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Die riesige Menschenmenge, die sich auf dem Platz versammelt hatte, hielt
den Atem an. Glühende Hitze brüllte zwischen weißen Mauern.
Schutzlos waren die Menschen der Sonne Indiens preisgegeben. Auf der einzigen
überdachten Holztribüne an der einen Schmalseite des Platzes stand
ein ehrwürdiger Greis in einem wallenden Gewand mit einem mächtigen
Turban auf dem Kopf. Haupthaar und Bart schimmerten weiß. Sein Blick
fiel auf einen vor der Tribüne knienden Mann. Daneben stand ein von
Kopf bis Fuß vermummter Riese, der sich auf ein Schwert stützte.
Der weißhaarige Greis auf der Tribüne senkte sein Haupt. Der Vermummte
holte blitzschnell aus. Die Schwertklinge pfiff, gleißende Sonnenstrahlen
reflektierend. Ein Aufschrei durchlief die Menge, als das Beil auf den
Verurteilten niedersauste. Der Rumpf kippte zur Seite. Der Henker von Bagaha,
der noch nie einen Fehlschlag hatte hinnehmen müssen, hatte auch diesmal
gut getroffen. Als sich die Augen der an der öffentlichen Richtstätte
Versammelten wieder hoben, war die Tribüne leer. Der ehrwürdige
Greis, Maharadscha von Bagaha, war verschwunden. Geheimnisvolles Raunen setzte
ein, die Menschen von Bagaha sprachen über den Tod des Diebes des
kostbarsten Besitzes dieses kleinen Königreichs - des Auges der
Göttin!