Vampira Nr. 7: Der Kult
Süßlicher Rauch stieg zur Decke des Tempels empor. Sechs Gestalten
in roten Kutten umstanden ein magisches Geflecht, in dem sechs nackte Menschen
wie fette Fliegen in einem unsichtbaren Spinnennetz hingen. Das siebente
Opfer ließ auf sich warten. Als es endlich zum Tor hereingetragen wurde,
brach Chaos aus. Etwas nie Dagewesenes war geschehen: Eine Auserwählte
war tot, bevor sie sterben durfte! Das Ritual war dadurch nicht gefährdet,
aber am Ende dieses Mondumlaufs würde eine Seite der CHRONIK fehlen!
Was dies für den weiteren Weltengang bedeutete, war unabsehbar. Onan
mußte entscheiden. Die Göttliche mußte erweckt werden
2. Teil von Manfred Weinland, erschienen am 14.02.1995, Titelbild: Fabian
Fröhlich
Rezension von
Alex
Matysik:
Kurzbeschreibung:
Die Ankunft Landrus sorgt nicht nur für reichlich Wirbel in den
Dörfern rings um die Tempelanlage des geheimnisvollen Ordens, sondern
auch bei dem Orden selber. So kann ein Ritual nicht durchgeführt werden,
da Landru ein Mädchen, das dafür vorgesehen war, tötete. Zu
diesem Zweck erwecken die Mitglieder des Ordens die göttliche Onan und
bitten um ihre Hilfe. Rani, der Todesbote wird nach dem Fund von ermordeten
Dorfbewohnern von den übrigen Bewohnern gemieden. In seiner Verzweiflung
wendet er sich an Swani, den Todesboten aus einem der Nachbardörfer.
Doch bevor dieser Rani in die Geheimnisse der Aufgabe des Boten und die
Geschehnisse einweihen kann (mit Hilfe der Todesboten werden die Opfer für
das Ritual in der Tempelanlage ermittelt) erscheint Landru und ermordet den
Alten. Landru hat sich Auskünfte über die Tempel, den Orden und
den Lilienkelch erhofft, vergeblich. Lilith Eden und Duncan Luther erreichen
unterdessen Neu-Delhi. Doch sie werden bereits von Vampiren erwartet. Es
kommt zu einer Auseinandersetzung, die Luther mit dem Leben bezahlt. Lilith
und ihr neuer Begleiter Himachal Pradesh machen sich auf die Weiterreise
nach Nepal. Nachts wandelt sich Lilith in eine Fledermaus und nimmt die Spur
Landrus auf. Sie gelangt in die Nähe der Dörfer und der Tempelanlage
und rettet Rani das Leben. Gemeinsam mit dem Jungen gelangt sie in dessen
Dorf. Nachdem sie erste Informationen über die Situation vor Ort erfahren
hat, schmiedet die Halbvampirin einen tollkühnen Plan. Der Orden verlangt
nach Ersatz für das ermordete Mädchen und Lilith sieht eine Chance
in die Höhle des Löwen zu gelangen
- Fortsetzung folgt -
Meinung:
Der zweite Teil der Tibet - Trilogie bewegt sich auf gleichem Niveau wie
der erste Teil. Die unwirtliche Umgebung des Himalayas bietet ein ideales
Setting, in der eine subtile Bedrohung entwickelt wird. Gesteigert wird diese
Bedrohung noch durch die Andeutungen über die Tempel und deren Bewohner
oberhalb der sieben Dörfer. Die Beschreibungen der Kuttenträger
lassen Zweifel aufkommen, ob es sich dabei sogar um Menschen handelt. Zu
dem bleibt weiter verborgen, was es mit diesem Kult auf sich hat, wer Onan
ist und was es mit der erwähnten Chronik auf sich hat. Der Spannungsbogen
für den dritten Teil wird somit aufrecht gehalten. In diesem Szenario
gerät der junge Rani zwischen die Fronten und der Leser bekommt wahrlich
Mitleid bei den Schilderungen über dessen Schicksal. Denn Rani muss
in diesem Roman ordentlich einstecken, auch wenn sich zum Schluss ein Happyend
für ihn andeutet. Auch Lilith erfährt in diesem Roman einen weiteren
Verlust, den ihr bisheriger Begleiter Duncan Luther fällt den Vampiren
zum Opfer. Zwar ist der Tod Luthers eine Überraschung, zumindest zu
diesem Zeitpunkt. Er zeigt jedoch auf, dass es bei Vampira, bis auf die
Hauptprotagonisten, jeden Charakter treffen kann. Die Trauer über den
Verlust Luthers hält sich jedoch in Grenzen, da er in den vorherigen
Roman nur noch eine Nebenrolle eingenommen hat. Die anfängliche
Charakterisierung, insbesondere in Band 4, litt sehr darunter, so dass sich
der Tod letztlich schon angedeutet hat. Hätte er den Dolch des
Vampirjägers, der im Hause seiner Eltern verbrannt ist, behalten, wäre
der Charakter sicher weiter ausgebaut worden. Zum Schluss lässt sich
noch sagen, dass der Roman mit zwei echten Cliffhangern (Treffen Macbeth
/ Warner und Liliths Lektüre die Blutbibel) aufwartet, die für
richtige Vorfreude auf den letzten Teil sorgen.
Fazit: Sehr gute, stimmungsvolle Fortsetzung, mit einem spannungsgeladenen
Cliffhanger am Schluss.
Besonderheiten:
- Zweiter Teil einer Trilogie
- 1. Auftritt vom Himachal Pradesh
- Interessant zu wissen: Bei Himachal Pradesh handelt es sich tatsächlich
um einen Bundesstaat im Norden Indiens.
- 1. Auftritt von Onan
- 1. Erwähnung einer geheimnisvollen Chronik
- Duncan Luther wird ermordet
- Dieser Roman wurde zusammen mit Band
8 "Die Blutbibel" in dem
Hörspiel 6
der gleichnamigen Hörspielserie "Die Blutbibel" vertont.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Dieses ist das erste Cover, welches nicht von Monica gezeichnet wurde, sondern
von dem Künstler Fabian Fröhlich. Es zeigt Lilith beim Ritual in
den Tempelanlagen. Bei der Darstellung des Kopfes darüber handelt es
sich um die geheimnisvolle Onan, die im Roman auch so beschrieben wird.
Insbesondere die Darstellung Liliths kann als gelungen angesehen werden
;)
Coverbewertung:
Rezension von
Chriss:
Kurzbeschreibung:
Lilith und Duncan reisen nach Neu Delhi, wo sie sich mit Himachal
Pradesch treffen. Während Lilith mit ihm ein erotisches Abenteuer
genießt, wird Duncan grausam ermordet. Lilith steht unter Schock. Pradesch
gelingt es, sie an den Behörden vorbei aus dem Hotel zu schmuggeln.
Gemeinsam reisen beide nach Nepal, wo sich Lilith in der Nacht in eine Fledermaus
verwandelt und dem jungen Rani das Leben rettet. Dieser ist der Bote des
Scherbengerichts, das in regelmäßigen Abständen Opfer fordert.
Die Dörfler bestimmen anonym ein Mitglied aus ihren Reihen. Das aktuelle
Opfer soll das Mädchen sein, welches Landru getötet hat. Als Ersatz
soll eine junge Frau dienen. Lilith lässt sich an ihrer Stelle
entführen und landet im Tempel.
Meinung:
Ich kann irgendwie mit Romanen, die in fremden Kulturen spielen, nicht
so viel anfangen. Aber dieser Roman ist wirklich nicht übel. Es bleiben
nun wieder ein paar Fragen offen:
1. Was ist mit Jeff Warner passiert?
2. Wer oder was ist Onan?
3. Was hat es mit der geheimnisvollen Chronik auf sich?
Fragen über Fragen, auf die wir sicher im dritten Teil eine Antwort
erhalten werden. Zum Schluss möchte ich noch Duncans Tod erwähnen.
Er kam für mich sehr überraschend. Duncan wurde in den letzten
Bänden immer sympathischer. Schade, dass er nun tot ist. In der Hoffnung,
dass Teil 3 noch ein wenig an Spannung zulegt, vergebe ich für diesen
Band drei Kreuze
Besonderheiten:
Luther stirbt.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Cover wurde ebenfalls auf dem Grusel-Schocker Roman Nr. 23 verwendet:
ebenso auf dem John Sinclair Special-Roman Nr. 28: