Silber-Grusel-Krimi Nr. 358: Der Schaltjahr-Vampir
Silber-Grusel-Krimi Nr. 358: Der Schaltjahr-Vampir


Die dunkle Gestalt ging von Grab zu Grab. Sie hatte es nicht eilig und schien etwas zu suchen. Wiederholt beugte sie sich herab und las die Inschrift eines Steins. Sofort richtete sie sich dann wieder auf und setzte ihre nächtliche, einsame Tour fort. Es war nicht möglich, in dem Wesen einen Mann oder eine Frau zu erkennen. Der lange Umhang, der fast bis zum Boden reichte, hüllte die Gestalt ein, die Kapuze verdunkelte das Gesicht völlig. Dabei war es nicht sonderlich finster auf dem Gelände. Der Mond versteckte sich nur hin und wieder hinter einer Wolke, meistens zeigte er sich in voller Größe. Die Wege waren mit Kies aufgeschüttet. Dennoch blieben die Schritte unhörbar. Es schien, ein Schweben zu sein, zumal der Umhang auch die Bewegungen der Beine verbarg. Die Gestalt glaubte, allein zu sein. Deshalb erschrak sie, als sie ein Geräusch hörte. Es drang von dem schmiedeeisernen Tor herüber, das sich quietschend in den Angeln drehte. Die Gestalt blickte gehetzt in die Richtung, eilte zwischen den Denkmälern hindurch, duckte sich und war plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ...


von Wolfgang Rahn, erschienen am 16.09.1981, Titelbild: ???

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Der Vampir vom Titelbild des Silber-Grusel-Krimis war auch noch auf dem Cover des Gespenster-Krimi Romans Nr. 53 verwendet worden:

Gespenster-Krimi Nr. 53: Frisches Blut für den Vampir