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Die "Butterfly" befand sich ungefähr 30 Meilen südlich von Andros,
der größten Insel der Bahama- Gruppe, als das Grauen an Bord kam.
Das Schiff war ein ehemaliges Küstenwachboot der amerikanischen Marine,
das von seinem derzeitigen Besitzer ausschließlich zu Schmugglerzwecken
benutzt wurde. Jetzt sollte die "Butterfly" im Old Bahama Channel fünf
Flüchtlinge aus Kuba aufnehmen, um sie illegal nach Florida zu bringen.
Mit ihren zwei superstarken Chrysler- Dieselmotoren war sie in der Lage,
allen Verfolgern davonzufahren, außerdem hatte sie ein Besatzung, die
sich ihrer Hut zu wehren verstand. Kaltblütige Gesellen, die man mit
Fug und Recht als Gangster bezeichnen konnte. Der gefährlichste von
ihnen war zweifellos Jim Kellog - und den erwischte es zuerst. Er stand an
der Reling auf dem Vorderdeck, schaute dösend auf die fast spiegelglatte
See und war in Gedanken schon wieder in Miami, wo er zwei Tage vorher die
smarte Biene entdeckt hatte, die er bald wieder zu sehen hoffte. Sie hieß
Betsy, war blond und besaß die herrlichsten Kurven, die Jim in seinen
27 Lebensjahren je kennen gelernt hatte. In 24 Stunden würde er wieder
zu ihr ins Bett schlüpfen, denn die Fahrt zum Channel bedeutete nichts
als Routine. Da konnte gar nichts passieren. Plötzlich war es Jim, als
sähe er ein leichtes Flimmern Backbord voraus, dicht über dem
Wasserspiegel. Es hätte ein Mondstrahl sein können, der sich in
den Wellen brach, aber es lag außerhalb des silbrigen Lichtstreifens,
den der Trabant über das Meer zeichnete. Als ob einer von unten mit
einer Taschenlampe heraufleuchten würde, überlegte Jim und besah
sich die seltsame Erscheinung genauer.