Tony Ballard Nr. 1: Wenn sie aus den Gräbern steigen ...
Geistererscheinungen! Ein Knochengesicht! Verschwundene Menschen! Was hatte
das zu bedeuten? Ich ging der Sache auf den Grund und geriet in den Strudel
tödlicher Ereignisse, die mich auf den Friedhof der Zombies führten.
Angst war mein Begleiter - Zombies meine Gegner. Der Fall war voller unangenehmer
Überraschungen, und die schwarze Macht legte gefährliche
Fußangeln aus, in denen ich mich fangen sollte...
von Fritz Tenkrat, erschienen am 1.10.1982, Titelbild: ???
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Gene Gallagher, Gastwirt und Freund von Tucker Peckinpah, bittet den
Großindustriellen um Hilfe. Im nahen Wald erscheint immer wieder ein
Knochengesicht, und wer es sieht, ist des Todes. Als Tucker Peckinpah mit
Tony Ballard im Gasthof der Gallaghers auftaucht, wurde gerade ein Gast,
der das Knochengesicht gesehen hat, von Zombies entführt. Allein die
Erwähnung des Knochengesichts läßt einen Verdacht in Tony
aufkeimen. Und tatsächlich: Im nahegelegenen Schloss hat sich Rufus,
der Dämon mit den vielen Gesichtern eingenistet. Er will sich eine
Zombiearmee schaffen und hat dazu das Ehepaar Weaver in seinen Bann geschlagen,
die ihm neue Opfer besorgen wollen. Nachdem auch Tucker Peckinpah das
Knochengesicht gesehen hat und von den Zombies entführt wurde, folgt
Tony den Untoten zum Schloß. Hier kann er mit der Hilfe des PSI-Professors
Hale und dessen Helfer Chao Kai, die das Böse im Schloß ebenfalls
gespürt haben, das Verwalterehepaar Weaver in einen magischen Kreis
locken und aus dem Bann Rufus' lösen. Der Dämon selbst kann
entkommen.
Meinung:
Der erste Tony Ballard-Roman wartet mit viel Action und einer dünnen
Story auf. Warum Rufus Menschen töten läßt und zu Zombies
machen will, während er gleichzeitig Tote aus den Gräbern steigen
läßt, ist mir nicht so ganz klar. Immerhin ist für eine gruselige
Atmosphäre gesorgt und deshalb bekommt der Roman noch 2 Kreuze; aber
es hat schon bessere Ballard-Romane im Gespenster-Krimi gegeben.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension
von Lobo:
Kurzbeschreibung:
In der Nähe des Ortes Sevenoaks kommen eigenartige Gerüchte über
ein schwebendes Knochengesicht auf. Es heißt, dass derjenige, dem es
sich zeigt, dem Tode geweiht ist. Clifton Capra, der eines Abends dienstlich
in dieser Gegend unterwegs ist, fühlt sich, aufgrund dieser Andeutungen
unwohl, und das Schicksal hat es noch schlimmer für ihn geplant, denn
ihm erscheint das Knochengesicht. Capra versucht das Waldgebiet, in dem das
geschehen ist, so schnell wie möglich zu verlassen, doch in seiner
Kopflosigkeit fährt er einen Mann an. Dieser erweist sich als Zombie,
der ihn zu packen versucht.
Im allerletzten Moment kann Capra der Attacke entgehen und landet im Rasthaus
des Ehepaars Gallagher. Gene Gallagher ist mit Tucker Peckinpah ganz gut
bekannt und hat dem Industriellen bereits vor einigen Tagen von den unheimlichen
Begebenheiten berichtet. An jenem Abend machen er und Tony Ballard sich auf
den Weg in Richtung Sevenoaks, doch sie kommen zu spät. Wenige Minuten
vor ihrem Eintreffen haben sieben Zombies das Rasthaus angegriffen und Clifton
Capra entführt. Tony kann lediglich einen der Untoten finden und
zerstört ihn. Derweil nehmen in einem Schloss unweit Sevenoaks'
düstere Geschehnisse ihren Lauf. Martin Weaver und seine Frau Maud lassen
sich von dessen Besitzer - einem gewissen Mr. Rufus - als Verwalter einstellen.
Angesichts großzügiger Bezahlung und selbstständiger Arbeit,
die leicht zu bewältigen sein dürfte, scheint dies ein wahrer
Glücksgriff für das Ehepaar Weaver zu sein. Doch schon bald wendet
sich das Blatt für die beiden.
Ein grauenhafter Schrei hallt durch das Schloss und reißt Martin Weaver
aus tiefem Schlaf. Er will nachsehen, wer diesen ausgestoßen hat, obwohl
ihn seine Frau bittet mit ihr das unheimliche Schloss sofort zu verlassen.
Weaver findet in einem Verließ zwanzig Särge, von denen acht belegt
sind - unter anderem mit Clifton Capra, dessen Todesschrei es war, der den
frischgebackenen Schlossverwalter aus dem Schlaf gerissen hat. Rufus
erklärt dem fassungslosen Weaver, dass er ein Dämon ist und dass
gewisse Angelegenheiten ihn ins Schattenreich zwingen. Weaver und dessen
Frau sollen Rufus vertreten und weitere Opfer für die Zombiearmee suchen.
Mittels seiner gewaltigen Magie überwältigt Rufus zunächst
Weaver und macht ihn zu einem Abbild seiner selbst. Später verfährt
Weaver so auch noch mit seiner eigenen Frau und plötzlich gibt es zwei
Rufus-Dämonen im Schloss.
Zwischenzeitlich überschlagen sich die Ereignisse in Gallaghers Rasthaus.
Tony wird von der Tochter des Ehepaares angegriffen, die sich jedoch als
magisches Double erweist und vernichtet werden kann und wenig später
wird Tucker Peckinpah - dem das Knochengesicht ebenfalls erschien -
entführt. Der Dämonenhasser erfährt von Stella, der Tochter,
dass sie sich in einem Traum nahe des Schlosses von Sevenoaks wieder fand.
Das war, kurz bevor man sie verdoppelte. Tony vermutet, dass dort das
Hauptquartier des Initiators der ganzen Geschichte liegt. Er bricht auf,
um Tucker Peckinpah zu retten. Vor ihm liegt ein schwerer Kampf, in dem es
buchstäblich um alles oder nichts gehen wird.
Meinung:
Da haben wir ihn also, den ersten Roman der eigenständigen
Tony-Ballard-Heftromanserie. Wie weiland sein großer Bruder John Sinclair,
hatte der Dämonenhasser Nr. 1 es sich zu jenem Zeitpunkt (1982) verdient,
innerhalb seiner eigenen Serie loszuziehen und Dämonen den Garaus zu
machen. A.F. Morland startet die Serie, die es ja immerhin auf zweihundert
Bände bringen sollte, mit einer eigentlich eher banalen Story, in der
es um Zombies und ein nächtliches Schloss geht. Zugegeben, solche Elemente
kamen damals so ziemlich in jedem zweiten Horror-Heftroman vor und wurden
mal mehr, mal weniger interessant oder spannend in Szene gesetzt.
Trotzdem gelingt es dem Autor hier einen recht bekömmlichen, weil
nämlich stimmigen, Roman zu servieren, in dem gekonnt mit den o. g.
Elementen gespielt wird. Zwar baut Morland - wieder einmal - sehr viele
Nebenfiguren, doch der Handlung tut dies keinen Abbruch und so liest der
Roman sich angenehm flüssig weg. Sehr interessant fand ich das Szenario,
in dem Rufus sich im Ehepaar Weaver praktisch verdoppelt und dann absetzt,
weil dringende Geschäfte im Schattenreich auf ihn warten. Tja, wenn
es dem Dämon mit den vielen Gesichtern so leicht fällt
Doppelgänger seiner selbst herzustellen, dann fragt man sich doch, wieso
er das nicht immer tut, anstatt persönlich aufzutreten und sich somit
der Gefahr einer Entdeckung und Vernichtung auszusetzen. Aber egal, der Roman
hat durchaus zwei, drei Szenen in denen es einen leicht schaudert und so
soll es ja auch bei einem Horrorroman sein, oder?
Besonderheiten:
Erster Roman der eigenständigen Tony-Ballard-Serie.
Erster Auftritt des Psi-Professors Bernard Hale.
Erster Auftritt von Hales Schüler Chao Kai.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die abgebildete Szene kommt im Roman tatsächlich genau so vor. Stella
Gallagher findet sich auf dem Friedhof des Schlosses von Sevenoaks wieder
und erlebt mit, wie sich eine bleiche Zombiehand aus dem Boden
hervorkämpft. Das Bild gefällt mir sowohl vom Motiv, als auch vom
Stil her und deswegen vergebe ich gerne 3 Kreuze.
Coverbewertung: