John Sinclair Nr. 1722: Flucht in die Finsternis
Es war eine Flucht! Eine Flucht in die Finsternis, die für Olivia Peck
die Rettung sein musste. Sie hatte Glück gehabt, den kleinen Fiat gefunden
zu haben, mit dem sie unterwegs war und über die einsame Landstraße
jagte. Dass sie fliehen musste, hatte sie einer bestimmten Person zu verdanken.
Einem Mann - John Sinclair!
von Jason Dark, erschienen am 12.07.2011, Titelbild: Harper
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
In Hoxton, einer Gegend von London, wo hauptsächlich Asylanten und sozial
schwächer Gestellte leben, werden Menschen von Halbvampiren angegriffen.
Ein Mann namens Jean Katanga meldet die Vorfälle der Polizei und Sir
James schickt John Sinclair und Suko vor Ort. Gemeinsam mit Jean befragen
sie die überlebenden Opfer und finden heraus, dass eine Frau namens
Olivia Peck, eine Sozialarbeiterin, für die Überfälle
verantwortlich ist. In ihrem Büro finden sie nur ihren Helfer Mirko
Morley vor, ebenfalls ein Halbvampir, den sie ausschalten. Danach reißt
die Spur ab. Doch Olivia steckt voller Hass auf die Geisterjäger und
Jean Katanga, der sie erst auf ihre Spur gebracht hat. Sie bedroht erst Jeans
Frau, dann ihn selber und macht sich schließlich mit vier Halbvampiren
auf den Weg, um den Verräter zu beseitigen. Doch John und Suko sind
bereits auf dem Weg
Meinung:
Ein wirklich mittelmäßiger Roman, der nur eine weitere Episode
in der unendlichen Geschichte der Halbvampire darstellt. Mittlerweile haben
diese Gegner ihr Potenzial verschenkt und ihre Auftritte gehen eindeutig
auf Kosten der klassischen Blutsauger, die trotz allem bedrohlicher und
schauriger herüberkommen. Immerhin handelt es sich bei Olivia Peck um
eine ehemalige Halbvampirin, die von Justine Cavallo zu einer vollwertigen
Blutsaugerin gemacht wurde. Insgesamt ist die Zahl der Gegner für einen
Einzelroman wirklich stattlich, doch John und Suko werden viel zu leicht
mit ihren Gegnern fertig, deren Vorgehensweise alles andere als logisch
nachvollziehbar ist. Warum, um alles in der Welt, fällt Olivia Peck
über drei Menschen her und lässt sie anschließend am Leben,
damit diese sie erkennen und verraten können? Außerdem geht aus
der Schilderung der Opfer hervor, dass Olivia allein über sie hergefallen
ist. Dass ein Mensch vor Schrecken gelähmt ist, kann man sich ohne weiteres
vorstellen, aber dass gleich drei vor Angst erstarren, um sich wie Schafe
ausbluten zu lassen ist schlicht unglaubwürdig. John und Suko bekleckern
sich ebenfalls nicht mit Ruhm und lassen sich einmal mehr das Heft des Handelns
aus der Hand nehmen, in der Hoffnung, dass Kommissar Zufall den Fall löst,
was er letztendlich ja auch tut. Und dass nur, weil Olivia so dämlich
ist, ihre Opfer zweimal telefonisch zu warnen. Zuvor machen sich die
Geisterjäger Gedanken darüber, wie sie Olivia Peck finden können.
Eine Fahndung schließen sie aus, weil sie ja nicht wissen, wie sie
aussieht. Auf die Idee sich die Frau von Jean Katanga beschreiben zu lassen
kommen sie nicht. Außerdem ist die Sozialarbeiterin eine registrierte
Person, müsste also einen Personalausweis besitzen und dementsprechend
dürfte es für Scotland Yard nicht besonders schwer sein, ein Foto
von ihr zu bekommen. Doch der Roman hat auch durchaus seine guten Seiten.
Der Kampf mit Mirko Morley und das Finale in der Kapelle wurden sehr plastisch
und atmosphärisch beschrieben. Der Kampf mit den restlichen vier
Halbvampiren liest sich allerdings nicht sonderlich spannend, da die
Vorgehensweise der Blutsauger sehr stümperhaft ist. Als Jean eine
Halbvampirin mit dem Messer ersticht, fragt man sich unwillkürlich was
der Vorteil dieser Gestalten sein soll? Sie sterben durch magische und
herkömmliche Waffen. Man erkennt sie zwar nicht auf Anhieb als Blutsauger
und sie vertragen das Sonnenlicht, aber richtig nutzen können oder wollen
sie diese Vorteile nicht. Natürlich steckt auch dieses Mal Justine Cavallo
hinter den Vorfällen, tritt selbst aber nicht in Erscheinung. Das kommt
dem Roman allerdings nur zugute, denn es wäre nur zu einem weiteren
Scharmützel zwischen ihr und den Geisterjägern gekommen, das keiner
für sich entschieden hätte. Der Text auf der Rotaseite soll
übrigens vermutlich nur auf den Titel einstimmen und greift der Handlung
auf Seite 54 vor. Trotz allem hält sich der Autor nicht mit viel
Vorgeplänkel auf und kommt gleich zur Sache, was äußerst
erfrischend ist.
Fazit: Es herrscht Flaute an der Vampirfront. Auch die neueste Attacke der
Halbvampire entpuppt sich als unterer Durchschnitt und hat lediglich zwei,
drei gute Szenen zu bieten.
Besonderheiten:
Justine Cavallo verliert sechs weitere Halbvampire.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Olivia Peck nach ihrer Flucht in die Finsternis der Kapelle, wo Justine Cavallo
sie zu einer vollwertigen Vampirin gemacht hat. Ein recht düsteres Cover,
dass vor allem durch die glänzend schwarzen Augen von Olivia sehr schaurig
wirkt. Nichtsdestotrotz sieht die Computergrafik zu künstlich aus, um
vollends überzeugen zu können.
Coverbewertung: