Tony Ballard Nr. 3: Der Hexer von Sumatra
Die schwarze Macht hatte sich eine ganz besondere Grausamkeit einfallen lassen,
und es hatte den Anschein, als ob dem schrecklichen Treiben niemand Einhalt
gebieten konnte. Selbst mir, Tony Ballard, dem Dämonenhasser, drohte
die letzte große Niederlage. Mehrfach schaute ich dem Tod ins Auge.
Ich schloß mit meinem Leben ab, rechnete mit einem grauenvollen Ende.
Und verantwortlich für all diese Schrecken war Barsok, der Hexer von
Sumatra...
von Fritz Tenkrat, erschienen am 08.11.1982, Titelbild: ???
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, hat gespürt, daß von Sumatra
eine ungeheure schwarzmagische Konzentration ausgeht. Schon ziemlich bald
stoßen sie auf die Diener eines Hexers, der sich Barsok nennt und als
grüner Riese erscheint. Seine Diener sind dämonische Kannibalen,
die ihre Opfer bis auf das Skelett abnagen. Dieses Skelett löst sich
auf und kurze Zeit später steht das Opfer wieder da - nur daß
es jetzt ebenfalls ein Diener Barsoks ist. Tony und Mr. Silver können
einige der Kannibalen vernichten, doch bald sehen sie ein, daß sie
so nicht weiterkommen. Es gelingt ihnen, eine Dienerin Barsoks zu fangen
und sie zu zwingen, ihnen den Unterschlupf des Hexers zu zeigen. In einer
Höhle, die bei den Bewohnern Sumatras als Ort des Bösen verschrien
ist, hält Barsok drei Touristen gefangen und will sie ebenfalls zu seinen
Dienern machen. Hier kommt es zum Kampf zwischen ihm und Tony Ballard. Nach
einigen Auseinandersetzungen kann Tony den Hexer mit dem Dämonendiskus
vernichten.
Meinung:
Ein schöne Kulisse allein reicht leider nicht für einen Roman;
wenn die Geschichte nicht stimmt, können auch ein paar leichtbekleidete
Inselschönheiten für Spannung sorgen. Dieser Roman ist nach dem
Muster "Monster kommt - Frau schreit. Held kommt - Monster tot." gestrickt
und ich mußte mich wirklich überwinden, ihn zu Ende zu lesen.
0 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Roxanne, die weiße Hexe, spürt, dass auf Sumatra die Schwarze
Macht etwas Großes vorhat. Tony und Mr. Silver fliegen hin. Nach zwei
Tagen wird einer der Hotelgäste als Skelett in seinem Zimmer aufgefunden
und auch das Knochengerüst verschwindet kurz darauf vor den Augen der
Dämonenjäger. Wenig später trifft Tony den vermeintlich Toten
wieder. Der entpuppt sich als dämonisches Wesen, als ein Kannibale,
der im Auftrag des Hexers Barsok Menschen töten und dann auffressen
soll, damit ihr Skelett zu Barsok in die Höhle des Bösen verschwinden
kann, wo der Hexer den Toten ebenfalls zu seinem Diener macht. Auch Mr. Silver
erfährt von so einem Kannibalen und wenig später befinden sich
die Dämonenjäger auf der Jagd nach den Vasallen des Hexers. Mit
seinem magischen Ring und den Fähigkeiten des Ex-Dämons gelingt
es Tony schließlich den Hexer seiner Streitmacht zu berauben.
Anschließend machen sie sich auf zur Höhle des Bösen. Den
Aufenthaltsort des Hexers konnten sie einer Dienerin Barsoks abpressen. Dort
macht Tony dem Hexer mit seinem Dämonendiskus den Garaus.
Meinung:
Dieser Roman ist schon etwas besser als sein Vorgänger. Allerdings muss
man sich einfach mal klar darüber werden, dass bei Tony Ballard nicht
die Atmosphäre im Vordergrund steht, sondern eher die Action. Hier entsteht
leicht der entgegengesetzte Effekt wie bei John Sinclair, wo öfters
mal zu viele Beschreibungen vorkommen. Man hätte hier z.B. den Fall
damit beginnen können, in dem man nur das Skelett findet und sich fragt,
was vorgefallen sein könnte. Aber der Leser weiß schon gleich
zu Beginn, wie der Hase läuft und darf den Rest des Roman den beiden
Dämonenhassern dabei "zusehen", wie sie sich mit den Schergen des Hexers
prügeln. Trotzdem kann man diesen Roman ganz gut lesen, dafür,
dass ich generell nicht so auf exotische Schauplätze stehe.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt zwar eine Szene aus dem Roman, ist dennoch aber zu grell und
würde eher in einen Comic passen. Komischerweise erinnert mich das Bild
irgendwie an "Scobby Doo".
Coverbewertung:
Rezension
von Lobo:
Kurzbeschreibung:
Am Ende seines letzten Abenteuers wurde Tony Ballard durch Roxane mitgeteilt,
dass die Schwarze Macht auf Sumatra aktiv geworden sei und dort eine Keimzelle
des Bösen zu schaffen versucht. Umgehend bricht der Dämonenhasser
mit seinem Freund und Kampfgefährten Mr. Silver dorthin auf, um sich
dem Kampf zu stellen, doch das entpuppt sich als gar nicht so einfach. Die
Mächte der Finsternis sind tatsächlich aktiv, doch sie wirken im
Verborgenen. Der millionenschwere Schraubenfabrikant Darren O'Donnell
genießt seinen ersten richtigen Urlaub seit Jahren und vergnügt
sich mit den beiden indonesischen Schönheiten Marba und Muana. Es geht
ganz schön zur Sache, doch als es wirklich zur Sache gehen soll, gehen
die Mädels zur Sache (blöder Satz, aber ich lasse ihn trotzdem
mal so stehen).
Die beiden freizügigen Schönheiten entpuppen sich als höllische
Kannibalen mit abartigen Sägezahngebissen, die sich blitzartig auf O'Donnell
stürzen und ihn, bis auf die Knochen abnagen (das ist übrigens
wortwörtlich zu verstehen). Zwar wird das Skelett des Millionärs
von Myrna Maddox (man beachte mal wieder die beiden gleichen Anfangsbuchstaben)
gefunden, deren Entsetzensschrei Tony und Silver auf den Plan ruft, aber
mehr, als dabei zuzusehen, wie das Gerippe in einem gleißenden Licht
verschwindet, können die beiden Dämonenjäger auch nicht tun.
Umso verwunderlicher ist es, dass ein anderer Hotelgast am nächsten
Morgen berichtet, er habe soeben mit O'Donnell Tennis gespielt und wäre
von ihm gewaltig abgeledert worden. Tony ist verwirrt und geht zu O'Donnell,
den er mit einigen unangenehmen Fragen bezüglich der Geschehnisse aus
der letzten Nacht, konfrontiert. O'Donnell geht zum Gegenangriff über,
verwandelt sich ebenfalls in einen Höllenkannibalen und kämpft
mit Tony. Zuvor erklärt er dem Privatdetektiv jedoch noch, dass er lediglich
eine Neuschöpfung O'Donnells sei und im Dienste Barsoks, des Hexers
von Sumatra stünde. Tony rangelt ein paar Seiten lang mit ihm herum
und kann den Kannibalen dann mit dem magischen Ring vernichten.
Jetzt ist es offensichtlich und die Schonzeit ist vorbei, denn eine junge
Spanierin, die ebenfalls im selben Hotel residiert (watt'n Zufall, wa?),
berichtet Mr. Silver von einem Gerippe, dass sie vermeinte im Alkohol- und
Drogenrausch gesehen zu haben. Das alles geschah an Bord der Yacht des
Schauspielers Mort Messina und für die beiden Dämonenjäger
wird nun klar, dass sich die Kannibalen, ähnlich wie Vampire, fortpflanzen
und so zu einer echten Bedrohung für die Menschheit werden. Tony und
Silver beschließen energisch gegen Barsok und seine Kannibalenbande
vorzugehen und müssen sich dabei noch so mancher Gefahr stellen.
Meinung:
Mjam, mjam
beginne ich mal meinen Kommentar unter dieser Rubrik, denn
die Anzahl der Kannibalen, die sich in diesem Roman herumtummeln, ist wirklich
beachtlich. So originell ich es finde, dass A. F. Morland im dritten Band
der eigenständigen Tony Ballard-Romanserie eben diese Gattung von
Zeitgenossen als Gegner wählte und sie dann auch noch mit einem
schwarzmagischen Hintergrund versah, damit sie auch wirklich in die Story
passten, so traurig sehe ich es an, dass das Endergebnis zwar zu unterhalten
weiß und den Leser ganz gewiss nicht anödet, aber letztlich doch
nur Durchschnittsware ist. Wieder einmal verpackt der Autor den
übermächtigen Hauptgegner des wackeren Helden allzu sehr und
lässt Barsok nur ganz gelegentlich auftreten (und dann auch ziemlich
schnell durch den Dämonendiskus sterben).
Die Dienerwesen Barsoks sind da viel interessanter, wenn sie sich ihren Opfern
hinter der Fassade der Normalität verborgen nähern und dann im
letzten Moment erst wirklich zu erkennen geben. Aber das reicht eben nicht
aus.
Wenn man den Roman "Der Hexer von Sumatra" nennt, und auf jeder zweiten (oder
dritten?) Seite vorgekaut bekommt, wie mächtig dieser Bursche doch ist,
was für finstere Ziele er verfolgt und wie sehr man sich vor ihm in
Acht nehmen muss, dann erwarte ich doch ein klein wenig mehr als folgendes
(im Kurzdurchlauf):
Böser Hexer schafft Kannibalen, die ihm zu Diensten sind ' Kannibalen
erschaffen neue Kannibalen indem sie sich einseitig ernähren '
Dämonenjäger nimmt die Verfolgung auf ' Dämonenjäger
trifft immer mal wieder auf die bereits geschaffenen Kannibalen '
Dämonenjäger rettet Mädchen, dass von einem der Kannibalen
vernascht (wortwörtlich gemeint) werden soll ' Dämonenjäger
gerät in Lebensgefahr ' andere Romanfiguren geraten in Lebensgefahr
' (JETZT KOMMTS) Der böse Oberschurke taucht auf und bedroht die anderen
Romanfiguren ' Dämonenjäger tötet weitere Kannibalen, nachdem
er gerettet wurde (von bestem Freund mit eigenwilligem Geschmack hinsichtlich
Haarfarben) ' Kannibale wird als Druckmittel benutzt um geheimes Versteck
des Oberschurken aufzusuchen (und dann bei versuchter Flucht gekillt, richtig
so!!!) ' (JETZT KOMMTS NOCHMAL) Dämonenjäger trifft auf Oberschurken
und macht ihn fitzefatzefertig.
Tja, und damit war es dann. Wie bereits erwähnt. Spannende
Spannungsbögen, viele Cliffhangersituationen an den Kapitelenden,
schöne Actioneinlagen, jedoch ein blasser Hauptgegner, der mal wieder
allzu sehr angepriesen wird und dem sehr schnell die Luft ausgeht, eine recht
dünne Storydecke und ein paar Nebenfiguren zu viel. Mehr als
durchschnittliche Bewertung ist da nicht drin!
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die gezeigte Szene kommt genauso im Roman vor, weshalb es schon mal ein Kreuz
gibt. Aber alles wirkt sehr steril, die Einzelheiten (z. B. die Felswände)
wirken uninteressant und es fehlt die Atmosphäre. Auch hier bleibt's
Durchschnitt.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Dieses Motiv wurde auch noch auf dem John Sinclair Sammelband Nr. 1194
verwendet: