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"Hexenfluch" von Christian Schwarz
Nachdenklich starrte Peter Jones über die kleine Bucht. Seine Blicke
galten Oxwich Manor. Der uralte Herrensitz derer von Oxwich erhob ich trutzig
auf moosbewachsenen Klippen, genau auf der anderen Seite des Wassers. Und
weil Peters Sitz etwas erhöht war, könnte er auch das restliche
Gelände von Oxwich Manor gut überblicken. Er sah auf einen lang
gezogenen, wunderbar gepflegten Park mit einem weißroten Fachwerkhaus
darin. Das war seine Heimat von Kindesbeinen an. Peter seufzte leise und
zog seine Knie fester ans Kinn heran. Die schönste Frau der Welt begehrte
ihn. Er erwiderte ihre Leidenschaft - und war gerade deswegen ein
äußerst unglücklicher junger Mann...
"Der Spiegel der Magini" von Mara Laue
Pete Carlyle war so vertieft in den Anblick der wunderschönen
Abenddämmerung, während er joggend seine Runde um den Pontiac Lake
am Rand von Detroit drehte, dass er beinahe die Frau umgerannt hätte,
die plötzlich vor ihm stand. Die dunkelhäutige- indianische? indische?-
Schönheit winkte einladend, und Pete folgte ihr wie hypnotisiert. Dabei
schrie ein Teil seines Verstandes, dass hier etwas nicht stimmte. Die Frau
führte ihn tief in ein Gebüsch zu zwei schattenhaften Gestalten,
von denen eine ein Messer in der Hand hielt. Pete wollte fliehen, aber seine
Beine gehorchten ihm, nicht. Im nächsten Augenblick wurde er mit
unglaublicher Kraft zu Boden geworfen. Das Messer schnitt schmerzhaft in
seine Haut. Er schrie, aber kein Laut kam über seine Lippen. Das Letzte,
was er sah, bevor sie ihn ausbluten ließen und seine Lebensenergie
aufsogen, waren riesige goldene Schlangenaugen - reglos, gnadenlos, mitleidlos:
Dann umarmte ihn der Tod...
"Die Bestien von Sankt Petersburg" von Klaus Sollert
Der Anblick war Grauen erregend. Vier nackte Leichen lagen auf den Seziertischen.
Menschliche Körper, die noch vor wenigen Stunden abstoßende Bestien
gewesen waren. Kreaturen der Finsternis. Werwölfe! Besonders einer der
Toten sah schrecklich aus. Er war durch einen Flammenwerfer getötet
worden und der Leichnam befand sich in einem dementsprechenden Zustand. Tanja
Marenkov blickte rasch zur Seite. Sie war zwar durch eine harte Schule gegangen,
als sie dem FSB- dem Nachfolger des KGB-beigetreten war, aber ihr Mitgefühl
hatte darunter nicht gelitten. Darauf war sie sogar ein wenig stolz. Es gab
schon genug Menschen, die ohne jegliche Skrupel über Leichen gingen.
Plötzlich spürte sie den beruhigenden Druck einer starken Hand
auf ihrer Schulter. Es war Roger Morton, der ihr auf diese Art und
Weise beistehen wollte.