Macabros Nr. 65: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Macabros Nr. 65: Xantilon - Urkontinent aus der Asche


"Wach auf! Wach auf! Der Tod Ist unterwegs " sagte die Stimme in ihm. Klar und deutlich erfüllte sie sein Bewußtsein. Das ist ein Traum dachte der Mann. Er war so müde. Und er fühlte sich sicher. Ich bin auf Marlos, der unsichtbaren Insel. Dort droht mir keine Gefahr... So dachte Björn Hellmark alias Macabros. Er sah den blauen, wolkenlosen Himmel Über sich und hörte das sanfte Plätschern der Wellen gegen den weißen Sand.Ruhe und Frieden umgaben ihn. Und ruhig und friedlich fühlte er sich innerlich ...


Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Während Rani Mahay und seine Gefährten von dem Tauchboot der Ursen in den Mikrokosmos geschleudert werden, müssen sich Björn Hellmark, Carminia Brado und Pepe gegen die ersten beiden schwarzen Reiter der Apokalypta behaupten, die durch das Brechen der ersten beiden Siegel entstanden sind. Nur mit großer Mühe können sie den Angriff abwehren. Doch Björn weiß, dass er das Übel bei der Wurzel packen muss: Um weiteres Unheil zu verhüten muss der Thron des Dämonenfürsten Sequus mit den sieben Siegeln vernichtet werden. Aber Hellmark wird überwältigt und wird gezwungen mit anzusehen wie das dritte Siegel gebrochen wird. Daraufhin erscheint nicht nur der dritte Schwarze Reiter, sondern auch ein Teil Xantilons selbst. Björn Hellmark soll an einen Totempfahl gebunden sein Leben verlieren, wenn ein Teil des Urkontinents aus glühender Lava neu entsteht ...


Meinung:
Nahtlos geht es mit den Abenteuern auf Kh'or Shan weiter. Am Interessantesten ist wirklich derzeit der Handlungsstrang um Apokalypta, ihre schwarzen Reiter und Sequus. Die fischköpfigen Ursen und Ranis Exkursionen in den Mikrokosmos wirken hingegen wenig durchdacht, entbehren logischen Erklärungen und stören den Handlungsablauf auch ein wenig, da hierdurch viel Platz verloren geht, der für detaillierte Beschreibungen von Björns und Carminias Erlebnisse eminent wichtig gewesen wäre. Wieder einmal versuchte Dan Shocker zu viele Fakten und zu viel Handlung in zu wenige Seiten zu quetschen. Die agierenden Personen können gar kein Profil entwickeln und so bleibt ein gewisses Gefühl der Vertrautheit auf der Strecke. Kein Wunder also, wenn man nicht um das Leben der Charaktere bangt. Auch bleiben einige wichtige Fragen offen, was bei MACABROS kein Beinbruch ist, da die Geschichten ja zyklisch aufgebaut sind. Aber ein kurzer Nebensatz zum Schicksal des überlebenden und verletzten Ursen wäre wünschenswert gewesen. Immerhin lag er auf der Krankenstation jenes Militärschiffes welches beim Erscheinen Xantilons zerstört wurde. Mit dem putzigen Whiss hat Shocker eine neue Lebensform mit ins Spiel gebracht, die aber in erster Linie wohl Humor in die finstere Handlung bringen soll. Das Schicksal der geheimnisvollen Frau, die Björn vor dem sicheren Tod in den Lavafluten rettete bleibt zunächst auch ungeklärt. Interessant sind aber auch Carminias und Pepes Erlebnisse in den Gärten des Hestus. Dort sieht sie nämlich die Gesichter der sieben Hauptdämonen. Dummerweise werden nur sechs erwähnt und es bleibt die Frage offen, ob der Siebte nun Molochos ist oder ein anderer Dämon. Leider fehlen dem Roman Höhepunkte und gewisse Aha-Erlebnisse, um dem Leser wirklich im Gedächtnis haften zu bleiben. Das Auftauchen eines Stückes von Xantilon ist zwar sehr spektakulär und wichtig für den Serienverlauf, wird aber wieder zu rasch und gefühllos beschrieben.
Fazit: Durchwachsene Fortsetzung eines höchstinteressanten Handlungsstranges. Leider versucht der Autor auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen. Ein Überaufgebot an Figuren und Handlungsebenen innerhalb eines einzigen Heftes überfrachtet den Roman hoffnungslos.


Besonderheiten:
Das dritte Siegel wird gebrochen.
Ein Teil Xantilons taucht im Pazifik auf.
Erster Auftritt von Whiss
Erster Auftritt von Soomyana.
Der Romane wurde in dem Paperback 29 "Monster-Türme" aus dem BLITZ-Verlag nachgedruckt.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Die mysteriöse Soomyana im knappen Tanga gefesselt an einem Totempfahl. Ein sehr stimmungsvolles Titelbild, wenngleich sich der Verdacht aufdrängt, dass Dan Shocker die Szene mit der Frau nur eingebaut hat, um das Cover zu rechtfertigen. Dieser Umstand wertet die zeichnerische Leistung natürlich keineswegs ab.


Coverbewertung:
3 Kreuze