Larry Brent Nr. 115: Das Höllenbiest
Larry Brent Nr. 115: Das Höllenbiest


"Wo zum Teufel steckt denn das gottverdammte Tir baili?" Zwei Flüche in einem Satz - das war für einen irischen Inn-Wirt zuviel. Dunk Hillery hatte die Hände voll Holzkrüge mit Guiness Ale. Seine Gäste mußten warten. Der Wirt blieb wie angedonnert stehen und starrte den jungen Mann an. Es war ein Deutscher. Nicht mal dreißig Jahre alt. Er trug sein dunkles Haar schulterlang und einen dazu passenden Vollbart. Der stand ihm gut. Vor ihm auf dem Tisch lag eine Landkarte von Irland. In der Hand hielt er ein aufgeschlagenes Notizbuch. Er spürte, daß der Wirt ihn musterte und blickte auf. .,Es ist zum Verzweifeln", fuhr er fort. "Ich hab' da in einem alten Schmöker aufregende Geschichten über eine Landschaft namens Tir baili gelesen. Hier in dieser Gegend müßte sie sein. Aber auf der Karte ist sie nicht zu finden." "Sie müssen den Namen falsch geschrieben haben", versuchte der Wirt abzulenken. Der junge Deutsche sah in sein Notizbuch und bestätigte sich: "Da steht es doch. Deutlich und einwandfrei: Tir baili." Er überlas noch mal, was er aufgeschrieben hatte. "Meidet Tir baili! Drudenpriester haben hier grausige Blutorgien gefeiert. Der Geist der bösen Mächte schwebt noch über dem Ort.


Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
In Irland verschwinden seit geraumer Zeit Menschen spurlos. Auch der deutsche Horst Tenker wird ein Opfer des unheimlichen Mörders. Gil Morrison ist Schizophren und hält sich zeitweise für den deutschen Nazi-Arzt Dr. Bergmann, der er auch tatsächlich war, bevor er nach Irland floh und seine frühere Existenz verleugnete. Doch er mordete weiter und seine enthaupteten Opfer verscharrt er in einem Gelände, das "Tir Baili" genannt wird, eine frühere keltische Kultstätte. Sieben Drudenpriester haben dort vor Urzeiten bestialische Opferungen gemacht. Als ein Ritter ihrem Treiben ein Ende setzte schwor ihm der letzte und oberste Drude grausame Rache. Sollte wieder Blut auf dem Opferhügel, der "Witch's Hill" heißt, vergossen werden, wird das Höllenbiest erwachen, weiß die Prophezeiung zu berichten. Nach dem achtzehnten Opfer, denen Cho-Tosh, das Höllenbiest die Hirnmasse entzog erwacht das Ungeheuer. Eins der Opfer des irren Gil Morrison war der PSA-Agent Bill Coogan. Aufgrund der offensichtlichen Gefährlichkeit des Falles schickt David Gallun sowohl Larry Brent, als auch Iwan Kunaritschew nach Irland. Während Larry am Hexenhügel zelten will, wie vor ihm schon vier Jugendliche, von denen zwei verschwunden und zwei von dem Höllenbiest getötet wurden, verfolgt Iwan die Spuren, die ihr Kollege X-RAY-14 gelegt hat. So kommt der Russe der Kräuterhexe Sioban Armagh auf die Spur die als Nachfolgerin des Drudenpriesters die Opferrituale wieder aufleben lassen will. Das Höllenbiest soll ihr dabei die Feinde vom Hals halten. Iwan gelingt es den Schädel des obersten Drudenpriesters zu zerstören doch gegen das Höllenbiest ist er Machtlos. Selbst die Laserwaffe erweist sich als Wirkungslos. In der Zwischenzeit findet Larry die verschwundene Pamela, welche mit ihren Freunden am Witch's Hill zeltete und auf der Flucht vor dem Höllenbiest mit ihrem Freund direkt dem wahnsinnigen Gil Morrison in die Hände gelaufen ist. Ihr Freund wurde von dem Irren geköpft, doch Pamela konnte wieder entkommen und trifft auf Larry, der mit ihr zusammen wieder zum Turm des Geisteskranken geht und ihn schließlich überwältigen kann. Sie kehren in das Gasthaus zurück, wo die PSA-Agenten ihr Hauptquartier aufgeschlagen haben. Dort erscheint auch Iwan, der nur knapp dem Höllenbiest entkommen ist, das, nachdem der Russe den Schädel des Priesters vernichtete, die Hütte der Kräuterhexe angriff und ihn verfolgte. Larry fordert in Windeseile Kampfbomber mit Napalmbomben an, die das Monster schließlich vernichten können.


Meinung:
Ein wirklich bemerkenswerter Roman. Vielleicht mit ein bisschen zuviel des Guten. Damit meine, dass die Handlung stellenweise etwas überladen wirkt. Wir haben einen geistes-kranken Mörder, der eigentlich nur die Aufgabe hat das Monster (unfreiwillig) zu erwecken, dann die Hexe und den Geist des Drudenpriesters, sowie das titelgebende Höllenbiest, dass dem Roman auch ein Wenig von einem japanischen Monsterfilm gibt. Aber jeder dieser Erzählstränge hat seinen eigenen Reiz und keiner ist in irgendeiner Weise langweilig. Mir haben besonders die Passagen mit dem Höllenbiest an sich sehr gefallen, obwohl es da in keinster Weise zimperlich zuging (Stichwort: Hirnfresser). Doch auch der irre Gil Morrison ist ein interessanter Charakter gewesen, eigentlich sogar mehrere interessante Charaktere, schließlich war der Gute schizophren. Etwas schade fand ich nur, dass man so wenig über den verstorbenen Bill Coogan erfahren hat. Meines Wissens hatte er auch in früheren Romanen keinen Auftritt und in diesem Heft ist er schon tot, bevor er das erste Mal erwähnt wird.


Besonderheiten:
X-RAY-14 alias Bill Coogan stirbt.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Bild zeigt die Szene, in der das Höllenbiest seine ersten Opfer findet und im Hintergrund sieht man den Turm des Wahnsinnigen. Die Atmosphäre des Romans wurde gut festgehalten und vermittelt den einzigartigen Charme der Lonati-Bilder, die quasi das Aushängeschild der Larry-Brent-Romane waren und auch immer noch sind.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das gleiche Cover wurde ebenfalls für den Silber-Grusel-Krimi Roman Nr. 206 verwendet.

Silber-Grusel-Krimi Nr. 206: Der Unheimliche von Crowden Manor