Tony Ballard Hardcover Nr. 1: Die Hölle vergibt nie

Tony Ballard Hardcover Nr. 1: Die Hölle vergibt nie


Tony Ballard, im Reich des Bösen als Dämonenhasser bekannt und gefürchtet, glaubte, die Hölle besiegt zu haben. Ein tödlicher Irrtum! Denn die Hölle lebt, und sie vergibt nie ... Loxagon, Sohn des Teufels und neuer Fürst der schwarzen Macht, und der Höllenrichter Zeeneth haben Tony Ballard und seine Liebsten zum Tode verurteilt. Und der Dämonenhasser, nach Jahren erfolgreicher Kämpfe gegen die Kreaturen der Finsternis bezwungen und ein gebrochener Mann, will nichts anderes mehr, als seiner Familie in das erlösende Nichts des Todes zu folgen ...


von Fritz Tenkrat, erschienen im Februar 2005, Titelbild: Werner Öckl (Sandobal)

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Teil 1: Die Hölle vergibt nie (Tony Ballard Nr. 269):
Nachdem Tony Ballard den Tod seiner Familie miterleben musste, macht er sich selbst auf den Weg in den Höllentrichter, den der Dämon Zeeneth im Auftrag des neuen Höllenherrschers Loxagon geschaffen hat (s. Dämonen-Land Band 75 ‚Das Böse lebt'). In diesem Trichter, der nur aus reiner Schwärze zu bestehen scheint, verliert Tony jegliches Zeitgefühl und scheint auch seinen Körper nicht mehr zu besitzen. Da er selbst aber noch existiert, versucht er, geistigen Kontakt zu Vicky und Andrew herzustellen, bleibt aber erfolglos. Da spürt Tony plötzlich eine bekannte Aura - es ist Mr. Silver, der sich von Zeeneths Schergen befreien konnte und Tony in den langsam verschwindenden Höllentrichter gefolgt ist. Er ist der Meinung, dass die magischen Kräfte des abtrünnigen Teufels Talomach, der Vicky und Andrew noch vor Zeeneth retten wollte und dafür vom Höllenrichter getötet wurde, die Magie des Höllentrichters geschwächt haben und Tony deshalb nicht völlig vernichtet wurde. Dank seiner magischen Kräfte kann Silver Tony seinen Körper zurückgeben und die Schwärze des Trichters auflösen. Die beiden befinden sich nun in einer unbekannten Dimension, die sie durch ein Dimensionstor wieder verlassen können, das Silver entdeckt. Während des Übergangs verliert Tony das Bewusstsein und erwacht erst vierundzwanzig Stunden später in seinem neuen Apartment, das Tucker Peckinpah für ihn in einem Londoner Hochhaus bereitgestellt hat. Tony ist sich sicher, dass Vicky und Andrew nicht mehr leben und will sein Leben jetzt noch radikaler der Vernichtung des Bösen widmen, da er nun nichts mehr zu verlieren hat. Und da steht an erster Stelle Zeeneth, der Höllenrichter. Zeeneth selbst hat unterdessen neue Diener geschaffen. Der Pilot Tommy Lee Atkins wurde zu einem Höllendiener und hat die böse Kraft an die junge Michelle Gillespie weitergegeben. Diese beiden sollen nun Tony Ballard für Zeeneth vernichten. Mit drei magischen Dämonenmasken schafft sich Atkins drei weitere gehorsame Diener, die ihm den Sieg über den Dämonenhasser verschaffen sollen. Tony und Mr. Silver kommen schnell auf Atkins Spur, da dieser seine Freundin in ihrer Wohnung gefesselt zurückgelassen hat, um sie verdursten zu lassen. Durch Zufall wurde sie gefunden und konnte von Atkins Plänen berichten. Mit vereinten Kräften vernichten Tony und Silver die drei Hilfsdämonen, doch Atkins und Michelle Gillespie entkommen. Nach einer temporeichen Verfolgungsjagd vernichtet Tony Michelle Gillespie mit Silberkugeln, die er direkt in ihre Augen schießt, in denen sich Zeeneths Kraft als braune Masse manifestiert hatte. Atkins versucht, sein schwarzes Dasein zu retten, indem er Tony erzählt, dass Vicky und Andrew noch leben. Da er aber zugibt, nicht genau zu wissen, wo die beiden sich aufhalten, vernichtet Tony auch Atkins.

Teil 2: Ich sollte 1000 Tode sterben (Tony Ballard Nr. 270)
Tony Ballard erhält Besuch von Mr. Silver und Roxane, da die weiße Hexe während ihrer Reisen durch die Zwischenreiche wichtige Informationen erhalten hat. Zum einen hat sie erfahren, dass es sich bei der rätselhaften Ymuddah um eine abtrünnige Teufelin handelt, die Partnerin von Talomach. Sie will Loxagon vom Höllenthron stürzen. Silver ist sich sicher, dass sie sich bald wieder bei Tony melden wird. Die zweite Information ist noch viel brisanter: Roxane hat herausgefunden, dass Vicky und Andrew noch leben! Den Aufenthaltsort konnte sie nicht erfahren, doch sie hat gehört, dass die Runen der Predara Tony den Weg zu seiner Familie weisen können. Predara war eine Seherin, die mithilfe ihrer fünf Runen jede Frage, die ihr gestellt wurde, beantworten konnte. Sie wurde einst von Asmodis getötet und ihre Runen über die Welt verteilt, wo sie verschiedenen Dämonen in die Hände gefallen sind. Roxane kennt sogar einen dieser Dämonen: Quamaal, der sein Unwesen in New York treibt. Tucker Peckinpah stellt den Kontakt zu einem New Yorker Geisterjäger namens Xander Highsmith her, der mehr über Quamaal weiß. In New York machen sich die drei Dämonenjäger auf die Suche nach Quamaal. Dabei stoßen sie auf die Geschichte des Gangsterbosses Justin Lynch, der nach einem Mord im Gefängnis sitzt und sich nun anscheinend aus dem Knast heraus an seinen Widersachern rächt und diese ermordet. Bei einem Besuch im Gefängnis erfährt Tony, dass Lynch einen Pakt mit Quamaal geschlossen hat und einen Zweitkörper bilden kann, mit dem er mordet.  Tony, Silver und Highsmith können das Vertrauen von Lynchs Ex-Freundin Paige Crystal gewinnen, die ebenfalls auf der Abschussliste des Gangsters steht und setzen sie als Lockvogel ein. Als der Zweitkörper von Mr. Silver und Highsmith bedroht wird, erscheint Quamaal, um seinen Diener beizustehen. Es gelingt Tony, die magische Rune an sich zu nehmen, während Silver dem Dämon das Herz aus dem Körper reißt und zerquetscht. Nun gilt es, die restlichen vier Runen zu finden…


Meinung:
Das war er also, der erste neue Tony-Ballard-Roman nach 13 Jahren, gute 15 Jahre nach dem Ende der regulären Serie. Ich muss zugeben, dass ich diesen Roman mit zwiespältigen Gefühlen erwartet habe. Einerseits konnte ich es kaum erwarten, die neuen Abenteuer von Tony mitzuerleben, andererseits hatte mich der Roman, den A.F. Morland kürzlich im JOHN SINCLAIR SPECIAL veröffentlicht hat, ziemlich enttäuscht, sowohl von der Story als auch von Stil, dass ich nun ein wenig Angst vor der Umsetzung der neuen Ballard-Romane hatte. Glücklicherweise wurden meine Befürchtungen in dieser Hinsicht mehr als enttäuscht. J Und ich muss Christian Montillion (der den Artikel zum Buch in der Mystery Press verfasst hat) zustimmen: als ich die ersten Seiten des Romans gelesen hatte, war das "alte Tony-Feeling" wieder da; so als hätte es die letzten Jahre Pause nie gegeben. Dazu hat natürlich beigetragen, dass der Roman genau dort beginnt, wo ‚Das Böse lebt' geendet hat. Die Idee, dass Talomachs Magie noch in seinem Tod dafür gesorgt hat, dass Tony nicht völlig vernichtet wird, hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es mir ein wenig zu einfach ging, dass Silver mal eben so die Schwärze vernichtet und Tony die Körperlichkeit zurückgibt. Und genauso, wie der Leser es von früher gewohnt ist, macht sich A.F. Morland auch in diesem Roman die Mühe und gibt jeder Figur einen tieferen Hintergrund und lässt sie so lebendiger werden. Dass der Roman härter als früher wirkt, liegt bestimmt auch daran, dass ein Hardcover nicht den strengen Jugendschutzbestimmungen unterliegt wie ein Heftroman. Man merkt es an den ausführlichen Beschreibungen der Todesarten und wie begeistert Michelle Gillespie davon erzählt, dass sie ihren Mann getötet und gegessen hat. Tony beschäftigt am Ende die Frage, ob Vicky und Andrew wirklich noch leben oder ob Atkins sich sein Dasein mit einer Lüge erkaufen wollte. Und da man bei A.F. Morland nie sicher sein kann, wer von den Hauptfiguren überlebt und wer nicht, kann sich diese Frag auch der Leser stellen… Der zweite Roman dieses Buches beginnt genauso spannend, wie der erste aufgehört hat. Und doch gibt mir diese Geschichte auch Gelegenheit, ein paar Erbsen zu zählen (oder wie man hier sagt: Korinthen zu kacken… *gg*). Okay, ein paar ist übertrieben, es sind genau drei: zum ersten finde ich den Titel total misslungen, weil er eine Handlung suggeriert, die es so nicht gibt. Denn abgesehen von Zeeneths Angriff in der ersten Szene (den ich in der Rezi weggelassen habe, weil er für die Geschichte nicht weiter von Belang ist) besteht für Tony in diesem Roman eigentlich keine Gefahr. Zweitens finde ich es ein wenig fragwürdig, dass Tucker Peckinpah Kontakt zu einem weiteren Geisterjäger hat und Tony noch nie davon erzählt hat. Der dritte Punkt ist etwas, das ich zurzeit eigentlich eher in einem Sinclair-Roman erwarte und nicht in einem Zaubermond-Buch, das zudem noch von keinem Geringeren als Timothy Stahl lektoriert wurde: Nach der Hälfte des Romans wird aus Xander Highsmith für zwei Seiten Xaver Highsmith… :-)
Dann gibt es noch eine Sache, dir mir aufgefallen ist: Tonys Heimatdorf hat plötzlich einen Namen bekommen! Da ich mir 100 % sicher bin, dass dieser Name in den Gespenster-Krimis und im Dämonen-Land 75 nicht der Fall war, nehme ich nicht an, dass der Name in der Serie (von der ich noch nicht alle Romane gelesen habe) der Fall war. Und auch, wenn Tony nun wieder in London wohnt; ab jetzt kennen wir sein Heimatort unter dem Namen Griddledon. Außerdem zeigt sich in diesem Roman, dass eine Pause von 13 Jahren nicht ganz unproblematisch ist: denn obwohl die Geschichte nahtlos an den Band ‚Das Böse lebt' (1992) anschließt, benutzt Tony wie selbstverständlich ein Handy und beim Anflug auf New York bemerkt Silver wehmütig, dass bei dem letzten Besuch der beiden die Twin Towers noch standen… Ansonsten bietet der Roman wieder gewohnte und solide Spannung. Und auch wieder einige brutale Szenen, wofür sich der Handlungsstrang um Justin Lynch hervorragend eignet… Als ich die gelesen habe, kam mir der Gedanke, dass sich A.F. Morland hier ruhig mal wieder Mortimer nennen könnte… J Und wohin uns die nächsten Romane führen, ist am Ende dieses Buches nun auch klar: schließlich muss Tony noch vier weitere Runen finden, um eine Chance auf die Rettung seiner Familie zu haben. Deshalb bleibt als Fazit nur zu sagen: Das warten auf dieses Buch hat sich in jeder Hinsicht gelohnt und ich kann nur hoffen, dass den geplanten drei Büchern noch weitere Folgen werden!


Besonderheiten:
Tony Ballard entkommt dem Höllentrichter Zeeneths und sagt dem Bösen erneut den Kampf an.
Erster Auftritt der abtrünnigen Teufelin Ymuddah.
Tony bezieht ein Apartment in London.
Erster Auftritt des Geisterjägers Xander Highsmith.
Tony erhält eine der fünf Runen der Predora.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt eine Collage aus verschiedenen Szenen. Da ist zum einen Mr. Silver, der sich von den Dämonenketten befreit. Dann sieht man Tony, wie er sich selbst in einer Vision erblickt hat. Unten rechts sind die drei Monster mit den Dämonenmasken zu erkennen und bei der Frau handelt es sich wohl um Ymuddah. Das Bild ist in gewohnter Zaubermond-Qualität. Allerdings sehen die Dämonen mehr wie Rohskizzen aus. Und weil ich Collagen als Titelbild auch nicht so mag, würde ich eigentlich ‚nur' drei Kreuze geben. Den Zusatzpunkt gebe ich dafür, dass Layout haargenau dem Serienlayout entspricht (abgesehen von den Zinnen). Selbst der Schriftzug ‚Zaubermond' ist halbrund geschrieben.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Teil 1: Die Hölle vergibt nie (Tony Ballard Nr. 269):
Tony Ballard wird von Zeeneths Schergen in den Höllentrichter geworfen. In einer tiefen Schwärze treibt der Dämonenhasser dahin und erhält Kontakt zu einer mysteriösen Frau namens Ymuddha. Kurz darauf erlischt die Verbindung. Bevor soch Tonys Geist auflösen kann, rettet ihn Mr. Silver, der sich aus der dämonischen Falle befreien konnte, seinen Freund aus dem Trichter und bringt ihn auf die Erde zurück, wo Tucker Peckinpah eine Penthousewohnung für ihn und Mr. Silver bereit stellt. Doch Zeeneth ist nicht untätig geblieben. Der Höllenrichter macht zwei ahnungslose Menschen zu seinen Dienern. Einer davon erhält drei Masken aus Dämonenhaut. Mit diesen Masken macht er drei Menschen zu Monstern, die ihm bei der Beseitigung Ballards helfen sollen. Doch Tony und Silver kommen ihren Feinden zuvor und vernichten die Monster und Zeeneths Diener. Bevor einer von ihnen stirbt gibt er Tony noch den Hinweis, dass dessen Frau Vicky und sein Sohn Andrew noch am Leben seien.

Teil 2: Ich sollte 1000 Tode sterben (Tony Ballard Nr. 270)
Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, findet heraus, dass Ymuddha eine abtrünnige Teufelin ist, die einen Widerstand gegen den neuen Höllenherrscher Loxagon organisiert. Außerdem weiß sie wie Tony herausfinden kann, ob Vicky und Andrew wirklich noch leben. Dazu benötigt er die fünf Runen der Predara, einer Hexe, die von Asmodis getötet wurde. Die Runen wurden auf der Welt verteilt und jeweils in die Hand eines Dämons gegeben. Findet man eine Rune, erfährt man automatisch wo sich die nächste befindet. Natürlich weiß Roxane wer die erste Rune hat, nämlich ein Teufel namens Quamaal , der sich in New York befindet. Dort lebt ein Geisterjäger namens Xander Highsmith, den Peckinpah selbstverständlich kennt. Schnell treffen Silver und Tony auf den Geisterjäger, der zur Zusammenarbeit bereit ist. Quamaal hat inzwischen einem inhaftierten Gangsterboss seine Macht geliehen, um sich an denjenigen zu rächen, die ihn in den Knast brachten. Durch die schrecklichen Morde kommen Ballard und seine Freunde Justine Lynch auf die Spur und können ihn überwältigen. Im Moment der höchsten Not kommt Quamaal seinem Opfer zu Hilfe. Tony erledigt die Zweitgestalt Lynch's, dessen Original immer noch im Gefängnis weilt, mit einer Silberkugel. Quamaal unterliegt kurze Zeit später der weißmagischen Peitsche von Highsmith und den silbernen Dolchen, zu denen die Finger von Mr. Silver wurden. Tony hat nun die erste Rune.


Meinung:
Irgendwie blieb das Buch hinter meinen Erwartungen zurück. A.F. Morland hat zwar in all den Jahren nichts verlernt, aber auch nichts hinzugelernt. Die Bücher lesen sich wie zwei Heftromane und bieten dabei auch kaum Überraschungen oder einen überwältigende Handlung. Der Paukenschlag, auf den man wartet, bleibt aus. Die Geschichten sind zwar spannend und solide geschrieben, doch wirken die Dialoge stellenweise abgehackt und lieblos heruntergeschrieben. Auch die Beschreibungen der Protagonisten sind klischeehaft wie eh und je: "Ich dreht mich um und erblickte einen mittelgroßen, stämmigen Mann. Dunkles Haar. Braune Augen. Attraktiv. Salopp gekleidet." Dass Tony von Mr. Silver aus seiner brenzligen Lage gerettet wird ist auch nicht gerade einfallsreich. Auch die Verbindungen von Peckinpah sind wieder beispiellos. Dabei wundert es mich aber nur, dass er Tony nie, von Xander berichtet hat, wenn dieser ein so erfolgreicher Geisterjäger ist. Leider wird am Ende auch nicht weiter auf Lynch Schicksal eingegangen. Ist er nun, durch die Vernichtung seines Zweitkörpers gestorben oder einfach nur von Quamaals Kraft erlöst worden? Gefallen hat mir hier ausnahmsweise die Namenswahl von Morland. Lynch passt hier wie die Faust aufs Auge. Alles in allem ein recht durchschnittlicher Gruselroman, nur dass man für zwei Hefte das fünffache hinblättern muss. Für Tony Ballard-Fans aber ein Muss, denn der Stil von Morland ist unverwechselbar und für einen kurzweiligen Nachmittag reicht es allemal.


Besonderheiten:
Tony Ballard entkommt mit Mr. Silvers Hilfe dem Höllentrichter.
Tony erfährt, dass seine Familie noch lebt und er fünf Runen braucht, um ihren Aufenthalstort zu finden.
Tony findet die erste Rune.
Erster Auftritt von Xander Highsmith.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Tony, Mr. Silver und vermutlich Ymuddha wurden gekonnt dargestellt und stilvoll gezeichnet.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Lobo:


Kurzbeschreibung:
Teil 1: Die Hölle vergibt nie (Tony Ballard Nr. 269):
Tony tut den entscheidenden Schritt und kippt in den Höllentrichter, welcher kurz zuvor seine Frau Vicky und sein Sohn Andrew verschlang ( Dämonen-Land Nr. 75 "Das Böse lebt!"). Er stürzt in eine bodenlose Tiefe, wird von einer undurchdringlich erscheinenden Dunkelheit verschlungen und scheint nur noch als eine Art Geist zu existieren. Verzweifelt richtet Tony gedankliche Hilferufe in alle Richtungen und bekommt für wenige Augenblicke Kontakt zu einer ebenfalls körperlosen Stimme, die sich als Ymuddah vorstellt. Doch ehe Tony genaueres über Ymuddah erfahren kann, stösst Mr. Silver, der aus jener magischen Falle Zeeneths Schergen hat entkommen können, zu ihm und kann ihn tatsächlich aus der Dunkelheit "herausfiltern" und neu zusammensetzen. Während die beiden Freunde sich zusammentun, um durch ein weiteres Dimensionstor auf die Erde zu entkommen, nimmt das Verhängnis auf eben dieser seinen Lauf. Der Hobbypilot Tommy Lee Atkins wird durch Zeeneths Magie zu einer Bruchlandung gezwungen. Der verderbliche Einfluss des Höllenrichters verändert Atkins, der den Absturz überlebt und dieser kann seinerseits eine Frau namens Michelle Gillespie zum Bösen umpolen. Als willfähige Diener Zeeneths machen sie sich auf den Weg nach London, wo Atkins drei Masken von ihm erhält, welche aus gewöhnlichen Menschen Monster macht. Inzwischen sind Tony und Silver wieder auf der Erde, wo der Dämonenhasser eine Vision von Ymuddah - eine teuflisch schöne Frau nebenbei - hat und sich nicht mehr genau daran erinnern kann, wie er nach Hause kam. Dieses neue Zuhause ist ein Appartment-Penthouse im Zentrum von London, von wo aus er seinen Kampf gegen die Mächte des Bösen erneut aufnehmen will. Auf Umwegen können die beiden Freunde die Spur Atkins' und Gillespies, sowie der von ihm geschaffenen Monster aufnehmen und es kommt zum Kampf, in dem Silver die drei Monster - von denen einer vormals ein Freund Atkins' gewesen war - vernichtet. Tony kann Michelle Gillespie ausschalten, indem er ihr eine geweihte Silberkugel, direkt in ihre durch Zeeneths Magie erdbraun gefärbten Pupillen schiesst. Atkins wird vom Detektiv in die Enge getrieben und versucht sein Leben zu retten, indem er Tony erzählt, dass seine Familie wohl noch lebt. Der Dämonenhasser glaubt Atkins zwar, vernichtet ihn aber dennoch. Entschlossen, seine Frau und seinen Sohn zu retten, macht er sich auf die Suche nach einer Möglichkeit.

Teil 2: Ich sollte 1000 Tode sterben (Tony Ballard Nr. 270)
Kaum ist der erste Fall nach seiner Rückkehr abgeschlossen, wird Tony von Zeeneth angerufen und bedroht. Es gelingt dem Dämonenhasser jedoch den Höllenrichter soweit zu reizen, dass dieser ihn mit einer magischen Attacke durch das Telefonkabel zu erwürgen versucht. Roxane, Mr. Silvers Freundin, hat auf einem ihrer Dimensionstrips mal wieder interessante Neuigkeiten herausgefunden. Tatsächlich leben Vicky und Andrew noch! Und die Hexe offenbart dem verblüfften Tony auch noch eine Möglichkeit wie man sie eventuell ausfindig machen könnte. Mit Hilfe der fünf Runen der Seherin Predara. Wer diese Artefakte in Besitz nehmen kann, kann anscheinend jedwede geforderte Information erhalten. Roxane berichtet, dass die erste Rune wohl im Besitz des Teufels Quamaal ist, welcher in New York sein Unwesen treibt. Ausserdem erfährt Tony noch etwas über Ymuddah, die eine Freundin des Teufels Talomach ist, welcher abtrünnig wurde, gegen Loxagon rebellierte und seinen Tod im Höllentrichter fand (siehe bereits erwähnten Dämonen-Land-Band Nr. 75). Sie scheint eine nutzbringende Verbündete werden zu können, da sie eine Widerstandgruppe aus abtrünnigen Dämonen leitet. Doch darum kann der Dämonenhasser sich nicht weiter kümmern. Gemeinsam mit Mr. Silver reist er nach New York, wo er Kontakt mit einem Geisterjäger namens Xander Highsmith (cool) aufnimmt, den Tucker Peckinpah seit einiger Zeit kennt. Derweil versucht der zu lebenslanger Haft verurteilte Gangsterboss Justin Lynch im Knast zu überleben. Ein verfeindeter Gangster, der hinter Gittern das Sagen hat und der noch eine offene Rechnung zu begleichen hat, entwickelt sich mitsamt seiner Schläger zu einem ernsthaften Problem für Lynch. Lynch wird übel zugerichtet und sieht nach anfänglichen Zweifeln die einzige Hoffnung auf einen Ausweg in seinem Zellenkumpan Zack Zadoski, der ein getreuer Diener Quamaals ist. Lynch schliesst einen Pakt mit dem Teufel und tatsächlich rettet dieser ihn vor dem gefährlichen Mitgefangenen, indem er ihn von glühenden Höllenkakerlaken töten lässt. Zudem erlangt Lynch die Fähigkeit an zwei Orten gleichzeitig zu sein und nimmt so Rache an denen, die ihn verrieten und ins Gefängnis verfrachteten. Lynch tötet den Stellvertreter seines Nachfolgers Jock Heckerlings und danach diesen auf grauenhafte Weise. Er will auch seine Ex-Geliebte Paige Crystal umbringen, wird vorher jedoch von Tony Ballard, der mittlerweile Xander Highsmith als tatkräftige Unterstützung hat, aufgesucht. Highsmith hat ihm verraten, dass hinter den geheimnisvollen Morden, für die ein Strafgefangener, der nachweislich im Knast war, verantwortlich sein soll, die Macht Quamaals zu stecken scheint. Lynch erfährt von Tony, dass dieser seinen Plan und seine Vorgehensweise durchschaut hat und entsendet kurze Zeit später seinen Zweitkörper zu Paige Crystal, um seine Rache zu vollenden. Doch dagegen haben Highsmith und Mr. Silver etwas, die ihn überraschen und festsetzen können. Lynch scheint besiegt, doch da greift Quamaal auf überraschende Weise ein.


Meinung:
Was habe ich mich darauf gefreut, dass dieser Roman endlich erschien. Ich bin ein waschechter Ballard-Fan (was viele wohl mittlerweile anhand meiner Rezis bemerkt haben mögen) und habe den Roman, nachdem ich ihn erst einmal hatte, förmlich verschlungen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Wie bereits erwähnt kam schon nach wenigen Seiten das alte Lesefeeling auf und auch wenn der Roman ein paar Schwächen aufweist, so war ich doch restlos begeistert. Morland führt die - vor mittlerweile über 13 Jahren - begonnene Storyline mit dem vermeintlichen Ende des Dämonenhassers und seiner Familie, sehr gekonnt weiter. Teilweise kam es mir bei der Lektüre so vor, als hätte Morland seinen Stil verändert. Das liegt wohl daran, dass die Schilderung der Mordszenen ordentlich brutaler und detailreicher beschrieben werden. Das ist dann aber auch der einzige Unterschied zu seiner Schreibweise aus den alten Tagen. Jedenfalls sehe ich mal grosszügig darüber hinweg, dass Silver Tonys Körper praktisch im Vorbeigehen wieder zusammenpuzzelte und fast genauso leicht wieder zur Erde zurückschaffte - wo dann ein piekfeines Penthouse mit Pernod und Lakritzbonbons auf ihn wartete. Der zweite Teil erwies sich dann als noch besser! Die Story wartet mit einer actionbetonten und gut erzählten Handlung auf. Die Figur des Xander Highsmith kommt ebenfalls richtig gut und ich bin gespannt, wie es mit der Freundschaft zwischen den Dämonenjägern weitergeht. Der Endkampf ist sehr gelungen, wenn ich es auch sehr schade finde dass Quamaal mal wieder ein Hauptschurke ist, der ganz zu letzt auftritt. Dieses Mal bin ich darüber aber nicht wirklich traurig, denn dieser Auftritt ist gelungen und überraschend. Ich finde es auch nicht gut, dass man über das Schicksal des wirklichen Lynch nichts mehr erfährt, denn der zweite Teil endet doch ein bisschen abrupt. Hier hätten eine oder zwei Extraseiten gut getan. Und dann fiel mir auf, dass Predaras Runen doch ein wenig arg an die UNA-Ornamentsdrittel aus der TB-Serie erinnerten. Na ja: des Menschen Wille ist ein Himmelreich. Und Perfektion ist ja bekanntlich eine Strasse und nicht dass Ziel (altes chinesisches Sprichwort!)


Besonderheiten:
Tony Ballard wird aus dem Höllentrichter gerettet und nimmt den Kampf gegen die Hölle erneut auf.
Tony erfährt dass Vicky und Andrew wohl noch leben.
Xander Highsmith hat seinen ersten Auftritt.
Tony Ballard beginnt seine Suche nach den 5 Runen der Predara und kann die erste erbeuten.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Ein wirklich schönes Bild, auf dem Tony, Silver und Ymuddah gut getroffen sind. Die drei Fratzen in der rechten, unteren Ecke allerdings: oje oje! Na, ich will aber mal nicht so sein. Deshalb gibt es


Coverbewertung:
4 Kreuze

Rezension von Lobo:


Kurzbeschreibung:
Teil 1: Die Hölle vergibt nie (Tony Ballard Nr. 269):
Nachdem Tony Ballard in den Höllentrichter gesprungen ist, wird er von Mr. Silver gerettet. Kaum wieder in London angekommen, plant Zeeneth einen neuen Angriff, aber noch bevor er zuschlagen kann, kann Tony und der Silberdämon seine Diener ausfindig machen und vernichtet sie. Bevor aber der Letzte von ihnen stirbt, erfährt Tony, dass seine Frau und sein Sohn noch leben.

