Macabros Nr. 23: Gefangen im Totenmaar

Macabros Nr. 23: Gefangen im Totenmaar


Er nahm an der Party teil, und niemand sah ihm an, daß etwas Besonderes mit ihm los war. Er wußte es selbst nicht, obwohl eine düstere Ahnung ihn erfüllte, die er jedoch nicht wahrhaben wollte. Seine Freunde und Bekannten und auch die meisten Fremden, die ihm vorgestellt worden waren, wußten, daß Rudi Czernin längere Zeit nicht in seinem Haus am Wörther See gewesen war, das er von einem reichen Onkel, der ohne Nachkommen starb, geerbt hatte.


von Dan Shocker, erschienen am 29.04.1975, Titelbildzeichner: R.S. Lonati

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Als der Geologe Rudi Czernin sich auf einer Feier nach einem Schwächeanfall auflöst und verschwindet, klemmt sich der Reporter Rolf Burghardt, der Zeuge des Geschehens wurde, hinter dieses Mysterium. Auch Björn Hellmark kümmert sich um den rätselhaften Mann, als er von Al Nafuur einen dementsprechenden Hinweis erhält. Scheinbar ist jener Czernin einer der wenigen Personen - wenn nicht gar die einzige - die aus dem Totenmaa;, einer Nebendimension aus einem 'Zeitstarrenetz', in der Lebewesen erstarren und trotzdem weiterleben müssen, entkommen konnte. Als dann ein Pärchen im nahe gelegenen Wörther See verschwindet und Rolf Burghardt am See tot aufgefunden wird, rudern Rani und Björn auf den See und landen in der gestellten Falle des Dämons Kopah, welcher dem Schwarzen Priester Yron dient. Doch irgendetwas geht schief und nur Rani wird im Totenmaar gefangen. Björn hingegen erlebt als Kaphoon noch einmal den Niedergang des Volkes Daiss und ihrer Anführerin Bailea, der Geliebten Kaphoons. Und erfährt, wer einst den Schwarzen Manja tötete: der Dämon Kopah. Aber er weiß auch, dass es eine Chance gibt, Menschen aus dem Totenmaar zu retten und so macht Björn sich auf den Weg.


Meinung:
Warum ist das Heft kein Buch? Diese Frage stellt sich der MACABROS-Leser bestimmt immer wieder bei seiner Lektüre. Und sie war ja einstmals auch als Taschenbuch konzipiert worden, was im Nachhinein betrachtet Dan Shocker bestimmt noch mehr Aufsehen und Ruhm eingebracht hätte, als 'nur' das des Heftromanautors! Nun ja, der 23. MACABROS Roman ist aber wirklich sehr vollgestopft mit Informationen. Das liegt hauptsächlich daran, dass Björn einen Teil aus dem Leben von Kaphoon erlebt. All die wundersamen, gefährlichen und unbekannten Dinge, von denen hier aus den Tagen der Zeit, als Xantilon noch existierte, erzählt wird, eröffnen dem Leser eine neue Welt. Die eigentliche Handlung mit der Falle des Dämons Kopah und dem Totenmaar rutscht da etwas in den Hintergrund. Der vielleicht einzigste Schwachpunkt eines großen Abenteuers! Trotzdem volle Punktzahl!


Besonderheiten:
- Auftritt des Schwarzen Priesters Yron, der allerdings die Dämonenmaske erblickt und so zu Staub verfällt
- Björn wandelt erstmals in den Erinnerungen von Kaphoon und begibt sich dort nach Atamia, der Hauptstadt der Daiss
- die Daiss sind ein Volk, welches zur Blütezeit von Xantilon existierte und von den dunklen Mächten nahezu ausgelöscht wurde
- es wird die Vermutung aufgestellt, dass Carminia Brado eine Wiedergeburt von Bailea ist; der einstigen Königin der Daiss und Geliebten von Kaphoon
- von den Priestern der Daiss erhält Björn ein Fläschen von dem Siaris, einem Getränk der Vorzeit, welches entweder das Bewusstsein erweitert oder tödlich wirkt
- ein zweites Mal hilft Arson, der Zeitreisende mit der Silberhaut Björn bei seinem Kampf gegen die Mächte des Bösen


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Trotz der Spärlichkeit an Motiven wirkt dieses Cover von Lonati recht gut - oder gerade deshalb, da genauso das Feld mit den getöteten Daiss in dem Roman beschrieben wurde. Allerdings ist das Ganze für meinen Geschmack etwas zu Orange!


Coverbewertung:
3 Kreuze