Macabros Nr. 47: Formicatio-Welt des Unheils

Macabros Nr. 47: Formicatio-Welt des Unheils


War sein Leben, ein Traum oder der Traum sein Leben? Der Mann, der im dunklen Zimmer auf einem breiten Bett lag, wußte es nicht. Er hielt die Augen geschlossen. Tiefe Atemzüge hoben und senkten die Brust des Schläfers. Hinter den geschlossenen Lidern des Mannes zuckte es, als ob er Bilder verfolgte. Der Mann hatte braunes Haar, ein gut geschnittenes, männliches Gesicht und ein energisches Kinn. Er war es gewohnt, schnelle Entscheidungen zu treffen.


Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Ches Morgan beginnt sich langsam aber sicher zu erinnern – an sein Leben als Björn Hellmark. Als der AD-Inspektor und sein Freund und Partner Frankie Lane auf einem ihrer Patrouillenflüge im Weltraum ein Schiffswrack finden, welches mit hunderten von Siedlern vor 150 Jahren spurlos verschwand, trifft Ches im Innern des Wracks auf Asymeda. Björn kennt die Tempeldienerin von seinem Abenteuer auf der Welt Tschinandoah. Asymeda klärt Björn über seine Identität auf und hilft ihm sich zu erinnern, dabei erklärt sie ihm auch, dass er sich in einem Traumgefängnis seines Todfeindes Molochos befindet. Die gesamte Welt, in der er als Chester Morgan lebt, ist eine erdachte Welt des Dämonenfürsten, die dieser dazu nutzt Menschen zu quälen und sie ihrer Identität zu berauben. Asymeda nutzt ein magisches Feld, um ihr Gespräch mit Björn vor Molochos zu verbergen und zieht sich daraufhin zurück. Björn macht sich wieder als Chester daran das Schiffswrack zu untersuchen und trifft auf Dr. Herold, der als unförmiger Fleischberg sein Dasein fristen muss. Doch damit ist das Grauen noch nicht zu Ende. Chester Morgan wird durch ein Dimensionstor auf eine andere fremde Welt geworfen: Formicatio. In dieser Dimension herrschen Riesenameisen und terrorisieren die verschwundenen Siedler des Raumschiffwracks. Doch die Wahrheit ist noch viel grausamer.....


Meinung:
Rasant geht Dan Shocker’s Zyklus um das Blutsiegel in die dritte Runde und gleichzeitig kehrt der Autor in gewohnter Weise zu seiner Mischung aus Horror und Fantasy zurück. Die Ideen, die er dabei entwickelt sind so bizarr und fantasiereich, dass man richtig spüren kann, wie viel Spaß es Dan Shocker gemacht haben muss, sich in dieser Serie gedanklich mal so richtig auszutoben. Riesenameisen die sich Schlachten mit Menschen liefern, eine Traumwelt des Dämonenfürsten und lebende Skelette sind dabei nur die Eckpfeiler der Story, die dem Leser kaum Zeit zum Atmen lässt, so schnell entwickeln sich die Dinge. In einer Nebenhandlung kann man übrigens mitverfolgen, wie Richard Patrick, ein Freund Hellmarks, auf der Erde eine Forschungseinrichtung für Parapsychologie einrichtet und mit zunächst fünf ausgesuchten Wissenschaftlern in Betrieb nimmt. Bei einem ersten Einsatz entpuppt sich die Farm einer, von seltsamen Visionen geplagten, Witwe als Verbindung zu Molochos’ Blutsiegel. Der Roman ist kurzweilig, spannend und macht Lust auf den furiosen Abschluss des Blutsiegel-Abenteuers.


Besonderheiten:
Björn erhält seine Identität zurück.
Erster Auftritt der Parapsychologen Frank Holesh und Astritt Reven.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover zeigt Szenen aus der Handlung und ist vom Stil her auch ganz ordentlich gezeichnet worden. Allerdings passt die hellrote Farbgebung nicht so ganz zu dem Motiv.


Coverbewertung:
3 Kreuze