Silber-Grusel-Krimi Nr. 437: Minotaurus der Maskenmörder
Silber-Grusel-Krimi Nr. 437: Minotaurus der Maskenmörder


Lesley Brindwell spielte Chopin, als sie plötzlich aufhörte und eine eigenartige Angst verspürte. Ein unheimliches Gefühl ließ ihr Herz schneller schlagen. Die junge, attraktive Schauspielerin drehte sich langsam um. Sie war allein in dem großen Musikzimmer. Niemand war zu sehen. Lesley schloß die Augen und begann sich auf dem Absatz zu drehen, rasend schnell wie ein Kreisel, bis sie fast stürzte. Als sie die Augen wieder öffnete, tanzte das Mobiliar, der Boden schwankte. Sie mußte sich am Flügel festhalten. Als sie den Kopf hob und geradeaus blickte, starrte ihr eine Maske entgegen. Tiefe, dunkle Löcher sahen wie die Augen eines Ungeheuers aus, die sie unbeweglich beobachteten. Lesleys Kehle war wie zugeschnürt. Von Entsetzen gepackt blickte sie auf die Maske, die einem Stierkopf glich. Ihre Gedanken schlugen Purzelbäume. Wie war dieses widerliche Höllenmonster ins Zimmer gelangt? Doch für solche Überlegungen blieb keine Zeit. Plötzlich wurde das Licht im Zimmer fahl und rötlich, als befände sich in der Nähe ein Feuer. Dann erwachte die unheimlich gespenstische Stiermaske auf groteske Weise zum Leben.


von James Gulliver, erschienen am 26.09.1984, Titelbild: Detlev Menningmann