Professor Zamorra Nr. 250: Der Höllensohn
»Asmodis!« dröhnte der mächtige Ruf durch die Hölle.
Abertausende Teufel und Dämonen erschauerten, denn sie erkannten die
Stimme ihres Herrn. »Asmodis!« Selbst Asmodis, der Fürst der
Finsternis, gehorchte dem Ruf! Er eilte dem Rufer entgegen, der sich in all
seiner höl-lischen Majestät vor ihm erhob. Und Asmodis, Herr der
Schwarzen Familie, sank vor Lucifuge Rofocale auf die Knie. Der teuflische
Minister des Höllenkaisers LUZIFER verzog das Gesicht zu einer
furchteinflößenden Fratze. Feuer-atem stob aus seinen Nüstern.
»Schau mich an, Asmodis!« brüllte er. Asmodis hob den Kopf.
»Herr?«
Teil 1 von W.K. Giesa, erschienen am 27.12.1983
Rezension von
Stefan (Lobo)
Albertsen:
Kurzbeschreibung:
Asmodis bekommt von Lucifuge Rofocale die Pistole auf die Brust gesetzt.
LUZIFER ist sehr unzufrieden und verlangt das Professor Zamorra binnen
kürzester Zeit vernichtet wird. Der Teufel ist jedoch darüber
unglücklich, denn er ist ein Zweckbündnis mit dem Zamorra-Team
eingegangen, weil ihm Amun-Re zu mächtig geworden ist. Er befürchtet
insgeheim, ohne die Unterstützung des Meister des Übersinnlichen
einen notwendigen Rückhalt zu verlieren, kann aber andererseits nicht
gegen die direkte Order des Höllenkaisers angehen. Also ersinnt der
verschlagene Asmodis einen verwegenen Plan.
Zwischenzeitlich entdeckt eine wissenschaftliche Expedition in der Antarktis
unter der Leitung des Historikers Bill Fleming eine im Eis verborgene Stadt.
Eine Blaue Stadt. Bill kennt bereits solch eine andere Stadt, in die es ihn
und seinen Freund Professor Zamorra verschlagen hat und ahnt, dass auch von
dieser hier, eine nicht unterschätzende Bedrohung ausgehen könnte.
Er alarmiert seinen französischen Freund, der sich so schnell wie
möglich (natürlich begleitet von Nicole Duval) am Südpol einfindet
und beschließt, die Stadt zu erkunden. Jedoch alleine, ohne andere
Angehörige des Wissenschaftlerteams. Zwar ist Petra Gonzales, die
Chefwissenschaftlerin davon nicht gerade angetan, aber sie lässt die
Dämonenjäger gewähren.
Während das geschieht, löst Merlin in seiner unsichtbaren Burg
Caermardhin gewissermaßen Alarm aus. Gryf ap Llandrysgryf und Teri
Rheken werden informiert, dass der alte Magier einen Blick in die Zukunft
hat werfen können, in dem bestürzende Ereignisse ihren Verlauf
nehmen werden. Ein guter Ausgang dieser Ereignisse ist davon abhänging
ob Zamorra in die Dimension der Meeghs vorzudringen bereit sein wird. Man
beschließt ein großes Team zusammenzurufen, von dem einige Mitglieder
den Professor in die fremde Welt begleiten sollen, während andere hier
auf der Erde Wache stehen und eine Kommunikation ermöglichen. Davon
nichts ahnend stoßen Zamorra, Nicole und Bill inzwischen in der Blauen
Stadt, deren undurchdringlich erscheinende Barriere sich vor ihnen geöffnet
und hinter ihnen wieder geschlossen hat, auf riesige Hornissen, die sie angreifen
und wenig später auf seltsame Kutten tragende Gestalten, die sie gefangen
nehmen. Aufgrund des schwarzen Dämonenblutes, dass Nicole in ihren Adern
hat, erkennen diese Wesen - abtrünnige Meeghs - sie als ihre langerwartete
Anführerin an (eigentlich hätten sie wohl auf Pluton warten
müssen) und beantworten ihr einige ihrer Fragen, ehe sie sich selber
vernichten. Teri Rheken, die in die Antarktis gesprungen war, um Kontakt
mit ihnen aufzunehmen, aber dabei leider in die Barriere krachte, wird durch
diese "Selbstvernichtung" buchtstäblich im letzten Moment gerettet,
denn beinahe hätten sie einige der abtrünnigen Meeghs getötet.
Gemeinsam mit Gryf, der auch zum Trupp hinzustößt (man machte
sich im Chateau Montagne Sorgen - dort ist mittlerweile der Rest des Teams
zusammengekommen) kann die Situation bereinigt und die drei
Dämonenjäger ebenfalls ins Loire-Tal gebracht werden.
Zamorra, Nicole und Bill treffen dort auf Balder Odinsson, Fenrir, die
Peters-Zwillinge und Lord Bryont Saris ap Llewellyn, die sich alle an Merlins
Plan beteiligen wollen. Das geheimnisvolle Dämonenraumschiff vor der
Küste Australiens wird gehoben und in die Transmitterstation in der
Blauen Stadt in der Antarktis gebracht und dieser in Richtung der Meegh-Dimension
ausgerichtet.
Kurze Zeit später brechen die Wagemutigen auf, zurück bleiben Lord
Saris als Wächter an der Transmitterstation und die Peters-Zwillinge,
die telepathischen Kontakt mit Fenrir halten sollen. Alles scheint zu
funktionieren. Das Schiff erreicht die Dimension der Meeghs und ein kurzer
Austausch mit der Erde findet statt. Doch da werden die Freunde von einer
kleinen Flotte Meegh-Spiders angegriffen und beschossen.
Ungeachtet all dieser Ereignisse köchelt Asmodis weiterhin sein
Süppchen und befreit einen Mann aus dem Höllenfeuer, in dem er
seit 900 Jahren schmorte. Er soll Zamorra angreifen und, wenn dieser besiegt
wird, einen ähnlichen Stellenwert im Kampf gegen Amun-Re an der Seite
des Teufels einnehmen.
Der Mann bezieht Position gegenüber dem Chateau Montagne am Ufer der
Loire, begleitet von einer schier unerschöpflichen Armee, bestehend
aus Skelett-Kriegern. Er will das Schloß wieder in seinen Besitz bringen,
denn einst hat es ihm gehört. Ihm, Leonardo de Montagne, Zamorras
Vorfahren!
- ENDE DES ERSTEN TEILS -
Meinung:
Mit dem vorliegenden Band steuert die Zamorra-Serie auf einen echten
Höhepunkt zu. Das Geheimnis der Meeghs soll gelüftet werden, das
Zamorra-Team tritt, fast vollständig auf und startet eine hervorragend
geplante Aktion. Eine weitere Blaue Stadt wird entdeckt. Sehr schön.
Giesa hat diesen Roman wahrscheinlich so flott und gekonnt geschrieben, wie
er sich weglesen lässt und wenn man den Cliffhanger erreicht hat, ist
man schon sehr gespannt, wie es weitergehen mag. Man verzeiht ihm auch das
offensichtlich von langer Hand geplante Zusammenführen verschiedener
Hilfmittel, die es dem Team letztlich ermöglichen auf diese Reise zu
gehen (das Dämonenraumschiff, das Steuergerät, Nicoles schwarzes
Blut, ihre Fähigkeit einen Spider zu fliegen). Mit Leonardo de Montagne
wird Zamorra noch ein sehr mächtiger und einfallsreicher Gegner erwachsen,
der ihm für lange Zeit das Leben schwer machen soll (doch davon später
mehr). Insgesamt ein wirklich toller Roman, der eine gute Bewertung verdient
hat.
Besonderheiten:
Die Blaue Stadt unter der Antarktis wird entdeckt.
Das Dämonenraumschiff aus Band
215 wird gehoben und vom Zamorra-Team eingesetzt.
Leonardo de Montagne wird von Asmodis aus dem Höllenfeuer befreit.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild stellt ohne jeden Zweifel Leonardo de Montagne in seinem neuen,
starken Körper dar, wie er seine Fähigkeiten erprobt und dabei
von Asmodis beobachtet wird. Leonardo, wie auch Asmodis kommen sehr gut
rüber und der apodiktische Blick des Wiedergekehrten ist wirklich
unheimlich. Ein richtig tolles Bild.
Coverbewertung:
Rezension von
Skywalker:
Kurzbeschreibung:
Asmodis wird von Lucifuge angewiesen sich endlich um das "Problem"
Zamorra zu kümmern. Daraufhin erweckt Asmodis Leonardo de Montagnes
aus den tiefen der Hölle, wo er seit 900 Jahren weilte, gibt ihm einen
neuen Körper und schickt ihn auf die Erde. Merlin dagegen schwört
parallel das Zamorra Team auf die Meeghs ein und bittet Zamorra und sein
Team in die Meeghdimension zu fliegen...
Meinung:
Auf diesen Roman habe ich mich wirklich lange gefreut und wurde auch
nicht enttäuscht. Schon von der erste Seite an hat man dieses besondere
Gefühl, dass in diesem Roman bzw. Vierteiler etwas ganz besonderes passieren
wird und er richtungsweisend für die Serie sein wird. Nahezu das ganze
Zamorra Team ist in das Geschehen verwickelt, das Geheimnis der Meeghs soll
gelöst werden und darüber hinaus erweckt Asmodis Leonardo de Montagnes
aus der Hölle und schickt ihn auf die Erde.
Die Erweckung Leonardo de Montagnes gilt als einer der besten Schachzüge
von Giesa und wird die Serie über eine lange Zeit bedeutend prägen.
Auch die Ereignisse um die Blaue Stadt und die Reise in die Heimat der Meeghs
sind äußerst spannend beschrieben und über die gesamten 64
Seiten hält Giesa den Spannungsbogen stets auf einem sehr hohen
Niveau.
Fazit: Ein wirklich sehr guter Jubiläumsroman und Auftakt des Vierteilers.
Es kommt wirklich nie Langweile auf und die beiden Cliffhanger um Leonardo
und die Reise zu den Meeghs lassen einen sofort zum nächsten Band greifen.
Ohne Frage fünf Sterne und ich hoffe, dass der zweite Teil genauso spannend
wird.
Besonderheiten:
- Leonardo de Montagnes wird von Asmodis aus der Hölle geholt und
zurück auf die Erde geschickt.
- Bill Flemming entdeckt eine weitere Blaue Stadt.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein gutes Cover, welches Leonardo zeigt.
Coverbewertung: