Occu Nr. 14: Die Hypnose-Leichen von Mailand

Occu Nr. 14: Die Hypnose-Leichen von Mailand


Eine leichte Brise wehte über den Hafen von Genua. Gekräuselte Wellen tanzten gegen die Planken der Schiffe und Jachten. Am Horizont brauten sich jedoch schon schwarze Wolken zusammen. Sofia Luzzini parkte ihren Sportwagen vor dem Hafen. Als sie aus dem Auto stieg, ihren Koffer herausholte und über den Holzsteg zu ihrem Boot hinausging, folgten ihr die Blicke etlicher Männer. Sofia Luzzini war bereits 50 Jahre alt, doch sie wies eine phantastisch schlanke Figur auf. Sie hatte nur wenig Falten im Gesicht und auch sonst eine straffe und jugendliche Haut. Sie war Opernsängerin und liebte ihren Beruf über alles. Der Erfolg und die Liebe junger Männer gaben ihr neue Lebenskraft. Sofia Luzzini hatte ihre Motorjacht erreicht. Sie warf den Reisekoffer mit ihren Habseligkeiten an Bord und kletterte nach. Dicht hinter ihr vernahm sie ein anerkennendes Pfeifen. Sie blickte sich um. Da saßen zwei Hafenarbeiter und genossen den Anblick ihrer braungebrannten Beine. Die Sängerin trug nur weiße Shorts. Sofia Luzzini lachte den beiden flüchtig zu und winkte. Da sie sofort in der Kajüte verschwand, bemerkte sie nicht, daß sie von weiteren zwei Augenpaaren beobachtet wurde.


von Hademar Bankhofer, erschienen im März 1977, Titelbild: Bracci