Larry Brent Nr. 24: Irrfahrt der Skelette
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Er stellte um auf automatische Steuerung und ahnte in dieser Sekunde noch
nicht, daß dies die letzte Handlung seines Lebens war. Jack Sullivan
wischte sich über die schweißnasse Stirn. Es war gut, daß
wieder Wind aufkam. Nach der Flaute der vergangenen Tage war das kleine Segelboot
kaum mehr als 15 Meilen am Tag vorangekommen. Jetzt trieb es mit höherer
Geschwindigkeit durch den Atlantik. Sullivan wandte sich um und näherte
sich der Treppe, die in die kleine enge Kabine führte. Dort schlief
John Henriks, sein Partner, mit dem er die Weltumsegelung durchführen
wollte. Dreissigtausend Meilen lagen bereits hinter ihnen. Sie hatten es
geschafft. Fast! Noch ein paar Tausend Meilen und sie würden wieder
in den sicheren Hafen von New York einlaufen, begeistert empfangen werden,
als Helden, die Mut und Entschlossenheit bewiesen hatten. Sullivan setzte
seinen Fuß auf die vierte Treppenstufe, als es geschah. Die Gestalt
wuchs wie ein Pilz aus dem Boden vor ihm auf. Hände legten sich um seine
Kehle und würgten ihn.
von Dan Shocker, erschienen am 09.03.1982, Titelbild: R.S. Lonati
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Die Computer der PSA zeigen Zusammenhänge zwischen drei verschiedene
Fälle auf: zum Einen sind da diverse Schiffe, die im atlantischen Ozean
mannlos umher treiben - von der Mannschaften keinerlei Spuren; zum Zweiten
ist da der eigenartige Selbstmord des Großwildjägers Edmund Barris
und letztlich ist da noch das riesige Interesse des ehemaligen
Geheimdienstmitarbeiters Professor David Torrance an einer Kreuzfahrt auf
der 'MS Andrea Morena'. Für diese hat der verstorbene Barris
überraschenderweise vor seinem Tod eine Stornierung seiner Teilnahme
geschrieben. Larry wird auf Verdacht von der PSA ebenfalls auf dem Schiff
untergebracht. Hätte er gewusst, dass einige der verschwundenen
Schiffsmannschaften - wie etwa die Weltumsegler Jack Sullivan und John Hendriks
- als Skelette aufgefunden wurden, hätte er vielleicht geahnt, was für
eine Gefahr von diesem Professor Torrance ausgeht. Doch so kann er nicht
verhindert, dass dieser Mithilfe eines von ihm entwickelten tödlichen
Gas die 'MS Andrea Morena' unter seine Kontrolle bekommt! Ein Psycho-Spiel
beginnt...
Meinung:
Ich muss schon sagen, dass die PSA ja echt über alles Bescheid weiß
und dass die Computer einige unglaubliche Verbindungen wirklich gut erkennt!
Sonst wären sie ja in diesem Roman nie auf die Spur von Professor Torrance
gekommen. Die einzelnen Fäden der Story beschreibt Dan Shocker hier
sehr informativ und kurzweilig; schlußendlich entwickelt sich der Roman
vor dem Finale dann sehr in Richtung Psycho-Thriller, um mit dem sehr
actionlastigen Finale das Heft zu beenden! Dazu ein paar nicht uninteressante
Nebenschauplätze in die Handlung gepackt; das ergibt ein echtes Meisterwerk
aus der Hand des Autors! Allerdings kann ich mich nicht zur Höchstnote
durchringen; zum einen wegen der oben erwähnten Verbindungen, die von
der PSA so erkannt wurden und die Sache mit dem Gas! Eigentlich hätten
hier doch alle Kreuzfahrtteilnehmer draufgehen müssen. Es ist nun mal
eine subtile Sache, wenn man etwas nicht sieht, wie eben dieses tödliche
Gas.
Besonderheiten:
- Kurzauftritt von Larry Brents Eltern
- Anmerkung, dass Larry Brent seine Armee-Zeit in Deutschland verbrachte
- Larrys Freund und ehemaliger Armee-Kamerad Jack Sullivan verschwindet bei
einer Weltumsegelung
- erster Auftritt von James Turnwood alias X-RAY-8
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Nicht ganz so gruselig, wie das Cover mit den Skeletten und dem runtergekommenen
Schiff daher kommt, ist dann der Romaninhalt. Aber trotzdem hat Lonati ein
recht passendes Cover entworfen!
Coverbewertung:
Das Titelbild des Romans wurde ebenfalls für den Silber-Grusel-Krimi
Nr. 305 verwendet.
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Irgendwie gleicht das Skelett vom Titelbild des Larry Brent Romans sehr dem
Cover des Gespenster-Krimi Romans Nr. 469. Auch die beiden Schiffe weisen
viele Gemeinsamkeiten auf (der selbe Mast, der gleiche charakteristische
Bug) und ausserdem haben beide Schiffe an der selben Stelle ein fast identisches
Leck.