Teil 2: Ich sollte 1000 Tode sterben (Tony Ballard Nr. 270)
Als Roxane Tony und Mr. Silver von Predaras Runen erzählt, mit deren Hilfe man Vicky und Andrew finden kann, machen sich die beiden Dämonenjäger nach New York auf, um Quamaal, den Besitzer der ersten Rune auf zu suchen. Sie erhalten die Hilfe von Xander Highsmith und können zusammen den Dämon und seine Diener vernichten. Mit dem Tod von Quamaal erhält Tony die erste Rune.


Meinung:
Dass zwischen dieser Geschichte und den letzten Roman Das Böse lebt mehr als 10 Jahre liegen, ist nicht wirklich zu merken. Der Stil erinnert an den denselben, den Morland auch in der Serie gehabt hatte. Teilweise erinnerte er sogar an die ersten Romane, in denen es ein wenig heftiger zuging. Ein gutes Beispiel dafür ist besonders Michelle, die zweite Dienerin von Zeeneth, die erst ihren Liebhaber umbringt und dann auch noch ihren eigenen Mann tötet. Aber Morland geht nie so weit ins Detail, dass die Szenen zu brutal wirken. Was aber eine kleine Schwäche an das erste Buch war, ist, dass die Geschichte in einigen Stücken ein wenig langatmig war. So fällt das Interesse im zweiten Teil etwas. Aber für das erste Buch ist das noch verträglich. Was Fehler zwischen Buch und Das Böse lebt angeht, fiel mir nur eine Sache auf. Mr. Silver erzählt, dass er spürte, dass Tony Gefahr droht. Auch wenn Tony so tut, als würde er davon das erste Mal davon hören, so stimmt das nicht ganz. In Das Böse lebt ruft Mr. Silver Tony in seinen Haus und erzählt ihm genau dasselbe. Im Allgemeinen war ich also ganz zufrieden mit der ersten Geschichte und bin gespannt wie es mit Tony weitergeht.
Die Geschichte fing eigentlich recht gut an und die Handlung um Justin Lynch war sehr spannend geschrieben worden. Aber unglücklicherweise hielt das nicht lange an. Schon bald kam das gewohnte Zeug, in den sich der Gangster an die Personen rächen wollte, die ihm verraten haben. Zugegeben gut geschrieben. Aber ich habe das einfach zu oft gelesen, als das mich das groß begeistert hätte. Der Teil mit Tony, Silver und Xander war in Ordnung. Xander schien ein interessanter Charakter zu sein. Aber das wird sich erst wohl richtig in den kommenden Bänden erweisen. Anders als in der ersten Geschichte des Buches hatten Tony und Silver eher wenig zu tun. Teilweise waren sie eher Nebencharakter. Im Großen und Ganzen war der Roman aber unterhaltsam. Er war bestimmt nicht der Beste und hatte nicht die Wirkung wie der erste, aber es gab einige Höhepunkte. Wie zum Beispiel die Runen. Was ein wirklich guter Einfall von Morland war. Neben den kann ich mich eigentlich nur darüber beschweren, dass nicht mal Frank Esslin und Noel Bannister erwähnt worden sind. Was ist mit den beiden? Sie leben nach meiner Erinnerung doch in New York. Warum haben Tony und Silver sie nicht einmal besucht? Und was ist mit Ymuddah? Ich hoffe, das sie im nächsten Buch wieder mitmachen wird.


Besonderheiten:
- Es wird erwähnt, dass Vicky und Andrew Ballard noch leben
- Der erste Auftritt von Tucker Peckinpah nach der Heftserie
- Der erste Auftritt von Ymuddah.
- Auftritt von Xander Highsmith.
- Tony kann die erste Rune von Predaras im Besitz nehmen.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Titelbild ist recht gelungen. Es zeigt bestimmten Szenen aus den Buch. Zum Beispiel als sich Mr. Silver von den Ketten befreit, an den man ihn am Ende des letzten Romans gefesselt hat. Und Tony mit Fackel in der Hand, soll wohl auf die Szene hindeuten, als er zum ersten Mal Ymuddah in einer Vision trifft.


Coverbewertung:
4 Kreuze