Occu Nr. 29: Die Rache des Wettermachers

Occu Nr. 29: Die Rache des Wettermachers


"Elendes Geschöpf. . . verschwinde!" Die Worte hallten über den Hauptplatz des spanischen Dorfes Escobar, wenige Kilometer südlich von Valencia. Pater Perez beschwor mit gespreizten Fingern ein junges Mädchen, das einige Meter vor ihm von zwei Bauern festgehalten wurde. Isabella Sanchez bäumte sich auf. Ihr Gesicht veränderte sich im Schein der Fackeln zu einer Fratze. Ihr langes schwarzes Haar hing strähnig über die Schultern. "Satan, verlasse dieses Mädchen! Ich befehle es!" Wieder schwang die Stimme über den Platz. Dichtgedrängt umstanden die Dorfbewohner die Szene. Ein eigenartiges Schluchzen entrang sich den Lippen, des Mädchens. Sie hatte alles versucht, um den Exorzisten und die Dorfbewohner zur Vernunft zu bringen. Sie hatte gefleht und gebettelt, doch niemand hatte sich von dem Ritus abhalten lassen. Ich habe nicht den Satan im Leib. Hört doch auf! Ich brauche einen guten Arzt ... Ich bin krank ..." schrie sie verzweifelt. Ihre Augen waren, auf den Pater gerichtet.


von Hademar Bankhofer, erschienen im Juni 1978, Titelbild: Bracci