Monstrula Nr. 11: Das unheimliche Panoptikum

Monstrula Nr. 11: Das unheimliche Panoptikum


Die festen, gleichmäßigen Schritte des Polizisten verstummten, als er den exklusiven und sündteuren Antiquitätenladen ASIA in der Bond Street erreichte. Unschätzbare Werte lagerten hinter den heruntergelassenen Rollgittern und in den Kellern. Der Strahl der Taschenlampe des Polizisten flammte grell auf, irrte für eine Sekunde ziellos durch den leichten nächtlichen Nebel, der sich über London gesenkt hatte, und richtete sich dann durch die Schaufensterscheibe in das Innere des Ladens. Der Polizist blieb auf seiner Runde immer vor dem Laden stehen, teils um zu kontrollieren, teils weil er sich an den herrlichen Gegenständen nicht satt sehen konnte. Seufzend dachte er an seine kleine, bescheiden eingerichtete Wohnung, während das Licht seiner Taschenlampe über die blanke Oberfläche von Truhen, Schränken und Sekretären glitt. Zwei schwarzlackierte und mit bunten Malereien bedeckte Schränkchen zogen die Aufmerksamkeit des Polizisten auf sich. Daneben stand ein Tisch mit vier oder fünf kunstvoll aus Elfenbein geschnitzten Schatullen. Mindestens sieben Buddhastatuen verschiedener Größe waren auf einem anderen Tisch angeordnet. Aus Schalen hingen Ketten heraus - das ASIA war wirklich eine Fundgrube für Kenner und Leute mit dicker Brieftasche. Der billigste Gegenstand in diesem Laden kostete wahrscheinlich ein ganzes Monatsgehalt, dachte der Polizist, zuckte die Schultern und wollte sich bereits abwenden, als er von einem chinesischen Teeservice gefesselt wurde. Im Schein der Die festen, gleichmäßigen Schritte des Polizisten verstummten, als er den exklusiven und sündteuren Antiquitätenladen ASIA in der Bond Street erreichte. Unschätzbare Werte lagerten hinter den heruntergelassenen Rollgittern und in den Kellern.Der Strahl der Taschenlampe des Polizisten flammte grell auf, irrte für eine Sekunde ziellos durch den leichten nächtlichen Nebel, der sich über London gesenkt hatte, und richtete sich dann durch die Schaufensterscheibe in das Innere des Ladens.


von M.R. Richards, erschienen am 20.01.1975, Titelbild: Olof Feindt
Rezension von Adee:


Kurzbeschreibung:
Das Antiquitätengeschäft ASIA gehört der schönen Lady Alexandra Sherwood. Sie hat gerade Teile einer asiatischen Kunstsammlung verkauft. An die reiche Mrs. Teverton. Geisterseher Jack Callum ist auf dem Empfang zum fünfundzwanzigsten Hochzeitstag von Mrs. Teverton. Sie packt die gekaufte Schatulle aus, stürzt vor allen Gästen die Treppe herunter und bricht sich den Hals. Callum entdeckt sofort den bösen Geist, der in der Antiquität steckt.
Sein Weg führt ihn zu ASIA. Lady Alexandra glaubt dem Geisterseher natürlich nicht. Weitere Teile der Sammlung werden verkauft. Alexandra erliegt Callums Charme und geht mit ihns ins Bett. Dann wird die Tochter eines Käufers von einem Dämon besessen und von ihren Eltern zu Hause eingesperrt. Callum kann sie nicht erlösen. Er versucht die verfluchte Antiquität zu zerstören, aber die erweist sich als unkaputtbar.
Als Nächster ist Mr. Teverton dran. Besessen vom Fluch erwürgt er seinen Butler und stürzt dann ebenfalls zu Tode. Während Callum den Fluch nicht brechen kann, wird das ASIA ausgeraubt. Nun jagen Callum und seine schöne Lady dem gestohlenen Gut nach. Hehlerkönig Sir Benton geht besessen mit einer Axt auf dem Golfplatz auf die Jagd nach Opfern. Aber dann kommt Callum die zündende Idee ...


Meinung:
Mittlerweile folgt die Serie dem etablierten Muster. Callum stößt auf einen Fluch namenloser Dämonen und hetzt den willkürlich ausgesuchten Opfern nach. Wie immer lässt der Autor seinen Held hart arbeiten. Aber hier mag die Geschichte nicht so richtig in Schwung kommen; das plätschert etwas vor sich hin. Abgesehen von dem Axtmörder auf dem Golfplatz sind die Horrorszenen relativ einfallslos. Die Diebstahlgeschichte wirkt aufgesetzt, wenn man solche dicken Zufälle nicht mag. Ein wirklich durchschnittlicher Roman, in jeder Hinsicht.
Jack hat hier die nächste Freundin, aber entweder dem Autor gefiel die Figur oder das Lektorat wollte wiederkehrende Charaktere, denn dieses Mal überlebt sie den Roman :-)


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Lady Alexandra Sherwood.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Der Flaschengeist (?) ist nicht besonders aussagekräftig. Immerhin wird der Stil der vorherigen Bände beibehalten.


Coverbewertung:
2 Kreuze