Die Touristen kreischten erschrocken auf. Die zischende Schlange, die ihnen
unerwartet entgegenzuckte, flößte ihnen ein Gefühl von Grauen
und Ekel ein. Sie begriffen nicht, daß der Fakir beinahe zärtlich,
auf alle Fälle aber respektvoll mit ihr umging. "Bei uns in den Staaten",
erklärte ein beleibter Amerikaner stolz, "bringt man solche Scheusale
um. Hier werden sie anscheinend verehrt. Die Asiaten sind ein merkwürdiges
Volk. Reichlich primitiv. Komm, Darling! Wir müssen noch den Tempel
besuchen. Der Bus fährt in fünfzehn Minuten weiter." Er zog eine
mit Schmuck behangene, doppelbekinnte Lady mit sich fort, die verzweifelt
mit der Tücke ihres Fotoapparates kämpfte, um den
Schlangenbeschwörer zur Erinnerung im Bild festzuhalten. Der Fakir
versteckte sein Gesicht unter der Kutte. Seine Augen funkelten höhnisch,
als er die Kobra mit sicherem Griff packte und in den runden Korb
zurückzwang. Er bedeckte den Behälter wieder mit dem schwarzen
Tuch, erhob sich geschmeidig, nahm den Korb und ging damit davon. Sein Gesicht
war starr wie eine Maske. Lediglich die Mundwinkel zuckten ein wenig.