Professor Zamorra Nr. 910: Der Totflüsterer

Professor Zamorra Nr. 910: Der Totflüsterer


Der Triumph schmeckte süßer als alles, was er je in seinem Leben gekostet hatte. In Edouard Pereires Gesicht lag ein seliges Lächeln. Er hatte es geschafft! Nach Jahren voller Niederlagen hatte er es endlich geschafft, und den ersten köstlichen Sieg davongetragen. Missgünstige Zeitgenossen mochten einwenden, dieser Sieg zähle nicht viel, hatte Pereires ihn doch gegen einen Konkurrenten errungen, der vor über zwei Monaten tot in seinem eigenen Blut gelegen hatte. Pereire scherte sich nicht darum! Er hatte den Gegner gedemütigt. Und damit war das Ende noch nicht erreicht!


von Oliver Fröhlich, erschienen am 14.04.2009, Titelbild: Candy Kay

Rezension von Ministerpräsident:


Kurzbeschreibung:
Zamorra und Nicole werden von Chiefinspektor Pierre Robin aufgrund einer mysteriösen Mordserie um Hilfe gebeten. Mehrere Menschen wurden tot aufgefunden, jedoch sticht eine Gemeinsamkeit hervor: Sie stammten alle aus dem Umfeld von Clement Luynes, jenem Geschäftsmann und Antiquitätensammler der Anfang des Jahres ermordet worden ist. Zamorra und Nicole beginnen zu recherchieren und treffen dabei auf Edouard Pereire, den einflußreichsten Rivalen von Clement Luynes, jedoch scheint er den Dämonenjägern aus dem Weg zu gehen. Jedoch hören sie bald den Namen von einem ihrer jüngsten Gegner: Agamar! Entgegen den Erwartungen Zamorras ist der mächtige Dämon anscheinend noch am Leben und plant erneut seine Rückkehr. Den Dämonenjägern ist klar, dass sie das verhindern müssen, da Agamar, würde er seine alte Kraft und Macht wieder erhalten, die Menschheit mit Leichtigkeit unterwerfen könnte. Doch als wäre das noch nicht genug, beginnt sich Rhett Saris ap Lewellyn, der Erbfolger, im Château wieder an Teile seiner früheren Leben zu erinnern


Meinung:
Mit diesem Roman spinnt der Autor Oliver Fröhlich seinen roten Faden um Zamorras neuen Gegner Agamar, den Erbfolger und die Fehlfunktionen von Merlins Stern seit dem Tod des Zauberers fort. Eigentlich haben die Dämonenjäger ja gedacht, dass der ehrgeizige Dämon vernichtet worden ist. Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt: Den es scheint immer irgendeine Hintertür zu geben. Und so bereitet Agamar seine Rückkehr zum zweiten Mal vor um über das Multiversum herzufallen. Es stellt sich im Laufe des Romans zwar heraus, dass er wirklich vernichtet worden ist, doch durch eine der Fähigkeiten die Neuwerdung - , die er sich von anderen Dämonen angeeignet hat, ist er in der Lage sich aus dem Flügel, die ihm einst von Lucifuge abgeschlagen worden ist zu regenerieren. Hier feiert nun ein neuer Gegner sein Debüt: Krychnak! Der hat schon vor Jahrhunderten seine eigenen Pläne geschmiedet, wobei in ihnen der Erbfolger eine zentrale Rolle zu spielen scheint. An genau diesen Dämon hat sich Rhett auch schon im Roman Nr. 906 "Das Vermächtnis der Hexe" kurzzeitig erinnert. Somit bleibt zu hoffen, dass er weiterhin in Zusammenhang mit der Erbfolge eine wichtige Rolle spielen wird, zumal Agamar am Ende des Romans scheinbar nun tatsächlich vernichtet worden ist. Doch ist er wirklich tot? Oder findet er wieder eine Möglichkeit zur Rückkehr? Die Zukunft wird es weisen. Agamar selbst erscheint im Duell mit Zamorra und Nicole wahrlich übermächtig und ist sogar in der Lage den Dhyarra mit seiner Magie unwirksam zu machen. Es scheint einen Augenblick fast so als würden die Dämonenjäger endgültig unterliegen, werden aber durch einen Ausbruch von Rhetts Magie gerettet. Krychnak, dessen Geist in Agamars Körper gelebt hat, gelingt allerdings die Flucht. Merlins Stern spielt wieder einmal völlig verrückt und verletzt Fooly schwer. Mit diesem hat der Erbfolger ein Gespräch und Rhett fragt sich ob der Erbfolger schon immer auf der Seite der guten Mächte gekämpft hat. Der Epilog stellt sich allerdings als äußerst mysteriös heraus: Ein erwachsener Fooly und sein Reiter, ein älterer Rhett, genießen die Zerstörung ganzer Dörfer und Landstriche. Und begeben sich am Ende Richtung Norden in ein neues Dorf. Die Zukunft wird weisen was es damit auf sich hat.
Fazit: Ein exzellenter Roman von Neu-Autor Oliver Fröhlich, der seinen roten Faden spannend weiterverfolgt.


Besonderheiten:
Offensichtlich wird Agamar endgültig vernichtet. Oder doch nicht?
Rhett Saris ap Lewellyn erinnert sich wieder an Fragmente seiner Vergangenheit.
Erster Auftritt von Krychnak, dem Rhett vor Jahrhunderten bereits als Logan Saris ap Lewellyn begegnet ist und dessen Familie ermordet hat.
Fooly wird durch einen fehlgesteuerten Blitz von Merlins Stern schwer verletzt.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt den offensichtlich älteren Rhett und einen bereits erwachsenen Fooly, die scheinbar den dunklen Mächten angehören.


Coverbewertung:
5 Kreuze

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Chefinspektor Pierre Robin stößt in Lyon auf mehrere Fälle von seltsamen Unglücksfällen und Selbstmorden. Die Toten stammen alle aus dem Umfeld des Geschäftsmannes Luynes, dessen Vater vor einigen Wochen, das Opfer des Dämons Agamar wurde (s. PZ 903). Der Chefinspektor bittet Professor Zamorra und Nicole Duval um Hilfe. Die unterziehen Luynes einer Befragung und finden heraus, dass dessen Vater sich im Besitz der abgetrennten Schwinge des Dämons befand. Diese Schwinge ist, mit einigen anderen Kunstgegenständen, versteigert worden und befindet sich nun im Besitz von Edouard Pereires, der zum Wirtskörper des Dämons wurde und mit dessen Hilfe Agamar nun seine Rückkehr vorbereitet. Sieben Seelen benötigt der Dämon. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Auf Chateau Montagne geraten in der Zwischenzeit der Erbfolger Rhett und der Jungdrache Fooly, wegen einer Lappalie in Streit. Rhett beschwört vor lauter Zorn einen Blitz, der Fooly beinahe trifft. Der Junge ist geschockt, denn er weiß, dass eine weitere, düstere Erinnerung sich ihren Weg an die Oberfläche bahnt…


Meinung:
Oliver Fröhlich entpuppt sich einmal mehr als echte Bereicherung des Autorenteams. Seine Ideen sind frisch und originell, seine Schreibe ist flott, witzig und sein Talent Spannungsspitzen trotz häufiger Szenenwechsel aufzubauen, erinnert stark an den Stil eines Werner Kurt Giesa. Auch mit "Der Totflüsterer" ist dem Newcomer ein großartiger Roman gelungen, der die Handlung aus Band 903 aufgreift und auf geniale Art und Weise fortsetzt. Agamar ist nicht nur ein durchtriebener und ernstzunehmender Gegenspieler, sondern durch seine Fähigkeit zur Selbstreflexion irgendwo auch Liebenswert. Erstaunlich wie traumwandlerisch sicher Fröhlich mit den unterschiedlichen Figuren umgeht. Hinzu kommt ein erneuter Auftritt des Dämons Vassago, der von Zamorra dieses Mal in einer Kaffeetasse beschworen wird, was dem Schwefelklüftler natürlich ebenso wenig recht ist, wie sein damaliges Intermezzo in einem Pinkelpott. In einer Nebenhandlung beschäftigt sich der Autor mit Sir Rhett und einer weiteren Inkarnation. Dank eines kleinen Geniestreichs werden beide Handlungen am Ende verknüpft und ergeben mit dem Erstlingswerk von Oliver Fröhlich ein schlüssiges Gesamtbild. Aber nicht nur für Rhett gibt es dieses Mal kein richtiges Happy-End, auch Fooly muss dieses Mal kräftig einstecken. Ob sich der Jungdrache von dem Schlag erholt? Abwarten und PZ lesen. Es lohnt sich mehr denn je.
Fazit: Ein Roman, den sich kein Fan entgehen lassen sollte. Spannend, originell, witzig, und das, von der ersten bis zur letzten Seite.


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Krychnak, der Rhett in seiner Inkarnation als Logan (79 v. Chr.) zur "dunklen Seite" verführen will.
Agamar kehrt zurück - und wird sogleich wieder vernichtet.
Vassago wird in einer Kaffeetasse beschworen.
Fooly wird von einem fehlgeleiteten Blitz aus Merlins Stern getroffen und fällt ins Koma.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Ein stimmiges, fantasievolles Cover der Künstlerin Candy Kay, die den Erbfolger gut getroffen hat.


Coverbewertung:
4 Kreuze