Monstrula Nr. 31: Mord in Hypnose

Monstrula Nr. 31: Mord in Hypnose


Die riesige Menschenmenge, die sich auf dem Platz versammelt hatte, hielt den Atem an. Glühende Hitze brüllte zwischen weißen Mauern. Schutzlos waren die Menschen der Sonne Indiens preisgegeben. Auf der einzigen überdachten Holztribüne an der einen Schmalseite des Platzes stand ein ehrwürdiger Greis in einem wallenden Gewand mit einem mächtigen Turban auf dem Kopf. Haupthaar und Bart schimmerten weiß. Sein Blick fiel auf einen vor der Tribüne knienden Mann. Daneben stand ein von Kopf bis Fuß vermummter Riese, der sich auf ein Schwert stützte. Der weißhaarige Greis auf der Tribüne senkte sein Haupt. Der Vermummte holte blitzschnell aus. Die Schwertklinge pfiff, gleißende Sonnenstrahlen reflektierend. Ein Aufschrei durchlief die Menge, als das Beil auf den Verurteilten niedersauste. Der Rumpf kippte zur Seite. Der Henker von Bagaha, der noch nie einen Fehlschlag hatte hinnehmen müssen, hatte auch diesmal gut getroffen. Als sich die Augen der an der öffentlichen Richtstätte Versammelten wieder hoben, war die Tribüne leer. Der ehrwürdige Greis, Maharadscha von Bagaha, war verschwunden. Geheimnisvolles Raunen setzte ein, die Menschen von Bagaha sprachen über den Tod des Diebes des kostbarsten Besitzes dieses kleinen Königreichs - des Auges der Göttin!


von M.R. Richards, erschienen am 27.10.1975, Titelbild: Olof Feindt