Macabros Nr. 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Macabros Nr. 123: Die Spuk-Ruine von Maronn


"Bitte, meine Damen und Herren", sagte der Fremdenführer, "bleiben Sie nun dicht beisammen, da wir in einen Teil des Schlosses kommen, in dem es besonders viele Abzweigungen, Korridore und Durchlässe gibt, in denen man sich leicht verlaufen kann. Ich möchte meine Arbeitszeit nicht unnötig verlängern, um später dann nach Verirrten zu suchen..." Einige Leute aus der Reisegesellschaft lachten und scharten sich automatisch enger um den Mann, der mit der Schloßführung betraut war. Die Gruppe bestand aus insgesamt siebenundzwanzig Personen. Alles Amerikaner, die einen Europatrip machten und die dritte Etappe ihres Reiseziels erreicht hatten: Die schottischen Highlands... Hier gab es noch viele mehr oder weniger gut erhaltene Castles und Schlösser, einige von ihnen waren sogar bewohnt. Der trutzige Koloß von Dwellyn Castle war eines dieser hervorragend erhaltenen Bauwerke. Die jetzigen Besitzer wohnten allerdings nicht mehr darin. Die Wände waren feucht, die Räume nicht heizbar, und nur in den Flügeln, durch die Touristen geführt wurden, gab es elektrisches Licht.


Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Erneut nehmen Björn Hellmark und Doc Shadow einen Seelentausch vor, um den ominösen Omega-Menschen auf die Schliche zu kommen. Während der Geist Hellmarks durchs Jenseits irrt will Doc Shadow im Körper Björns die Omega-Menschen finden. Doch als er mit Björns Freunden im Central Park von New York auftaucht werden sie von Dämonen attackiert. Doc Shadow wird von seinen Gefährten getrennt und entführt. Die Omega-Menschen haben ihren Gegner durchschaut und mit Hilfe der Men in Black überwältigt. Währenddessen hat Björn im Jenseits Kontakt mit dem Geist des Lord of Belbrook bekommen. Dieser sucht seit 700 Jahren seine Frau. Gemeinsam mit Björns Seele suchen sie Dwellyn Castle auf, wo es seit Jahrhunderten spuken soll. Aktuell ist wieder eine Frau, Mitglied einer Touristengruppe, verschwunden. Richard Patrick, Verleger der Zeitschrift "Amazing Tales", geht dem Spuk auf den Grund. Dabei wird er von dem derzeitigen Besitzer des Schlosses und seinem Sohn begleitet. Beide verschwinden vor Patricks Augen in einer Mauer. Der Verleger kann sich im letzten Augenblick nach Marlos versetzen. Weder Richard Patrick noch Björn Hellmark ahnen, dass es auf der geheimnisvollen Welt Maronn ein magisches Duplikat von Dwellyn Castle gibt, welches als Stützpunkt für die Omega-Menschen dient. Dorthin bringen die Dämonendiener auch Doc Shadow, um ihn endgültig zu beseitigen. Mit seinem Tod wird aber auch Hellmark sterben und sein Geist für ewig im Jenseits verschollen bleiben ...


Meinung:
Spannend und mysteriös geht es los, als die Touristin im Spukschloss verschwindet. Auch die Aktion mit dem Seelentausch von Hellmark und Shadow wurde fesselnd beschrieben. Die Thematik um die Omega-Menschen bekommt immer mehr Substanz und durch ihre Verbindung zu den Dämonen und den Männern in Schwarz werden sie zu einer echten Bedrohung. Leider verstrickt sich Dan Shocker im Laufe der Geschichte in immer mehr Handlungssträngen, die zum Ende hin nur unbefriedigend zusammengeführt werden. Zwar soll die Thematik im nächsten Heft nahtlos fortgesetzt werden, dennoch ist gerade die Passage mit Dwellyn Castle und der Recherche von Richard Patrick recht verwirrend beschrieben worden. Hinzu kommen die Szenen um Leila Phillips, die auch sehr unheimlich und plastisch dargestellt wurden, aber alles zusammengenommen ergibt das eindeutig zu viel Handlung für knapp sechzig Seiten. Dabei ist immer noch nichts vom großen Showdown zwischen Macabros und Rha-Ta-N'My zu merken. Das Hauptaugenmerk liegt weiterhin auf Doc Shadow und den Omega-Menschen. Die typische Macabros- und Dan-Shocker-Atmosphäre bleibt irgendwie auf der Strecke.


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Leila Phillips.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Die Touristin Loretta Franklin auf der Flucht vor einem der mumifizierten Bewohner der Spuk-Ruine. Nett gezeichnet, aber wo will der lüsterne Skeletor eigentlich hingreifen? Selbst ausgemergelte Mumien scheinen immer dasselbe zu wollen.


Coverbewertung:
2 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Roman kommen von Michael Schick:
Das Monster vom Titelbild wurde spiegelverkehrt auch auf dem Gespenster-Krimi Nr. 549 verwendet.

Gespenster-Krimi Nr. 549: Horror-Museum


Auch auf dem Cover des US Comics "Conan the Barbarian" Nr. 92 (erschienen bei Marvel Comics im November 1978) war das Monster schon abgebildet. Hier war sogar fast der selbe Hintergrund wie auf dem Macabros-Titelbild verwendet worden:

"Conan the Barbarian" Nr. 92 (1978)


Außerdem gab es auch eine spanische Variante eines Conan-Comics auf welcher das Monster zu sehen war und zwar das Magazin "CONAN EL BARBARO" Nr. 28 (erschienen bei Mundi-Comics):

"CONAN EL BARBARO" Nr. 28