Larry Brent Nr. 100: Leichengeflüster
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Westlich der Blackdown Hills in der Grafschaft Dartmoor lag die Diskothek.
Ein cleverer Geschäftsmann hatte aus einer alten Ruine für die
Jugend aus nah und fern einen Anziehungspunkt geschaffen. Es heiß,
daß man sogar in London von der Disko "Haunting Tower" sprach. Der
gruselig gewählte Name paßte zur düsteren Umgebung der Landschaft
und zur originellen Einrichtung, die der Besitzer des einstigen Gemäuers
sich hatte einfallen lassen. Im "Haunting Tower" hatten die Besucher das
Gefühl, inmitten eines Spukschlosses oder einer Geisterbahn zu sein.
Die schummrigen Ecken und Winkel, die schmalen Treppenaufgänge zu den
insgesamt drei in verschiedenen Etagen liegenden Tanzflächen, waren
gespenstisch dekoriert. Da standen Knochenmänner und Gespensterfrauen
herum, fahle, hagere Gestalten in durchsichtigen, wallenden Gewändern
und mit Augen, die im Dunkeln aufglühten. Riesige Fledermäuse waren
an dünnen Fäden befestigt und schwebten im sanften Luftzug an der
Decke. Künstliche Spinnennetze klebten in den Ecken und an den Decken,
in denen pelzige Geschöpfe kauerten.
Rezension von
Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
Die junge Nancy Tyler wundert sich über ihre neue Disko-Bekanntschaft,
den seltsamen Brian Shanon. Immer wieder verlässt er das Tanzlokal um
Punkt 23 Uhr. Doch diesmal hat sie beschlossen, diesem Verhalten auf den
Grund zu gehen: sie folgt ihm in ihrem Wagen zu einem Friedhof und wird Zeugin,
wie der junge Mann einige Vorbereitungen für ein unheimliches Treffen
trifft. Er arrangiert drei Becher, einen Laib Brot und eine gefüllte
Karaffe auf der Grabplatte eines gewissen Ted Bowen. Dann zieht er sich
zurück und drei verweste Leichen; zwei Männer und eine Frau; entsteigen
ihren Gräbern, setzen sich um die gedeckte Grabplatte und beginnen mit
einem seltsamen Stelldichein. Sie erzählen sich in jeder Nacht eine
Geschichte (2 aus der Vergangenheit, 2 aus der Gegenwart und 1 aus der Zukunft)
- alle Geschichten stehen in direktem Zusammenhang mit der
Dämonengöttin Rha-Ta-N´mys. Mit diesem Ritual soll Ted Bowen
erweckt werden, der sich selbst als ein Verehrer dieser furchtbaren Göttin
bezeichnet. In den kommenden 5 Nächten bricht mit dem Ende jeder Geschichte
die Grabplatte immer mehr auf, Ted Bowens Auferstehung steht unmittelbar
bevor. Larry Brent, Morna Ulbrandson und Iwan Kunaritschew sind mittlerweile
durch Fred Harrison (Nachrichtenagent der PSA) über die unheimlichen
Vorgänge auf dem Friedhof informiert und sie versuchen das Ritual zu
stoppen. Leider zeigen die Laserwaffen keine Wirkung und auch sonst ist Ted
Bowen anscheinend nicht aufzuhalten. So müssen sich die PSA-Agenten
Nacht für Nacht eine Gruselerzählung nach der anderen anhören
und die Nacht X rückt näher ...
Meinung:
Ein sehr netter Einfall von DS. In dieser Folge verpackt er fünf kleine
Gruselkurzgeschichten, die er den geheimen Berichten aus den PSA-Akten entommen
hat. Als Rahmen für die Erzählungen nimmt er die Erweckung des
Rha-Ta-N´mys Anhängers Ted Bowen:
-Alina und Doktor Todd
-Die schrecklichen Bäume
-Mitternacht im Geisterhaus
-Das Spiegelbild
-Der Mann der eine Tote liebte
sind die ausgewählten Stories, alle hübsch mit einem gezeichneten
Bild versehen. Von der Grundidee eine nette Sache - jetzt kommt das ABER
- die Basis-Story selbst ist sehr nichtssagend. Man hat das Gefühl,
daß hier krampfhaft versucht wurde, die verschiedenen Kurzgeschichten
in das entsprechende Handlungs-Konzept einzupassen. Leider nicht ganz so
überzeugend gelungen nach meinem Geschmack. Aber für die Idee an
sich gibt's ein Extra-Kreuz ...
Besonderheiten:
X-RAY-14, Luis Garcia de Valo, taucht in dieser Folge auf und quittiert am
Ende seinen Dienst. Er will sich als einfacher Dorfpolizist betätigen,
um sich seiner neuen Flamme zu widmen, die er in der letzten Kurzgeschichte
kennengelernt hat. In diesem Heft sind ausnahmweise mal Bilder zu finden,
die die jeweiligen Kurzgeschichten illustrieren ...
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt das allabendliche Treffen der drei Untoten. Die Atmosphäre
ist sehr schön in diesem Bild eingefangen, wie man es von vielen Larry
Brent-Covern gewohnt ist. Die Fledermaus wird in der Geschichte auch etwas
umständlich in die Handlung miteinbezogen, als Symbol für das
Wiedererstarken Ted Bowens - wäre nicht nötig gewesen ...
Coverbewertung: