Vampir-Horror-Roman Nr. 166: Die sanften Bestien

Vampir-Horror-Roman Nr. 166: Die sanften Bestien


Ahnst du nicht, O Asklepios, das Ägypten das Bild des Himmels und das Wiederspiel der ganzen Ordnung der himmlischen Mächte hienieden ist? Doch du musst wissen: Kommen wird eine Zeitda es den Anschein haben wird, als hätten die Ägypter den Kult der Götter vergeblich mit soviel Frömmigkeit, Oblegenheit als seien all ihre heiligen Anrufungen vergeblich und ungehört geblieben. Die Gottheit wird die Erde verlassen und zum Himmel zurückkehren, da sie Ägypten, ihren alten Sitz, aufgibt. Verwaist von Religion, beraubt der Gegenwart der Götter, dann wird dies mit soviel Heiligtümern und Tempeln gesegnete Land voll von Gräbern und Toten sein. O Ägypten, Ägypten! Von deiner Religion werden nur leere Erzählungen, die die Nachwelt nicht mehr glauben wird, und in Stein gehauene Worte bleiben, die von deiner Frömmigkeit berichten, Hermes Trismegistos.


von James R. Burcette, erschienen 1976, Titelbild: Carolus Adrianus Maria Thole
Rezension von Sir Screamalot:


Kurzbeschreibung:
Eva Bruckner, Studentin der Ägyptologie und Katzenliebhaberin, bekommt von einem gerade aus Ägypten zurückgekehrten Bekannten eine altägyptische Katzenmumie geschenkt. Was keiner der beiden ahnt: in der Mumie ist der Geist eines altägyptischen Hohepriesters gefangen, der relativ schnell Besitz von der jungen Studentin ergreift und sie zu seinem (beinahe) willenlosen Werkzeug macht, nachdem diese aich das von ihr in der mit Bast umwickelten Katzenmumie gefundene Amulett umhängt. Immer stärker gerät sie in den Bann der Katzenmumie, und bald beginnt sie auch körperliche Veränderungen an sich festzustellen, die sich ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr verheimlichen lassen. Der einzige, der ihr nun noch helfen kann, ist ihr Studienkollege Conny ...


Meinung:
Ich habe mich in meiner Kurzbeschreibung wirklich kurz gefaßt, weil ich nicht zuviel von diesem grandiosen Roman verraten möchte. Nur soviel: selten ist mir ein derart flüssig geschriebener, gut durchdachter und von der Figurenführung her von vorne bis hinten stimmiger Roman untergekommen! Kommt hinzu, daß die männliche Hauptfigur KEIN Privatdetektiv, Professor, Reporter, Scotland Yard-Beamter ist, und auch KEINE durchtrainierte Figur mit stahlharten Muskeln hat, die Frauenherzen höher schlagen und sie fast das männlich-kantige und überaus attraktive Gesicht vergessen lässt, nein: Conny ist ein vollkommen durchschnittlicher Student, der seiner Studienkollegin, die auch KEIN Supermodel bzw. KEINE Starreporterin, Schauspielerin etc. ist, sondern ebenfalls eine vollkommen normale Studentin, die durch einen dummen Zufall mit den Mächten des bösen in Kontakt kommt, zu helfen versucht. Und daß SÄMTLICHE in diesem Roman vorkommenden Figuren wie ECHTE Menschen agieren, macht ihn erst so glaubhaft und führt dazu, dass man richtig in die Geschichte hineingezogen wird, die (und das ist ein weiterer Pluspunkt) nicht mit einem WIRKLICHEN Happy-end endet. James R. Burcette: Sehr gut, setzen!


Besonderheiten:
Ein Nachdruck dieses Romans erschien alserstmals 1995 als DL 161.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Typisches Thole-Cover, d.h. sehr gut zum Roman passend und düster - allerdings sind mir die Katzen ein wenig zu ungelenk gemalt, als dass ich hier mehr als drei Sterne vergeben möchte.


Coverbewertung:
3 Kreuze