Larry Brent Nr. 46: Die menschenfressende Bestie
Larry Brent Nr. 46: Die menschenfressende Bestie


Er witterte die Gefahr. Aber er war zu alt und zu unbeweglich, um sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Der harte Gegenstand knallte dröhnend auf seinen Hinterkopf. Johnston drehte sich um seine eigene Achse, wischte mit dem Ellenbogen über den Labortisch, so daß dünnwandige Glasbehälter und Reagenzgläser wie von einem Windstoß davongeweht wurden und zersplitterten. Schwer stürzte Johnston zu Boden. "Auf diesen Augenblick habe ich gewartet", sagte Andrews im Selbstgespräch, während seine dunklen Augen wie im Fieber glänzten. "Ich habe gewußt, daß meine Stunde kommt. Für Sie gibt es keine Zukunft mehr, Johnston, aber für mich!"


von Dan Shocker, erschienen am 14.09.1982, Titelbild: R.S. Lonati
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
In einem Forschungslabor in der Wüste Nevadas werden Experimente mit einer neuentdeckten Strahlung gemacht. Der Assistent des leitenden Professors, Lee Andrews, schlägt seinen Mentor nieder, wirft ihn in eine Abfallgrube, welche zu allem Überfluss auch noch strahlenverseucht ist und entwendet einen tödlichen Skorpion. Mit diesem Tier bringt er einen unliebsamen Konkurrenten um. Als er in das Institut zurückkehrt bemerkt er voller Entsetzen, dass der Professor, den er für tot hielt verschwunden ist. Larry Brent wird als Laborant in das Institut eingeschleust, denn der Stich des Skorpions wiest darauf hin, dass das Tier weitaus größer ist, als normale Skorpione. Des Weiteren hat Andrews selber geheime Experimente mit der Strahlung vorgenommen und eine Vogelspinne, welche besonders gut auf die Bestrahlung reagiert hat in ein Flugzeug nach Borneo geschleust. Die Spinne greift den Co-Piloten an und die Maschine zerschellt an einem Berg. Die Spinne kann entkommen und findet im Dschungel von Borneo ideale Lebensbedingungen vor, was ihr Wachstum enorm beschleunigt. Larry gelingt es in der Zwischenzeit dem verbrecherischen Laborassistenten auf die Spur zu kommen. Durch Zufall gelangen sie in einen unterirdischen Laborraum, wo der angeblich tote Professor ebenfalls experimentiert hat. Der Professor hat sich durch die unfreiwillige Bestrahlung in ein Monster verwandelt. Andrews und sein Professor bringen sich gegenseitig um, doch die letzten Worte von Andrews lassen Larry ahnen, dass der Fall noch nicht abgeschlossen ist. Der Bericht einer Forschungsexpedition nach Borneo gibt dem Agenten recht: Ein riesiges Spinnennetz mit einem Vogelskelett lassen Larry Schreckliches ahnen. Der Agent fliegt auf die Dschungelinsel und begegnet sehr schnell dem menschenverschlingenden Ungetüm. Doch dem Laserstrahl aus seiner Smith & Wesson hat auch eine mutierte Riesenspinne nichts entgegenzusetzen.


Meinung:
Tarantula lässt grüßen. Ein klassischer Monsterroman, der sehr viel Ähnlichkeit mit den einschlägigen Filmen hat. Aber ich mag die Thematik die Dan Shocker hier aufgegriffen hat. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass sich die Handlung mehr mit der Entwicklung und dem neuen Leben der Riesenspinne im Dschungel beschäftigt. Aber Larry kommt erst sehr spät auf die Spur des Monsters und erst auf Seite 50 fliegt der Agent nach Borneo. Das Ende kommt dann ebenfalls sehr schnell und ist ziemlich unspektakulär. Laser raus - Spinne tot. Weshalb Dan dann auch noch so viel Text mit dem Verrat der Eingeborenen vergeuden musste ist mir daher auch etwas schleierhaft. Aber ansonsten ist der Roman wie gewohnt spannend geschrieben - mal abgesehen davon, dass auch ein Dan Shocker scheinbar nicht weiß, dass Spinnen und Skorpione keine Insekten sind. Aber da drücken wir mal sämtliche (Facetten-) Augen zu. Ein kleiner Fehler hat sich aber auch in diesem Roman eingeschlichen: Zunächst heißt es die Maschine, die die Insekten nach Borneo bringen soll habe eine dreiköpfige Besatzung. Später wird aber nur noch vom Piloten und Co-Piloten geschrieben. Insgesamt ein sehr durchschnittlicher Dan-Shocker-Roman.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Bild ist meiner Meinung nach ziemlich schlecht gezeichnet worden. Die Spinne sieht aus, als ob ein Kind sie gezeichnet hat (abgesehen vom Totenschädel). Was der violette Kreis zu bedeuten hat weiß ich auch nicht und dieses Cover hat sowieso nur wenig mit dem Inhalt des Romans zu tun.


Coverbewertung:
0 Kreuze

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Der Assistent Lee Andrews hat die Schnauze voll. Seine Frau verhöhnt ihn nur und bei der Arbeit kommt er gegen das Karma seines Chefs Professor Johnston, einer Koryphäe auf dem Gebiet der Strahlentechnik, einfach nicht an, obwohl er weiß, dass seine Ideen keineswegs verkehrt sind. Und so tötet er Johnston hinterrücks. Außerdem versendet er eine von ihm heimlich bestrahlte Vogelspinne zu den Testinstituten in Borneo. Das Flugzeug gerät aber in ein Unwetter und stürzt ab! Den Absturz überlebt die Vogelspinne allerdings und verschwindet in die Wälder Borneos. Nicht der einzige Haken im Plan des Assistenten, denn Johnstons Leiche verschwindet überraschenderweise aus der Strahlenkammer! War er doch nicht an dem Schlag auf den Schädel gestorben? Scheinbar nicht, meldet er sich doch in dem 'Special Science'-Institut in Nevada/USA für einige Tage ab? Oder treibt jemand ein übles Spiel mit Andrews? Vielleicht dieser neue Laborant. Andrews weiß nicht, dass er damit Larry Brent meint, den die PSA schon in das Institut eingeschleust hat, um das Verschwinden des Professors aufzuklären. Und keiner ahnt, dass die wirkliche Gefahr in den Urwäldern Borneos lauert: die mutierende Vogelspinne!


Meinung:
Auch in diesem Roman hat der Autor Dan Shocker wieder eine schlüssige Erklärung für sein Monster. Es geht um Gamma- und CX- Strahlen. Hm, es empfiehlt sich fast darüber zu informieren. Denn es ist schon eigenartig, dass Larry im Kampf gegen Andrews mit zerstörter Schutzkleidung null Strahlung abbekommt. Die Geschichte bietet außer diesem Duell noch viel mehr Action, allerdings enthalten diese auch die kleinen Haken, die mir doch einiges Stirnrunzeln verursachte. Die Spinne überlebt diesen Flugzeugabsturz; dass ist ja fast ein Wunder! Genauso wie Larry durch die Scheibe eines Helikopters, den er selber steuert, eine Lanze entzwei schießt. Nee, dass ist etwas zuviel Butter auf dem Brot. Trotzdem ist der Roman unterhaltsam und spannend.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Na ja, das Cover mag mit der riesigen Spinne sich ja schon auf den Roman beziehen, aber sonst bietet das Bild nicht so viel, ist eher langweilig! Eins der schwächeren Lonati-Bilder...


Coverbewertung:
1 Kreuz