Larry Brent Hörspiel Nr. 9: Die Schlangenköpfe des Dr.
Gorgo
Wieder wird die zerstückelte Leiche eines Menschen gefunden. Ohne Kopf.
Das ist das schauerliche "Markenzeichen" von "Dr. Gorgo", den Scotland Yard
seit Wochen vergebens jagt! Was macht Gorgo mit den Köpfen? X-RAY-1
schickt seinen besten Mann: Larry Brent. Zusammen mit Chief-Inspektor Higgins
von Scotland Yard stürzt er sich in ein Abenteuer, wie Higgins es noch
nie erlebt hat...
Rezension von
Christopher:
Kurzbeschreibung:
Es werden mehrere Frauentorsi ohne Kopf gefunden.Wo sind die Köpfe
hin? Scotland Yard kommt in diesem Fall einfach nicht voran. Larry Brent
kommt seinem Freund Eddi Higgins zu Hilfe. Sie erfahren von einem Alex Fraser
der in das Profil des Irren passt. Sie begeben sich auf die Suche nach Fraser
und lüften einen Teil des schrecklichen Geheimnisses. Im Labor des Dr.Fraser
kommt es zu einer Entscheidung die einer nicht überleben wird.
Meinung:
Warum wurde LB Nr.9 indiziert? Das frage ich mich immer wieder...
Sicherlich ist der Ekelfaktor höher als bei den anderen Folgen aber
nach meinem Ermessen bei weitem nicht schlimm. Die Geschichte ist gewiss
nichts für zartbeseitete Menschen aber das Hörspiel wurde nicht
so gemacht, dass die Story besonders "real" wirkt und somit ist es auch kein
Problem sich von einigen ekligen, eitrigen Szenen zu distanzieren. Ausserdem
ist Horror fast immer untrennbar mit Ekel verbunden. Die Indizierung ist
wirklich schade, weil das Hörspiel wirklich gut ist und eine tolle,
unheimliche Atmosphäre hat und der Gesamteindruck einfach spitze ist.
Aber es gibt zwei kleine Schwächen. Das Ende wurde zu kurz gestaltet
und zweitens wurde das ganze Hörspiel zu kurz gestaltet.Von dieser
Qualität hätte ich gerne noch ´ne halbe Stunde mehr gehabt.
Besonderheiten:
Indiziert (Anmerkung des Webmasters: Urteil siehe
hier)
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover der indizierten Folge ist farblich ziemlich eintönig und das
Motiv gefällt mir ganz gut. Aber wirklich Hervorstechendes gibt es nicht.
Es scheint ziemlich unscheinbar und wirkt aber dennoch im Vergleich zu vielen
anderen interessant. Bei dem Motiv wäre es trotz der künstlerischen
Einfachheit eine der ersten Folgen die ich aus dem Regal greifen
würde.
Coverbewertung:
Rezension von
Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
Mehrere junge Mädchen verschwinden und werden zerstückelt wieder
aufgefunden. Nur die Köpfe werden nie gefunden. Larry Brent heftet sich
an die Fersen des brutalen Mörders, und bald stellt sich heraus, daß
ein missgebildeter Arzt ein alte Rache an seine ehemaligen
Lebensabschnittsgefährtinnen auslebt, symbolisch vernichtet er im grossen
Stil die Schönheit der Frauen, indem er ihnen die Köpfe abschneidet,
um ihnen statt des Torsos mehrere Tentakelarme anzupflanzen. Auch sonst
brütet er weitere furchtbare Experimente in seinem kranken Hirn aus,
damit er sein Meisterwerk vollenden kann, bevor X-RAY 3 ihm auf die Schliche
kommt ...
Meinung:
In erster Linie geht es hier um das Thema Genforschung im fantastischen Stil,
hier und da schrammt die Handlung auch etwas am Ekligen mit diversen
Schockszenarien entlang, z.B. ein Collie rennt mit dem Kopf solange gegen
eine Wand, bis der Schädel schliesslich zerplatzt, am furchtbarsten
ist wohl die Szene, wie die leidgeplagte Mutter um ihre ermordetete Bianca
weint, nachdem sie deren Torso in der Leichenhalle identifiziert hat. Aber
verglichen mit dem, was einem heute so alles geboten wird, ist die Entscheidung
des Gerichts nicht mehr zu rechtfertigen.
Schade für alle diejenigen,die in den Genuss dieser spannenden
Horror-Geschichte dann wohl nie kommen werden ...
Besonderheiten:
Die Folge 9 wurde in der Neuauflage der Klassiker ausgelassen, da sie als
jugendgefährdend eingestuft wurde ...
(Anmerkung des Webmasters: Urteil siehe hier, es
wurde in geschnittener Fassung inzwischen veröffentlicht)
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild reiht sich vom Stil in die der anderen Hörspiel-Cover ein,
weniger detailgetreu als die Heftcover,aber trotzdem soweit recht stimmungsvoll.
Der Ausschnitt ist aus dem Heftcover entnommen, das verdiente Ende des fiesen
Dr. Gorgo (leider die Szene, die zur damaligen Indizierung führte)
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Ein wahnsinniger Frauenmörder macht London unsicher. Von den Opfern
findet man lediglich noch Leichenteile, nur keinen einzigen Kopf. Chiefinspektor
Edward Higgins, von Scotland Yard, bittet Larry Brent um Hilfe.
Währenddessen gerät auch Sarah Malcolm, die Tochter der Schauspielerin
Gay Malcolm, in die Fänge von Dr. Gorgo, der mit den Opfern grausige
Experimente durchführt. Sarah wird zu einem Schlangekopf! Derweil suchen
Larry und Edward fieberhaft nach Hinweisen, doch erst ein Collie, der sich
sonderbar verhält und auf den Namen eines der Opfer hört bringt
die Ermittler auf die richtige Spur
Meinung:
Eine denkwürdige Folge, die eine bewegte Geschichte hinter sich hat,
und als einziges Hörspiel jemals eine Indizierung erfuhr. Man munkelt
sogar, dass dieses Hörspiel letztendlich dafür verantwortlich war,
dass die Serie in den 80er Jahren vom Markt genommen wurde. Dabei geht es,
neben einiger Ekeleffekte, vor allem um die sogenannte Bejahung von Selbstjustiz,
nämlich als Edward Higgins am Ende ausdrücklich seine Hilfe verweigert,
während Dr. Gorgo von seiner eigenen Schöpfung erwürgt wird
und um Hilfe bittet. Eine Szene, die im Roman übrigens nicht so vorkommt,
denn da steht Larry Brent dem teuflischen Chirurgen allein gegenüber
und schafft es einfach nicht rechtzeitig, dem Verbrecher zu Hilfe zu eilen.
Des Weiteren stieß dem Prüfgremium die authentische Darstellungsweise
der Grausamkeiten gegenüber den Mädchen auf, sowie das Leid der
Angehörigen, insbesondere der Mütter. Welch eine Auszeichnung für
ein Hörspiel, das mit der typischen Unbeschwertheit der LARRY BRENT-Serie
produziert wurde. Dabei beginnt die Geschichte sehr düster, unheimlich
aber doch irgendwo auch sehr humorvoll. Ein Spagat, der in den LARRY
BRENT-Hörspielen perfekt zelebriert wurde. Auch heute noch wird immer
wieder, meist erfolglos, versucht, diesen Stil zu kopieren. Allein die Sprecher
in dieser Folge sind einfach genial und unerreichbar. Rainer Schmitt befindet
sich in Topform und mimt den jungenhaften PSA-Agenten so unbeschwert und
dynamisch, wie er in den Romanen immer geschildert wird. Im Gegensatz zum
Heft wird im Hörspiel eine Theaterszene mit Sarahs Mutter sehr witzig
dargestellt, obwohl die Übergabe des Päckchens mit der abgetrennten
Hand ihrer Tochter schon etwas zu albern wirkt, in Anbetracht der Tragweite
des Geschehens. Dafür wird aber die Gefühllosigkeit der Branche
gut beschrieben, denn was auch geschieht, in erster Linie muss die Show
weitergehen. Das Ende ist tatsächlich sehr düster, wenn der Collie
mit dem Gehirn der Bianca Wells solange gegen die Wand rennt, bis der
Schädel platzt und Eiter und Blut spritzen. Im Vergleich mit heutigen
Hörspielen und Filmen eine Szene, die fast schon harmlos anmutet. Verrohung
der Sitten wurde den Machern des Hörspiels vorgeworfen, ein Satz, der
die heutige Gesellschaft und ihre Unterhaltungsmedien schon lange überholt
hat.
Im Zuge der Rückkehr der Klassiker, Anfang des Jahres 2000, wurde die
Folge zunächst ausgespart, um dann in stark gekürzter Form doch
noch neu aufgelegt zu werden. Jetzt spritzt kein Eiter mehr, Sarah Malcolm
muss nicht mehr mit ansehen, wie ihre Hand abgetrennt wird und Dr. Gorgo
bittet nicht mehr um Hilfe, sondern stirbt lediglich mit einem Röcheln
auf den Lippen. Plötzlich ist die Folge nur noch knapp 39 Minuten lang,
weshalb EUROPA ein paar Bonustracks, mit der typischen LARRY BRENT-Musik,
angefügt hat.
Fazit: Nicht die beste Folge der Serie, aber mit Sicherheit die umstrittenste.
Dr. Gorgo ist ein perfider Bösewicht, der einmal mehr zum Inbegriff
des teuflischen Mediziners wird. Rainer Schmitt dagegen ist und bleibt der
ultimative Larry Brent.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Wieder hat sich EUROPA an die Kopie eines Original-Covers von R.S. Lonati
herangewagt. Das Ergebnis lässt zu wünschen übrig.
Glücklicherweise kommt es auf den Inhalt an, weniger auf die Aufmachung.
Inhaltlich hat das Booklet außer Werbung nichts zu bieten.
Coverbewertung: