Professor Zamorra Nr. 870: Die rote Hexe
Karl Ranseier verließ das Jolly-Hotel in der Kölner Innenstadt,
im "MediaPark" gelegen, und rückte die Designer-Sonnenbrille zurecht.
Die späte Septembersonne war recht grell, und Ranseier hatte eine ziemlich
wilde Nacht mit gleich drei bildhübschen Mädchen und reichlich
Alkohol hinter sich. Entsprechend geblendet fühlte er sich. Er
überlegte, ob er den Rolls-Royce Phantom aus der Tiefgarage holen lassen
sollte, um ein wenig in der City herumzufahren. Aber dann entschied er sich
dagegen. Angesichts seines Restalkohols und seiner Unkenntnis der Kölner
Straßenführung war das nicht unbedingt ratsam. Wahrscheinlich
würde er irgendwo ankommen, nur nicht dort, wo er hinwollte. Die etwas
befremdliche Ausschilderung der Straßen, in Köln oft nicht einmal
vorhanden, war dabei auch nicht sehr hilfreich. Was also stattdessen unternehmen?
Hinunter zum Rheinufer?
von W.K. Giesa, erschienen am 02.10.2007, Titelbild: Candy Kay
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Professor Zamorra erhält von einem gewissen Karl Ranseier eine E-Mail,
in welcher er ihn bittet nach Moskau zu kommen. Zwei Dinge sind allerdings
sonderbar: Zum einen stammt die Mail aus Köln und zum anderen starb
der einzige Karl Ranseier, den Zamorra kannte vor sieben Jahren (siehe PZ
708) im Höllenkerker. Gemeinsam mit Nicole fährt er nach Köln
und quartiert sich in demselben Hotel wie Ranseier ein. Doch Karl Ranseier
ist tot! Die beiden Dämonenjäger treffen daraufhin in ihrem eigenen
Hotelzimmer auf ihre geheimnisvolle Gegenspielerin - die rote Hexe. Diese
ist nicht nur äußerst raffiniert, sondern auch sehr mächtig
schafft es schließlich auch Zamorra und seine Gefährtin in ihre
Dimension zu entführen. Dort werden die beiden Dämonenjäger
mit einem weiteren Schock konfrontiert. Unter dem Himmel schwebt eine Station
der Riesen ...
Meinung:
Dieser Roman scheint ein wahrer Schnellschuss des Autors gewesen zu sein
und versucht die Handlung um die geheimnisvollen Riesen schlüssig
weiterzuführen, was ihm allerdings nicht sonderlich gut gelingt. Der
Gag mit Karl Ranseier ist zwar immer noch ganz gut, aber weshalb die Hexe
unbedingt vortäuschen musste, dass die E-Mail aus Russland kommt ist
wohl bestenfalls mit Zeilenschinderei zu erklären. Zamorra und Nicole
agieren ungewohnt dilettantisch und unbeholfen. Einerseits wollen sie die
Hexe stellen, andererseits sperren sie sie mittels weißmagischer Zeichen
aus. Auch die Hexe selber agiert alles andere als logisch. Da werden drei
jugendliche Verbrecher durch einen schwarzmagischen Bann auf Zamorra und
Nicole gehetzt und als dies fehlschlägt und die Angreifer mit Elektroschocks
paralysiert werden, tötet die Hexe den Letzten, der fliehen konnte.
Daraufhin sagt sie sich, dass sie wohl übereilt gehandelt hat und sich
nun selbst um Zamorra kümmern muss. So als ob es keine anderen Menschen
gäbe, die sie in ihren Bann schlagen könnte. Dass die Handlung
um die Riesen endlich weiter geführt wird ist im Prinzip zu
begrüßen, wirkt aber immer noch reichlich undurchdacht, wenngleich
dieser dritte Auftritt der Riesen der bislang überzeugendste war. Nur
Zamorras und Nicoles Telepathie-Angriff auf den Anführer der Riesen
war reichlich übertrieben und unglaubwürdig dargestellt worden.
Der Gipfel der Dreistigkeit ist jedoch, als die beiden am Ende einfach den
Wagen des toten Ranseier stehlen, weil dieser sowieso tot ist und damit auch
kein Auto mehr braucht. Leichenfledderei heißt das im Klartext. Ganz
abgesehen davon, dass es ja auch Angehörige geben könnte, die Anrecht
auf die Hinterlassenschaft hätten. Insgesamt betrachtet eine Geschichte
in der nichts so recht zusammenpassen will und in der sich die Handlung viel
zu schnell und überhastet abspult.
Fazit: Überflüssiger Roman, der einzig und allein durch Zamorras
grandiosen Witz über das "Truthahn mit Whiskey-Rezept" lesenswert ist.
Besonderheiten:
Dritter Angriff der geheimnisvollen Weltraum-Riesen.
Nicole und Zamorra erbeuten zwei Laserschwerter der Riesen und klauen den
Rolls Royce von Karl Ranseier.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild stammt einmal mehr von der neuen Zamorra-Stammgrafikerin Candy Kay
und zeigt die rote Hexe mit ihrem Schoßtierchen. Das Cover ist sehr
gut gelungen und fügt sich mit seiner Grundfarbe Rot auch ideal in das
Layout der Serie ein.
Coverbewertung:
Rezension von
Wolfgang
Trubshaw:
Kurzbeschreibung:
Die rote Hexe wird von den Riesen als Killer auf Zamorra angesetzt, der ihr
per Weltentor von Köln aus auf einen fremden Planeten folgt, sie dort
vernichtet, aber auch mit Nicole von den Riesen gefangen genommen wird. Diese
wollen ihn wiedermal klonen, sein "Original" aber als Bestrafung für
die Vernichtung einer ihrer Stationen in
PZ 832 erneut vernichten. Es gelingt
ihm und Nicole in die Zentrale der Riesenstation vorzudringen, wo sie die
Selbstzerstörungssequenz iniziieren, die sie zuvor gemeinsam einem Riesen
telepathisch abgeluchst haben. Zwei Riesen können ihnen zuerst noch
auf den Planeten folgen, einer davon noch auf die Erde, wodurch Zammy zwei
derer Kombiwaffen erbeutet.
Meinung:
Dieser Roman ist konfuser, sinnleerer, zusammenhangloser, unerträglicher
Schund. Man kann getrost beim Kapitelstern auf Seite 40 zu lesen beginnen,
wenn man sich die wahnwitzigen Ranseier-Hotel- und
Hexenjagd-während-des-Shoppings-Passagen ersparen möchte. Täte
man dies, würde dem Leser zwar erneut fragwürdigstes Verhalten
des Professors entgehen, aber selbst ab Seite 40 gibt es davon noch zur
Genüge. Der tote Ranseier wird etwa einfach zum Verrotten in seinem
Zimmer im Hotel gelassen, ohne die Behörden zu verständigen, und
am Schluss auch noch sein Royce gestohlen, aber da die beiden sich unter
ihren echten Namen im Hotel eingecheckt haben, dürfte sicher irgendwann
dennoch zwecks Befragung die Polizei in Frankreich vor der
Château-Tür stehen. War Giesas letzter Band schon schlecht, hat
er sich mit diesem noch deutlich unterboten. Wäre dieses Heft mein erster
je gelesener Zamorra, den ich mir vielleicht aus Neugierde am Bahnhofskiosk
für eine Reise kaufe, würde ich nach der Lektüre dieses Machwerks
wohl nie wieder einen Zamorra Roman kaufen
Besonderheiten:
- Zwei Laserschwert/Blitzschleuder-Kombiwaffen werden erbeutet.
0 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ich vermute, dass das Bild zuerst da war, und Giesa einen Roman dazu geschrieben
hat, anstatt andersrum. Das Bild lässt mich leider kalt. Typische Candy
Kay Bump Mapping Texturenorgie, Zierrat-Verliebtheit, einfaches Kopieren
der Leuchtgloben links und rechts, deren Sphärenhälften nichteinmal
passend ausgerichtet sind. Schatten nur als abgedunkeltes Rot, auf den beiden
Wesen die Eigenfarben von Haut und Fell nichteinmal berücksichtigend.
Neee ...
Coverbewertung:
Rezension von
Tom:
Kurzbeschreibung:
Zamorra und Nicole erhalten von einem gewissen Karl Ranseier eine E-Mail,
die sie nach Köln führt. In einem Hotel finden sie Ranseier tot
in seinem Zimmer und eine Hexe ganz in rot, die Zamorra töten will.
Nachdem sie die Hexe verscheucht und einen Stadtbummel durch Köln gemacht
haben, werden sie durch ein Dimensionstor auf eine Station der Riesen
befördert. Die Riesen haben die Hexe, auf Zamorra gehetzt, weil sie
sich an ihm rächen wollen, da Zamorra eine ihrer Raumstationen
zerstört hat...
Meinung:
Meine Kurzbeschreibung ist bei weitem interessanter als der Roman selber.
Dies ist einer jener Romane, bei denen ich mich ärgere, das ich dafür
1,50 Euro ausgegeben hab. Denn das ist der Roman ganz sicher nicht wert.
Es gibt so viele unsinnige Szenen und Momente. z.B. machen Zamorra und Nicole
einen seitenlangen Einkaufsbummel durch Köln, der die Handlung keinen
Schritt weiter bringt. Und wieso machen sie den? Weil sie angeblich nicht
in ihr Hotelzimmer können um sich dort Kleidung zu holen, weil die Hexe
sich dort eingenistet hat. ABER: Kurz zuvor haben sie die Hexe aus dem Zimmer
vertrieben. Ergo: Sie können problemlos in ihr Zimmer. Aber nein, da
müssen sie den halben Roman einen Einkaufsbummel machen, nur um in einer
Umkleidekabine durch ein Dimensionstor geschleudert zu werden. Ein anderer
Punkt den ich nicht verstehe ist Karl Ranseier. Laut Nicole haben sie den
vor Jahren schon getroffen und da ist er gestorben. Aber plötzlich taucht
er wieder auf, Zamorra tut sein Wiederauftauchen mit einem Schulterzucken
ab und es wird mit keiner Silbe erklärt, wieso er wieder lebt. Mal
abgesehen, das Nicole mal wieder zu jeder unpassenden Zeit nackend durch
die Gegend läuft, finde ich in diesem Roman auch die Witze recht unpassend.
Einen Gang damit zurück schalten, hätte dem Roman in keinster Weise
geschadet. Ich für meinen Teil ärgere mich über den Roman
und ich weiß nicht, ob ich bei Zamorra schon jemals einem Roman 0 Kreuze
gegeben hab. Diesem hier tu ich es definitiv.
Besonderheiten:
Zamorra und Nicole fallen zwei Laserschwerter in die Hand.
0 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover ist bei weitem besser als der Inhalt des Romans. 4 Kreuze möchte
ich diesem geben.
Coverbewertung: