Der Magier Nr. 25: Geister-UFO über Nevada
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Chris Johnsons Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Sekundenlang starrte
er entgeistert den irisierenden Lichtfleck an, der mit unerhörter
Geschwindigkeit näherkam, immer größer wurde und sich nach
allen Seiten ausbreitete. Johnson preßte die Lippen zusammen. Seine
Hand umklammerte das Mikrofon des Funksprechgerätes. "SK1418 an Leitstelle
Reno. Johnson spricht. Beobachtung..." Er wurde unterbrochen. Aus dem
Armaturensatz schossen Flamen. Die Kontrollampen glühten auf und
zerplatzten. Im gleichen Moment ging ein heftiger Ruck durch den zweimotorigen
Jet. T.S.Ranforth, der zweite Mann im Cockpit, stöhnte auf. Er war
totenblaß. Seine Finger krallten sich in die Sitzlehnen. Die SK 1418
schüttelte sich. Johnson warf das Mikrofon weg. Seine Hände
umklammerten Höhen- und Seitensteuer. Eine Verwünschung kam über
seine Lippen. Er konnte machen, was er wollte- die Leitwerke des Jet sprachen
nicht mehr an. Die Maschine schmierte über die linke Tragfläche
ab. Johnson sah das leuchtende Ding, wie es haarscharf unter den Jet herraste
und ihn berührte. Abermals wurde die Maschine herumgeschleudert,
stabilisierte sich aber wieder halbwegs. Flammen tanzten über die linke
Tragfläche. Johnson suchte die beiden Auslöser für die
Schleudersitze zu erreichen. Er starrte Ranforth an.
von W.K. Giesa, erschienen 1983, Titelbild: Detlev Menningmann
Rezension von
Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
An einem Morgen über der Sierra Nevada kollidiert die SK-1418 des
Sternenlichtzauberers und Hobby-Piloten Chris Johnson mit einem unbekannten
Flugobjekt. Die anschließende Notlandung inmitten der Wüste
verläuft glücklicherweise glimpflich. Dennoch ist dieser Unfall
erst der Anfang einiger seltsamer Ereignisse, denn das UFO scheint ebenfalls
irgendwo in der kargen Landschaft abgestürzt zu sein, was sofort die
NASA und das Militär auf den Plan ruft. Unter der Leitung des entschlossenen
Commanders Fred MacPatterson errichtet die Army ein Camp in der Sierra vor
einem Felsen, der als mögliche Absturzstelle des UFOs analysiert werden
konnte, um die interstellaren Insassen zu bergen. Die Soldaten werden jedoch
zunehmend von unheimlichen Phänomenen heim gesucht, Hubschrauber entwickeln
ein gespenstisches Eigenleben, unerklärliche Stromausfälle machen
die Bergung des Flugobjekts geradezu unmöglich. Es scheint, als würde
eine unbekannte Macht das Auffinden und die Erforschung des UFOs verhindern
wollen.
Zur selben Zeit verfällt die junge Angela Graydon auf der einige Meilen
entfernten Anderson-Farm einem hypnotischen Bann und marschiert wie fern
gesteuert durch die Gegend. Sie scheint auf der Suche nach einem bestimmten
elektronischen Gerät zu sein und zieht dabei insbesondere das Anwesen
von Joe Cocksmith in Leidenschaft.
Mittlerweile hat Chris Johnson; nach einer fruchtlosen Auseinandersetzung
mit der Obrigkeit von Reno; seinen Freund Roy de Voss nach Nevada gelockt.
Der Magier ist aufgrund einiger Visionen bereits zu der Überzeugung
gelangt, dass er es nicht nur mit einer außerirdischen Wesensart zu
tun hat, sondern dass sich im Bereich der Absturzstelle ein magischer Fixpunkt
befinden muss - eine ähnliche Quelle wie er sie bereits in Gibraltar
kennen lernen durfte.
In der Wüste müssen sich die Freunde massiv gegen die
militärische Autorität stellen, um das Geheimnis des UFOs zu
lüften, als plötzlich ein zweites unbekanntes Flugobjekt
aufkreuzt
Meinung:
Roy de Voss goes Science Fiction! Auch wenn gegen Ende versucht wird, dass
sich noch ein wenig Magie hinzu gesellt, indem dieser komische magische Fixpunkt
ins Spiel gebracht wird, serviert uns W.K.Giesa eine solide klassische
UFO-Geschichte. Dazu der ideale Schauplatz mit der ausgedörrten Landschaft
der Sierra Nevada, ebenfalls die altbekannten unverbesserlichen
Militär-Pfeifen, welche gleich mal ein futuristisches Camp mit viel
Plastik und schweren Geschützen in den Sand pflanzen, und natürlich
der obligatorische UFO-Absturz, dessen Konsequenzen das beschauliche Leben
einiger Farmer komplett umkrempelt.
All das war sicherlich schon mal da gewesen, macht aber trotzdem riesig
Spaß zu lesen, insbesondere weil auch das ganze Drumherum einfach stimmig
ist. Und es zeigt sich als eine willkommene Abwechslung zu dem magischen
Tohubawohu mit seinen Monstern und Geistern. Diesmal bringen einen auch die
kleinen Nebenhandlungen nicht zu sehr ins straucheln, sondern es fügt
sich alles zum großen Ganzen zusammen. Für Roy wird diese Begegnung
mit einer außerirdischen Wesensart zusätzlich zu einem weiteren
Schlüsselereignis in seinem Dasein als Magier
Besonderheiten:
Roy erfährt, dass es wohl mehrere magische Fixpunkte wie jener in Gibraltar
(siehe Band 13 "Traumschiff in
Grauen") auf der Erde geben muss.
Der kanadische Schriftsteller Shane Enders und Sternenlichtzauberer Chris
Johnson mischen wieder mit.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Zu der SF-Nummer auch das passende Bild mit einigen liebevollen Einzelheiten
made by Menningmann. Mir gefällt's!
Coverbewertung: