Vampir-Horror-Roman Nr. 185: Die Schatzsucher

Vampir-Horror-Roman Nr. 185: Die Schatzsucher


Das Zittern überfiel John Proone ganz plötzlich. Es überraschte und erschreckte ihn. Bis zu diesem Augenblick war es ganz sicher gewesen, den Mond ohne Skrupel begehen zu können. Er zwang sich zu einem leeren Lächeln. Das Zittern ging so rasch vorüber, wie es gekommen war. Auch Killer hatten ein Anrecht auf Lampenfieber. Lee Cooper stand vor ihm am Rand der Klippe. "Diese Idioten", sagte er. Er meinte die drei, die auf der Jacht zurückgeblieben waren. Der sanfte Abendwind trug hin und wieder Fetzen ihres Lachens und ein wenig Radiomusik auf die Klippen. Glorias Stimme war deutlich herauszuhören. Wenn Gloria zuviel getrunken hatte, und das hatte sie meistens, neigte sie zu Vulgarität. Dann wurde sie laut und erzählte schmutzige Witze. John Proone kannte jeden einzelnen davon. John Proone holte tief Luft und ballte unwillkürlich die Fäuste. Es würde Spaß machen, Gloria zu töten. Es war schon ein Vergnügen, sich vorzustellen, wie er dem Mädchen den hübschen weißen Hals zudrückte. Aber mit Lee Cooper war das etwas anderes. Cooper war fraglos eine Persönlichkeit. Er war der Besitzer der Jacht, zumindest auf dem Papier. Tatsächlich war das Boot der Bank als Sicherheit überlassen worden. Es gehörte ihr zu zwei Dritteln. Aber wenn Cooper nicht in finanziellen Schwierigkeiten gewesen wäre, wäre er sicherlich nicht bereit gewesen, sich an der Expedition zu beteiligen. Er war der Skipper. Kapitän und Navigator in einem.


von Cedric Balmore, erschienen 1976, Titelbild: N. Lutohin
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Dieses Motiv wurde auch schon für den Christoph Schwarz-Roman Nr. 5 verwendet:

Christoph Schwarz Nr. 5: Der Schatz der Nibelungen (Teil 1)


Außerdem zierte es schon den Grusel-Schocker Nr. 12:

Grusel-Schocker Nr. 12: Der Schatz des Verfluchten