Professor Zamorra Hörspiel Nr. 1: Die Quelle des Lebens (Teil 1)
Lord Bryont Saris ap Llewellyn liegt im Sterben. Im hohen Norden Schottlands
bereitet sich der Erbfolger auf den Tod vor. Zamorra, sein bester Freund,
soll die Geburt von Bryonts Sohn überwachen, in welchem der Erbfolger
wiedergeboren werden wird. Doch kaum in Llewellyn angekommen, plagen Zamorra
seltsame Träume. Träume über eine ihm unbekannte
Vergangenheit...
Noch, als Zamorra versucht, sie zu ergründen, wird er in einen Kampf
auf Leben und Tod verwickelt!
Rezension von
Tom:
Kurzbeschreibung:
Der Parapsychologe Zamorra befindet sich zur Zeit mit seiner Partnerin Nicole
Duval auf Llewellyn Castle, um seinem Freund Lord Bryont Saris ap Llewellyn
in seinen letzten Stunden beizustehen. Bryont hat nur noch wenige Tage zu
Leben, bevor er in seinem Sohn, der ebenfalls in ein paar Tagen zur Welt
kommt, wiedergeboren zu werden. Doch die letzten Tage des Lords sind sehr
gefährlich, denn ein gewisser Torre Gerret trachtet nach dem Leben Bryonts.
Er will den Lord töten, so das die Erbfolge, die schon viele tausend
Jahre währt, unterbrechen. Zamorra versucht seinem Freund zu helfen
und erinnert sich mehr und mehr an die Zeit, als Bryont ihn an die Quelle
des Lebens führte...
Meinung:
Dies ist meine erste Rezi überhaupt, die ich bei einem Hörspiel
schreibe. Nun ist es endlich so weit. Eine meiner Lieblings-Romanserien wurde
vertont. Hab mich lange darauf gefreut, wurde aber bitter enttäuscht.
Die Qualität dieses Hörspiels konnte mich bei weitem nicht so
überzeugen, wie andere vertonte Serien. Es gibt 3 Dinge, die mich sehr
gestört haben.:
1. Ich finde es schade, das die Hörspielserie mitten im Geschehen
anfängt. Das heißt, es fängt mit Roman 500 an und das birgt
einige Probleme. Ich hätte mir gewünscht, das es einen richtigen
Anfang gegeben hätte, wie z.B. den Roman
Nr. 1 "Im Schloss der
Dämonen", in dem Zamorra sein Amulett erhielt. So aber hat er sein Amulett
schon und eine große Erklärung bleibt aus. Auch Nicoles telepathische
Fähigkeit war einfach da, ohne groß erklärt zu werden.
Ständig werden Geschehnisse erzählt, die in der Zeit vor dem Roman
500 passiert sind und das verwirrt einen Neueinsteiger. Ich hab den Roman
nicht gelesen und kann also keine Vergleiche ziehen. Dennoch fand ich den
Roman streckenweise ziemlich verwirrend.
Der 2. Punkt sind die Sprecher. Zwar bin ich mit der Leistung Gerhard Hinze,
der Zamorra spricht, sehr zufrieden, aber andere Sprecher sagen mir wenig
bis gar nicht zu. So z.B. Ghada Al Akel, die zwar vielleicht für andere
Rollen gut geeignet wäre, aber für die Rolle der Nicole fand ich
sie höchst unpassend. Da hätte mir für Nicole die Stimme von
Marion von Stengel besser gefallen, die Patricia spricht. Über die Arbeit
Henry König will ich gar nicht erst reden. Als Erzähler-Part war
er für mich eine absolute Fehlbesetzung. Er spricht viel zu theatralisch,
fast so, als ob er die Spannung mit aller Kraft durchsetzen will und dann
daran doch scheitert. Seine Stimme wirkte für mich eher fehl am Platz.
Zu Punkt 3 zähle ich die Musik. Die Musik in diesem Hörspiel fand
ich grottenschlecht, um es mal deutlich zu sagen. Auf der einen Seite zieht
sich fast jedes Stück zwischen den Tracks und den Szenen viel zu lange
hin, so das es extrem störend ist und die Spannung des Hörspiels
dadurch enorm trübt. Zum anderen finde ich die Musikauswahl eher unpassend
für ein Hörspielreihe, die eher im Gruselbereich angesiedelt ist.
Wie ich im Gästebuch von www.gruselromane.de vor ein paar Tagen gelesen
hab, verglich jemand die Musik dieses Hörspiels mit denen von TKKG oder
den Drei ???. Und das finde ich durchaus passend formuliert.
Wenn ich nun meine 3 Hauptkriterien zusammenrechne, kommt nicht viel gutes
dabei raus. Ich bin mehr als enttäuscht und bin während des
anhörens mehrfach eingeschlafen, weil es an vielen Stellen einfach an
Spannung fehlt und es mir oft vorkam, das die Spannung gezwungen hervorgerufen
wurde. Einen positiven Aspekt fand ich am Schluss, als ich überraschender
Weise festgestellt hab, das es eine Vorschau auf den nächsten Teil gab.
Würde ich mir bei anderen Hörspielen auch wünschen.
Natürlich werde ich den nächsten paar Hörspielen aus dieser
Reihe eine Chance geben und sie mir anhören. Dennoch denke ich, wenn
die Qualität weiter so bleibt, wird es nicht viele Teile der Reihe geben.
So ein großer Fan ich auch von der Romanreihe bin, so enttäuscht
bin ich auch von diesem Hörspiel und mir bleibt leider nichts anderes
übrig als nur 1 Gnadenkreuz zu geben. Ich hoffe inständig, das
die kommenden Teile besser werden, sonst sehe ich schwarz für die
Hörspielreihe.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Was das Cover mit dem Inhalt des Hörspiels zu tun hat entzieht sich
meines Wissens. Dennoch ist es nicht wirklich schlecht und bekommt deshalb
2 Kreuze von mir.
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Professor Zamorra und Nicole Duval besuchen ihren Freund Bryant ap Llewellyn,
der bald sterben wird, um in seinem eigenen Sohn wiedergeboren zu werden.
Doch merkwürdige Träume plagen den Parapsychologen und sein alter
Freund Bryant hat für den Dämonenjäger eine Überraschung
auf Lager, die Zamorra nicht so leicht verkraftet. Erinnerungen
überwältigen ihn, die einst verdrängt wurden. Erinnerungen
an den Weg zu der Quelle des Lebens, wo er gemeinsam mit Torre Gerret um
die Unsterblichkeit kämpfen musste. Ein Kampf um Leben und Tod und nur
einer würde das Privileg erhalten das Wasser der Quelle trinken zu
dürfen. Doch was für einen Reiz bietet die Unsterblichkeit, wenn
die Frau, die er liebt an seiner Seite altert und er ewige Jugend besitzt?
Meinung:
Seit der erfolgreichen Neuvertonung der Serie JOHN SINCLAIR wurden immer
wieder Stimmen laut, die auch vehement eine ZAMORRA-Hörspielserie forderten
und der Chefautor Werner K. Giesa verlor sich meistens in mystischen Andeutungen,
ließ aber auch durchblicken, dass über ein solches Projekt nachgedacht
werden würde. Der Boom der Hörspiele und Hörbücher wuchs
stetig an und so war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch die
zweitgrößte Mystery-Serie Deutschlands den Weg in die heimischen
CD-Player finden würde. Die Lizenz erhielt Canora Media, das aufstrebende
junge Label, welches auch den ORDEN herausgebracht hat. Doch eine Serie wie
PROFESSOR ZAMORRA auf den Markt zu bringen, gestaltet sich nicht als ganz
so einfach, wie man gemeinhin denken könnte. Als erstes stellt sich
natürlich die Frage nach der Vorlage. Die ersten Romane waren eine lose
Aneinanderreihung von Einzelabenteuern von mehr oder minder durchschnittlicher
bis schlechter Qualität und später wurden die Romane schlagartig
zyklischer und immer verwinkelter. Schließlich fällte man in Absprache
mit W.K. Giesa die Entscheidung den Jubiläumsband 500 als erste
Hörspielfolge zu produzieren. Hier wird ein wichtiges Kapitel in dem
Leben Zamorras aufgeschlagen und auch einige wichtige Figuren werden vorgestellt,
ohne dass die Handlung bereits zu komplex erscheint. Natürlich ist die
neue Hörspielserie in erster Linie für Fans interessant, doch auch
Neueinsteiger und Mystery-Freunde sollten den einen oder anderen Lauscher
riskieren. Als erstes stellt sich natürlich die Frage nach den Sprechern
und hier hat Canora eine gute Mischung aus bekannten Stimmen der
Hörspielbranche und relativ unbekannten Namen zusammengestellt.
Erzähler der Geschichten ist Henry König, der den legendären
Russen Iwan Kunaritschew in den LARRY BRENT-Hörspielen gesprochen hat
und in der Gruselreihe DIE PSI-AKTEN bereits Erfahrungen als Erzähler
unheimlicher Storys gesammelt hat. Die Hauptrolle erhielt Gerhart Hinze,
dessen Stimme zunächst gewöhnungsbedürftig klingt aber sich
im Laufe der Handlung immer mehr festigt und sehr gut zu dem Titelhelden
passt. Ebenso verhält es sich mit Ghada Al Akel als Nicole Duval. Es
ist erfrischend zu hören, dass keine bekannten Synchronsprecher genommen
wurden, die mit bestimmten Schauspielern oder Rollen assoziiert werden. Bei
dem Dämonenjäger-Pärchen gab es natürlich eine gewisse
Erwartungshaltung, da sich jeder die Stimme seiner Helden anders vorstellt
und es bereits in den JOHN SINCLAIR-Hörspielen eine Besetzung der beiden
Rollen gab. Damals hat Douglas Welbat den Parapsychologen gesprochen und
Katja Brügger dessen Gefährtin. Hinze und Akel stehen den beiden
Mimen in nichts nach und machen ihre Sache wirklich ausgezeichnet. Mit Rainer
Schmitt als Bryant Saris ap Llewellyn wurde ein weiteres Hörspielurgestein
gewonnen, nämlich LARRY BRENT selbst, nur leider klingt die auf alt
getrimmte Stimme des ansonsten wirklich herausragenden Sprechers zu bemüht
und klingt stellenweise wie Yoda, ohne die falsche Grammatik natürlich.
Glücklicherweise gibt es auch einige Vergangenheitspassagen, wo Schmitt
unverfälscht und jugendlich sprechen darf. Andreas "David Hasselhoff"
von der Meden hat die Rolle von Butler William erhalten und Robert Missler
mimt den Wirt McMour. Alles in allem eine sehr gute und abwechslungsreiche
Besetzungsliste.
Die Musik von Carsten Bohm ist leider ein großes Manko des Hörspiels.
Obwohl sehr klangvoll, passt sie häufig einfach nicht zum Geschehen.
Deutlich wird dies, als die Hüterin der Quelle Zamorra eine unheilschwangere
Prophezeiung vermittelt und danach fröhliche, beschwingte Klänge
ertönen. Die Effekte sind ordentlich aber aufgrund der wenigen
Action-Sequenzen konnte hier noch nicht das ganze Potenzial der Datenbanken
von Canora Media ausgeschöpft werden.
Das Skript von Thomas Tippner hält sich wirklich dicht an die Vorlage
und dürfte jedem Fan ein Leuchten in die Augen zaubern. Neueinsteigern
hingegen könnte die erste Folge ein wenig langweilig erscheinen, da
sie einen nicht unbeträchtlichen Krimi-Einschlag besitzt. Doch das
Hörspiel besitzt einen gelungenen Cliffhanger und macht auf jeden Fall
Lust auf den zweiten Teil. Wie es nach den ersten vier Folgen weitergehen
wird, steht noch in den Sternen. Canora Media ließ allerdings durchblicken,
dass es mit Zyklen weitergehen wird. Bleibt zu hoffen, dass die Serie ein
Erfolg wird und noch viele weitere Umsetzungen der Serie erscheinen werden.
Fazit: Sehr gute Vertonung des 500. ZAMORRA-Abenteuers. Frische unverbrauchte
Sprecher und ein spannendes Skript versprechen eine knappe Stunde
Hörvergnügen. Leider ist die Musik nicht immer angemessen und auch
die eine oder andere Rolle wurde ein wenig überzogen dargestellt, doch
unterm Strich betrachtet ist das erste Hörspiel der langerwarteten PROFESSOR
ZAMORRA-Hörspielserie hervorragend gelungen, auch wenn Fans weitaus
mehr Freude an der CD haben werden, als Hörer, welche die Romane nicht
kennen.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Äußerlich präsentiert sich die neue Serie in einem sehr
ansprechenden Gewand. Das Layout passt sich den Romanen an und das Logo ist
einprägsam und treffend. Die Illustration von Alexander von Wieding
orientiert sich stark an den Romanheftcovern besitzt aber einen eindeutigen
comichaften Stil, der allerdings gut zu den Hörspielen passt. Das Booklet
selbst bietet dem Hörer allerdings sehr wenige Informationen. Hier
wären, gerade für Einsteiger, Fakten rund um PROFESSOR ZAMORRA
wünschenswert gewesen.
Coverbewertung:
Erzähler |
Henry König |
Zamorra |
Gerhart Hinze |
Nicole Duval |
Ghada Al Akel |
Bryont Saris ap Llewellyn |
Rainer Schmitt |
Torre Gerret |
Reent Reins |
Lady Patricia |
Marion von Stengel |
Butler William |
Andreas von der Meden |
McMour |
Robert Missler |
Keith Ulluquart |
Martin Schäfer |
Quelle |
Toula Savvidou |
Erscheinungsdatum 23. Mai 2008
Länge (13 Tracks): 57.52 Min