Professor Zamorra Nr. 913: Das Erbe der schwarzen Flammen

Professor Zamorra Nr. 913: Das Erbe der schwarzen Flammen


Welcher Schmerz quälte ihn mehr? Der, den sein Körper ihm schickte? Oder war es der, den der Hass in ihm zu einem hohen Turm aufbaute? Der physische Schmerz war zu ertragen, ja, beinahe zu vernachlässigen, denn ihn konnte ein Wesen wie er nahezu ausschalten. Den seiner Psyche hingegen nicht. Er war ein künstlich erschaffenes Wesen. Die Magie der Herrscher hatte ihn werden lassen, doch gegen Hassgefühle war er nicht gefeit. Die waren gebündelt und fokussiert auf eine einzige Person, auf den Mensch, der ihm ein Teil von dem genommen hatte, das ihn so besonders gemacht hatte. Auf den Krieger der weißen Stadt Armakath – auf Artimus van Zant! Er war es, der Pykurr im Kampf besiegt hatte. Er war es, der dem Ductor ein Auge ausgestochen hatte. Dafür, das hatte Pykurr sich geschworen, würde der Mensch sterben ...


von Volker Krämer, erschienen am 26.05.2009, Titelbild: Candy Kay

Rezension von Stefan (Lobo) Albertsen:


Kurzbeschreibung:
Jede Hoffnung erscheint sinnlos angesichts der extremen Situation. Unaufhaltsam - wie es scheint - weitet sich das Weltennetz der Herrscher über die Milchstraßengalaxie aus. Immer mehr grelle Strahlen werden von den Zentren der Weißen Städte ausgesandt und verbinden sich in jenem komplexen Konstrukt, der als Abwehr gegen die Angst dienen soll. Diejenigen, die verzweifelt bemüht waren den Plan der Herrscher zu stoppen, oder doch zumindest zu verzögern, um ihnen Vernunft einzureden, befinden sich in aussichtlosen oder aber sehr schwierigen Situationen.
Professor Zamorra hängt bewegungsunfähig in der Projektion der Milchstraße, inmitten des Zentrums der Herrscher fest, Artimus van Zant ist - wie es aussieht - zu reiner Energie geworden und rast als greller Lichtstrahl (ausgehend von Armakath) durch das All, um sich mit anderen Strahlen zu vereinen, Vinca von Parom versucht die Krieger des Bandes der Speere zusammenzurufen und gegen Armakath vorzugehen, seine Gemahlin Lakir sucht auf Kräkon den geistigen Kontakt mit Schaina, die als "Ersatzwächterin" mit der Wurzel der dortigen Weißen Stadt verschmolzen ist und ihre Individualität zu verlieren droht und Nicole Duval sucht gemeinsam mit Rola DiBurn, Maiisaro und Dalius Laertes nach einem Weg die Tarnung der Herrscherwelt zu knacken und ins Zentrum der Macht vorzudringen.
Und als ob diese Missstände und Probleme noch nicht genug sind, scheint Dalius' Sohn Sajol aus seiner vom Vater geschaffenen Isolation zu erwachen und während einäugiger Ductor namens Pykurr nach Rache giert.


Meinung:
Ich stoppe hier meine Beschreibung, denn letztlich ist es zum einen müßig alle Entwicklungen dieses Romans aufzählen zu wollen und zum andern sollte man ihn selber gelesen haben, denn er ist es allemal wert. Volker Krämer krönt seinen "Weiße Städte-Zyklus" mit einem Zweiteiler, dessen finaler Part von einem dramatischen Ereignis zum nächsten jagt.
ACHTUNG SPOILER!

Nicht nur dass das Weltennetz und somit auch die Weißen Städte komplett zerstört werden (wobei Armakaths Untergang durch den Einsatz der Krieger vom Band der Speere unter der Leitung Vincas besonders toll beschrieben worden ist), nein der Leser erfährt nun auch endlich genaueres über die Herrscher, die die Kinder der Schwarzen Flammen sind, und die immer noch jung (und trotz aller Macht sehr unwissend) sind und in ihrer Naivität viele, viele Fehler begangen haben, die nun das Ende unzähliger Zivilisationen der Milchstraße bedeuten könnten. Auch Dalius Laertes (und infolgedessen Sajols) Schicksal ist bewegend, wenn die Passage, in der der Uskuge sich bereitwillig opfert und sein Sohn zu den Herrschern gelangt, wo er ihnen als besonnener Führer zur Seite stehen will, etwas kurz und irgendwie "eingeschoben" wirkt.
Trotzdem ist diese Lösung des Sajol/Herrscher-Problems nicht schlecht gewählt. Auch Maiisaros Entschluss zu den ihren, also den Herrschern, zurückzukehren, erscheint logisch und ist gut nach zu vollziehen.
SPOILERENDE!!!

Volker Krämers Schreibe ist wieder einmal angenehm zu lesen und man fliegt förmlich durch den Roman. Und so, soll es, m. E. auch sein.


Besonderheiten:
Davon gibt es viele und deshalb noch einmal …
SPOILERALARM!!!
Das Weltennetz wird vernichtet und mit ihr gehen alle Weißen Städte (allen voran Armakath) zugrunde.
Die Identität der Herrscher wird gelüftet. Sie sind die Kinder der Schwarzen Flammen und befolgen wortgetreu die Anweisungen ihrer Eltern, weswegen sie auf die offensichtlichen Fehler im Plan nicht eingehen.
Artimus van Zant und Vinca von Parom verlieren ihre "Kriegerkräfte".
Pykurr wird vernichtet.
Dalius Laertes opfert sich und ermöglicht es Sajol so zu den Herrschern zu gelangen.
Maiisaro kehrt zu den Herrschern zurück.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das was ich zum letzten PZ-Roman-Cover und somit zu Candy Kay schrieb, gilt auch jetzt noch. Dieses Cover ist etwas besser, als das vorangegangene und daher vergebe ich 2 Kreuze.


Coverbewertung:
2 Kreuze