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Manchmal sehe ich in den Spiegel und frage mich, ob ich wirklich nur mein
Abbild sehe - oder einen unbekannten Teil meines Selbst in einer unbekannten
Welt. Uralt ist die Magie der Spiegel. Den Menschen ist das Wissen darum
längst versunken, nur kleine Kinder spüren noch etwas davon, wenn
sie ungeschickt nach ihrem Abbild tasten. Ich aber weiß, daß
die Spiegel nicht das sind, was sie scheinen. Etwas liegt dahinter. Etwas,
das uns bedroht, das zu uns hereinstarrt - und uns manchmal hinüberziehen
will in jene fremde Welt, deren Pforten uns mit reflektierten Bildern narren.
Pforten, von denen die Menschen nichts ahnen. Pforten, die sich vielleicht
nur öffnen lassen von Wesen meiner Art. Ich bin nur zur Hälfte
ein Mensch. Ein Vampir war mein Vater, schwarzes Dämonenblut das Erbteil
meiner Mutter. Ich trage ein Kreuz aus geweihtem Silber und kämpfe gegen
das Böse, aber ein Teil meines Selbst gehört der Finsternis.
Irgendetwas ließ mich zögern, das große, moderne Apartmenthaus
aus Glas und Beton zu betreten. Eine Ahnung? Ich weiß es nicht. Damals
hielt ich es für eine Reaktion meiner überreizten Nerven. Und ich
war überreizt nach der Überfahrt mit der "Hollandia", nach den
Schrecknissen der gespenstischen Eiswelt, die das Schiff fast verschlungen
hatte.