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Collinwood schmorte unter einer brütenden Augusthitze. Im allgemeinen
war die Nordküste von Maine auch im Sommer angenehm kühl, und
Abergläubische hatten den Verdacht, das gespenstische Wetter sei das
Ergebnis eines nicht minder gespenstischen Fluchs, den eine Frau über
die Familie Collins ausgesprochen hatte. Die Collins' lehnten ab, solchen
Unsinn ernst zu nehmen. Das änderte jedoch nichts daran, daß vor
allem Carolyn ein vages Unbehagen nicht verdrängen konnte. Sie war ein
hübsches, munteres Mädchen, das nicht die Angewohnheit hatte, sich
mit übernatürlichen Spekulationen zu belasten, und sie hielt es
für wahrscheinlich, daß die Witterung an ihrem Unbehagen nicht
unschuldig war. Sie war die Tochter von Elizabeth Collins-Stoddard, der
gegenwärtigen Herrin von Collinwood. Ihre jüngeren Geschwister
waren mit der Gouvernante ins Gebirge gereist, so daß Carolyn sich
einsam und ein wenig überflüssig fühlte. Daher
begrüßte sie es, als ihre Mutter ihr beim Dinner mitteilte, daß
Besuch ins Haus stehe, und zwar Hals über Kopf für den nächsten
Vormittag. "Alice Dalton hat mir geschrieben", sagte Elizabeth Collins-Stoddard,
als wäre dergleichen für sie alltäglich. "Sie kommt zu uns
und bringt ihren Mann und ihre Tochter mit." Die erwähnte Tochter hieß
Celia, und Carolyn war im Jahr zuvor mit ihr in Boston ins College gegangen.
Sie hatte Celia als zierlich und dunkelhaarig und zerbrechlich in Erinnerung.
"Alice Dalton?" fragte Roger Collies interessiert. Er saß ebenfalls
am Tisch. Er war Elizabeths jüngerer Bruder und leitete die Konservenfabrik,
die ihnen gemeinsam gehörte.