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Dieses Band ist ein Nachdruck der zwei Romanhefte:
Professor Zamorra Nr. 44: Der Flammenteufel
(Romanheft)
Zuerst war es kaum zu erkennen. Es war winzig und fast unscheinbar. Und es
war so versteckt, daß niemand es sehen konnte. Aber es fraß sich
seinen Weg durch die tausend kleinen Baumwollbüsche. Es brannte sich
durch das dichte Steppengras und war zäh und nicht mehr einzudämmen.
Es kam mit tausend, mit zehntausend kleinen Flammen, die züngelnd über
den Boden krochen. Und die Flammen wuchsen dichter zusammen und wurden ein
breites, glühendes Meer aus feuriger Lohe. Das Meer aus Flammen kroch
weiter, und immer schneller wälzte es sich auf die Hochebene zu. Um
diese Jahreszeit im Hochsommer, weit oben in der "Montana", dem Hochgebirge
mit den neuen Pflanzungen, war kein Mensch in der Nähe der Felder. Hier
gab es keine Strauchdiebe und Naturschinder. Hier konnte man ruhig schlafen,
fast vierhundert Meter unten, in den Baracken der riesigen FRUIT CAMPS. Und
so konnte die Flammenwand wachsen. Sie kroch den Berg hinauf, sie fraß
den kargen Baumbestand auf, sie fällte die dicksten Bäume mit
glühenden Zungen. Und noch immer war sie nicht zu sehen. Denn zwischen
den Flammen und dem Lager stand als stolzer, mächtiger, schwarzer Schatten
der Felsen der alten Inkastadt: Machu Picchu. Dann aber loderte des Feuer
noch heller auf. Längst war die untere Plantage ein Raub der Flammen
geworden. Aber was nun geschehen sollte, konnte kein normaler Menschenverstand
erfassen. Es war so ungeheuerlich, so gräßlich und unwahrscheinlich,
daß niemand davon zu träumen gewagt hätte. Aber es wurde
Wirklichkeit.
Professor Zamorra Nr. 45: Der Höllensumpf
(Romanheft)
Sie hatten ihm einen Namen gegeben, weil er selbst keinen hatte, und sie
benützten ihn als Mordwerkzeug, des genauso tödlich war, wie ein
Messerstich ins Herz. Nur daß "er" keine Spuren hinterließ. Das
machte "ihn" für sie so ungeheuer wertvoll. Welcher Mörder sonst
noch außer ihm konnte sich schon mitten auf einer belebten Straße
neben der Leiche und vor den Augen aller in Luft auflösen? Dabei sah
der Mörder bei all seinen widernatürlichen Fähigkeiten durchaus
menschlich aus. Wenn sein zernarbtes Gesicht nicht gewesen, hätte man
ihn für einen heruntergekommenen Wermutbruder halten können, der
aus den Abfalltonnen lobt. Doch der Narbige lebte nicht vom Abfall. Seine
Nahrung bestand aus etwas anderem. Aus Blut! Die Bosse nannten ihn nur den
"Killer". Um seine Vergangenheit und seine Herkunft kümmerten sie sich
nicht. Der Narbige gehorchte willig ihren Befehlen, obwohl sie den Grund
dafür nicht einmal ahnten. Sie benützten ihn einfach, wie man
beispielsweise ein Rasiermesser benützt. Oder eine Tortengabel. Er war
nur ein Werkzeug für sie. Ein absolut tödliches Werkzeug ... Daß
man über Charley Marne viele Worte verliert wäre eigentlich nicht
nötig. Nur spielt er in dieser Geschichte unbeabsichtigt eine Hauptrolle,
und man kann ihn deshalb nicht unerwähnt lassen. Es war im übrigen
die einzige Hauptrolle, die Charley Manne in seinem kurzen, verpfuschten
Loben als Schmierenkomödiant jemals gespielt hafte, und es ist beinahe
schon selbstverständlich, daß es auch seins letzte war. "Du bist
ein Scheusal". sagte Dan Askins zu seinem Partner und über das trockene
Tuckern des Außenborders hinweg. "Nun laß diese Ratte doch endlich
in Ruhe. Siehst du nicht, daß der Stinkkerl schon aus dem letzten Loch
pfeift? Hör endlich auf, ständig mit den Füßen auf ihm
herumzutrampeln. Er erstickt uns noch am Knebel, bevor du ihm die Kehle
aufschneiden kannst"
Das Motiv war dann außerdem auch noch auf dem Grusel-Schocker Nr. 16
abgebildet: