Vampir-Horror-Roman Nr. 47: Amoklauf

Vampir-Horror-Roman Nr. 47:  Amoklauf


Ein unbescholtener Mann wird plötzlich zum Amokläufer. Er sticht alles nieder, was ihm in den Weg kommt, bevor er selbst tot zusammenbricht. Ein mysteriöser Fall für die Behörden, denn die Leiche des Mannes verschwindet spurlos. Dorian Hunter, der Dämonen-Killer, soll Licht in das unheimliche Dunkel bringen, wo die Schreckgespenster der Unterwelt regieren. Nur er kann den Kampf gegen die Dämonen wagen, denn er schlägt sie mit den furchtbarsten Waffen- ihren eigenen.


von Neal Davenport, erschienen 02.01.1974, Titelbild: Carolus Adrianus Maria Thole
Rezension von Stefan Schrage:


Kurzbeschreibung:
Kaum aus den USA zurück (siehe VHR Nr. 35 und 39)erhält Dorian Hunter vom O.I., dem Leiter der Inquisitionsabteilung, einen neuen Auftrag. In Brunei (Malaysien) ist ein Mann namens Harry Richardson Amok gelaufen, hat mehrere Menschen getötet und verletzt und ist dann schließlich tot zusammen gebrochen. Mysteriöserweise ist dann die Leiche des Amokläufers verschwunden und der O.I. vermutet, dass Dämonen hinter diesem Amoklauf stecken. Der Dämonenkiller soll Licht in das Dunkel bringen und inkognito den Fall klären. In Brunei-City angekommen lernt Dorian den Rest der Familie Richardson kennen, den einzigen Sohn Anthony, die Töchter Barbara und Gloria sowie die Witwe Grace Richardson. Dorian erfährt, dass der Amokläufer sich zuvor bei dem Hausarzt der Familie einer Blutentnahme unterzogen hatte. Als Dorian erfährt, dass der Hausarzt ein gewisser Dr. Jerome Hewitt ist, ist Dorian alarmiert. Jerome Hewitt ist einer von Dorians Brüdern, der die Familie Richardson nach und nach unter seinen dämonischen Einfluß bringt. Auch Anthony Richardson wird schließlich zum Amokläufer und tötet Menschen; ebenso Barbaras Verlobter William March sowie Grace Richardson. Der Dämonenkiller findet heraus, dass Hewitt das Haus der Richardsons entweihen will, damit in den nächsten Tagen ein Hexensabbat abgehalten werden kann. Dorian versieht das Haus mit einigen magischen Fallen, um den Hexensabbat zu stören. Auch haben Polizisten inzwischen das Haus umstellt, die dem Dämonenkiller aber eher hinderlich als hilfreich sind. Als der Tag des Hexensabbats kommt, laufen sowohl der untote Anthony Richardson und auch die Schwestern Barbara und Gloria Amok und richten ein Blutbad unter den Eingeborenen und den Polizisten an. Schließlich tauchen die geladenen Dämonen beim Hexensabbat auf und, als Höhepunkt, Asmodis, der Fürst der Finsternis, der von Hewitt persönlich begrüßt wird. Als ein junges Eingeborenenmädchen geopfert werden soll, schreitet der Dämonenkiller ein. Dorian löst die vorbereiteten magischen Fallen aus und die Dämonen geraten in Panik. Aus Wut über die Störung des Sabbats will Asmodis sich über das Eingeborenenmädchen hermachen, doch diese ist vorher von Dorian durch magische Tätowierungen präpariert worden. Asmodis kann ihr nichts anhaben. Durch ein magisches Unwetter, ausgelöst von Asmodis, wird das Haus der Richardsons durch einen Blitz zerstört und geht in Flammen auf. Die Dämonen und Asmodis verlassen den Sabbat. Als das Unwetter vorüber ist, findet Dorian den toten Anthony Richardson - geköpft. Das Eingeborenenmädchen sowie Gloria und Barbara haben überlebt, Hewitt ist entkommen. Die auf den Plan gerufene Polizei nimmt Dorian über Nacht in Gewahrsam, läßt ihn jedoch am nächsten Morgen laufen.
Dorian macht sich auf den Weg zu Hewitts Haus, um seinen Bruder zu töten. Doch er kommt zu spät. Asmodis, der Fürst der Finsternis, hat grausam Rache an Hewitt genommen, ihn aus der Schwarzen Familie ausgestossen und ihn in einen Freak verwandelt. Hewitt wurde verunstaltet und muss für den Rest seines Daseins qualvolle Schmerzen erleiden. Hewitt fleht Dorian an, ihn zu töten, doch Dorian weigert sich, da Hewitt kein Dämon mehr ist. Der Dämonenkiller läßt einen leidenden Jerome Hewitt zurück...


Meinung:
Ziemlich brutal und mit unzähligen Toten kommt dieser Roman daher. Dass war hauptsächlich der Grund, warum am 10.02.1977 die BPJS (Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften) den Roman auf den Index setzte. Etwas, was auf dem Horror-Heftroman-Sektor zuvor noch nicht vorgekommen war. Auch ich muss sagen, dass es für die damalige Zeit wohl ziemlich harter Tobak war. In ihrem Indizierungsantrag vom Dezember 1976 schrieb die BPJS unter anderem: "Schon auf den ersten 7 Seiten schildert der Autor 4 Morde. Insgesamt werden im Rahmen der Handlung so viele Menschen ermordet, dass sich die Leichen, wie auf Seite 56 dargestellt, zu einem Berg aufschichten lassen ..." (Quelle: Dorian-Hunter-Fan-Page unter www.dorian-hunter.de/lexikon). Ich habe diesen Roman einige Jahre später auf einem Flohmarkt gefunden. Ich fand ihn damals gar nicht so schlimm sondern die Handlung eher dürftig. Allerdings fand ich die Szene mit dem Hexensabbat und Asmodis' Auftauchen gut. Es gibt bessere aber auch schlechtere Dämonenkiller-Romane. Wegen seiner Besonderheit durch die Indizierung und die Tatsache, dass somit der Roman als Heftroman eine Rarität ist, gebe ich ihn jedoch 4 Kreuze.


Besonderheiten:
Erstmals spielt ein Dämonenkiller-Roman in einem exotischen Land.
Dorian jagt seinen Bruder Jerome Hewitt.
Kurzer Auftritt von Asmodis, dem Anführer der Schwarzen Familie.
Hewitt wird von Asmodis aus der Schwarzen Familie ausgestossen und in einen Freak verwandelt.
Die BPJS setzt den Roman Anfang 1977 auf den Index, somit erscheint der Roman nicht in der 2. Auflage sondern wird gestrichen; die nachfolgenden Romane verschieben sich um eine Nummer nach hinten (bis Band 34).
1984 erscheint ein stark gekürztes und inhaltlich sehr verändetes Hörspiel auf Cassette von EUROPA unter dem Titel "Amok". 2001 erscheinen Neuauflagen als MC und CD.
2000 erscheint der Roman "erst" zum zweiten Mal als Buchform im Zaubermond Verlag in der Reihe DORIAN-HUNTER-Classics Band 2 "Der Hexenkreis". Dort erscheinen fünf Dämonenkiller-Romane in überarbeiteter Form.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Kamerad auf dem Titelbild soll wohl der erste Amokläufer Harry Richardson sein. Es ist mir zwar nicht erinnerlich, dass er so aussieht, aber m. E. ist es ein Cover mit Ekelfaktor. Bei der Vertonung dieser Story (siehe oben) wurde übrigens das Cover des Heftromans nicht mehr verwendet, (was vermutlich auch ein Opfer der BPJS wurde).


Coverbewertung:
4 Kreuze

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Dorian Hunter wird vom O.I. ins tiefe Südost-Asien nach Brunei geschickt, da sich dort einige seltsame Vorgänge ereigneten: scheinbar ohne jeglichen Grund lief der Firmenbesitzer Harry Richardson Amok und tötete mehrere Menschen. Danach brach er tot zusammen und der Leichnam verschwand! Auf dem Weg zum Herrenhaus läuft plötzlich der jungen Anthony Richardson, der Hunter vom Flughafen abholte, ebenfalls Amok. Dorian verhindert aber schlimmeres, in dem er den Sohn des ersten Amokläufers ohnmächtig schlägt. Im Herrenhaus außerhalb der Stadt Brunei City ahnt der Dämonenkiller übles, als er erfährt, daß allen Bewohnern zu Untersuchungszwecken von einem Arzt Blut-, Haar-und Fingernagelproben genommen wurden. Und das sind außer Anthony noch dessen Schwestern Barbara und Gloria, die Mutter Grace und Barbaras Verlobter William March. Als er dann noch hört, daß hinter dem Arzt niemand anderes als sein dämonischer Bruder Jerome Hewitt steckt, kennt er auch schnell dessen Plan: er will durch die Amokläufe möglichst viel Blut im Herrenhaus der Richardsons fließen lassen, damit er einen idealen Platz für einen Hexensabbat erhält. Dorian weiß nun: er muss die Amokläufe stoppen und seinen Bruder irgendwie ausschalten. Doch wie?


Meinung:
VAMPIR HORROR ROMAN 47 und damit gleichzeitig der siebte DÄMONENKILLER ist ein hochinteressanter; und das nicht nur der Story wegen. Erstmals wagt der Autor Neal Davenport die Ich-Form in der Serie, was anfangs ungewöhnlich ist; allerdings einen anderen Blickwinkel für die Handlung hergibt. Zum anderen wurde dieser Roman von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indiziert! Zugegeben, in dem recht spannenden Roman werden schon sehr viele Menschen getötet, aber ob das 'gewaltverherrlichend' ist, bleibt die Frage. Die Story an sich ist okay. Amokläufe geben außer den Hintergründen meist wenig her, aber der Autor erzählt das schon sehr überzeugend. Und der finale Hexensabbat wird doch recht detailgetreu beschrieben, so daß man meint, persönlich zugegen zu sein. Eine der Spezialitäten der DÄMONENKILLER Serie! Sehr viele der magischen Komponenten sind sozusagen 'handgemacht'; nicht nur diese ewig gleichen Superwaffen und unfassbaren, magischen Kräfte.


Besonderheiten:
Subserie: Dämonenkiller 07
- erstmalig eine Unternummerierung der DÄMONENKILLER-Romane auf dem Cover
- erster DÄMONENKILLER-Roman in Ich-Form
- Dr. Jerome Hewitt, einer von Dorians Brüdern, wird von der schwarzen Familie Ausgestoßen und in einen Verkrüppelten verwandelt
- der Roman wird 1977 indiziert


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das ziemlich übel zugerichtete Gesicht eines Untoten ist zwar in seiner Reinheit nicht gerade viel hergebend, aber schon alleine dieser Finger in dem Maul des Geschöpfes fasziniert irgendwie! Und durch die Indizierung ist das Cover natürlich allbekannt und taucht somit öfters auf als andere Cover!


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
In Brunei läuft ein Mann namens Harry Richardson Amok und tötet ohne ersichtlichen Grund mehrere unschuldige Passanten und stirbt daraufhin selbst. Dorian Hunter wird von seinem Vorgesetzten dorthin geschickt, da dieser dämonische Einflüsse vermutet. Am Flughafen wird Dorian von Richardsons Sohn Anthony abgeholt. Auf dem Weg zum Anwesen der Richardsons dreht Anthony plötzlich durch und läuft Amok. Dorian kann das schlimmste verhindern und schlägt ihn nieder. Im Haus der Richardsons angekommen lernt er Harrys Frau Grace und die beiden Töchter Gloria und Barbara sowie deren Verlobter William March kennen. Er erfährt, das die gesamte Familie kurz vorher von einem Arzt untersucht wurden, der Blutinfussionen vorgenommen und sowohl Haare als auch Fingernägel der Familienmitglieder eingesammelt hat. Der Name des Arztes lautet Dr. Jerome Hewitt. Einer von Dorians dämonischen Brüdern. Nachdem Anthony wieder aufwacht tötet er March, bevor Dorian ihn töten kann. Daraufhin verschwindet seine Leiche. Dorian vermutet, das Hewitt alle Mitglieder der Familie in seiner Gewalt hat. Doch aus welchem Grund er sie zu Amokläufern macht, kann sich Dorian nicht erklären. Als auch noch Grace und die Töchter anfangen verrückt zu spielen, steht für Dorian fest, das er seinen Bruder so schnell wie möglich vernichten muss. Doch leichter gesagt, als getan...


Meinung:
Zu aller erst muss ich einmal erklären, das ich nicht die alten Heftromane lese, sondern die Bücher vom Zaubermond-Verlag. Deshalb weiß ich auch nicht, inwiefern diese Romane überarbeitet oder orginalgetreu abgedruckt wurden. Welcher Grund damals vorlag, das dieser Roman indiziert wurde, kann ich nicht verstehen und auch nicht beurteilen. Ich fand ihn jedenfalls nicht so schlimm. Ein weiterer Punkt, den ich nicht beurteilen kann ist der, das dieser Roman in der Ich-Form geschrieben wurde. Ob das schon im Original so war oder nicht und wieso das plötzlich bei diesem Roman so ist, verstehe ich nicht wirklich. Vielleicht war es nur ein Experiment. Zur Story selber kann ich sagen, das er jetzt nicht so aufregend war, wie ich erhofft habe. Das meiste spielt sich im Haus der Richardsons ab. Das einzig interessante war der Showdown mit Jerome Hewitt. Als wohl einziger von Dorians Brüdern wurde Hewitt von ihm verschont. Und das hat seinen Grund. Hewitt wurde von Asmodi persönlich verbannt und zu einem Freak gemacht. Er hat keine magischen Kräfte mehr und Dorian hatte wohl eher Mitleid mit ihm, so das er sein Leben verschont hat, obwohl Hewitt gefleht hat, Dorian solle ihn töten. Sein Schicksal ist wohl eine bessere Strafe als der Tod. Ich gebe diesem Roman 3 Kreuze, da ich schon ein wenig enttäuscht war.


Besonderheiten:
Dr. Jerome Hewitt wird von Asmodi verbannt und von Dorian verschont. Besiegt ist er trotzdem.
Roman in der Ich-Form.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Dieses Monster kommt weder im Roman vor, noch ist es besonders ansehnlich. 3 Kreuze gibts aber trotzdem.


Coverbewertung:
3 Kreuze