John Sinclair Nr. 1651: Höllenkreis

John Sinclair Nr. 1651: Höllenkreis


Ich habe ja nichts gegen Wintermonate, doch an diesem späten Abend hätte ich mich gern zurück in den Juli gebeamt, denn was da aus den dunklen Wolken brach, war eine wahre Sintflut, die dafür sorgte, dass wir nur drei Meter weit sahen, und das auch nur, weil wir im Rover saßen und das Licht der Scheinwerfer uns den Weg wies. Leider konnten wir nicht direkt bis zu unserem Ziel fahren, denn die Kirche lag erhöht und war nur über eine breite Treppe zu erreichen. Aber nicht in, sondern vor der Kirche lag das, was unser Freund Chiefinspektor Tanner, der Anrufer, als Schweinerei bezeichnet hatte...


von Jason Dark, erschienen am 02.03.2010, Titelbild: Jarling
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
John und Suko werden wieder einmal von ihrem alten Freund Chefinspektor Tanner zu einem Tatort gerufen, wo ein junger Mann, namens Adrian Cox, sein Leben auf ungewöhnliche Weise ausgehaucht hat. Der Kopf des Mannes ist verbrannt, ohne dass der restliche Körper Schaden genommen hätte. Adrian Cox hat vor einer Kirche den Tod gefunden und als John das Gotteshaus betritt, um dem Küster einige Fragen zu stellen, kann er im letzten Augenblick den Mord an selbigem verhindern. Die Killerin ist eine junge Frau mit Flügeln, die aus ihrem Rücken wachsen. Das engelsgleiche Wesen ergreift die Flucht. John und Suko wollen die Wohnung des Mordopfers untersuchen. Im Keller stoßen sie auf einen magischen Kreis, der als Tor zu einer anderen Welt fungiert. Von dort ist die Mörderin in die Welt der Menschen gelangt. Und ihr Rachefeldzug ist noch lange nicht beendet, denn auch John Sinclair soll der fliegenden Killerin zum Opfer fallen …


Meinung:
Ein altbekannter Anfang. Chefinspektor Tanner bittet seine Kollegen und Freunde abermals um Hilfe in einem vertrackten Fall. Es ist immer wieder schön, die Begegnung zwischen Tanner und den Geisterjägern zu lesen. Die Dialoge sind voller Humor und freundschaftlicher Wertschätzung. Obwohl Tanner nicht zum festen Team um John Sinclair gehört, wäre die Serie ohne ihn um einiges ärmer. Als die Mörderin in der Kirche den Küster attackiert spitzt sich die Lage rasant zu, doch da der Roman am Anfang steht und John in der Nähe weilt, muss man nicht ernsthaft um das Leben des Küsters bangen. Trotzdem liest sich der Roman in der ersten Hälfte sehr flott und unterhaltsam. Die Handlungen von John und Suko sind plausibel und nachvollziehbar. Der titelgebende Höllenkreis verbirgt sich schließlich im Keller des Opfers Adrian Cox. Ab dieser Entdeckung büßt die Geschichte viel von ihrer Spannung ein, denn was folgt sind hanebüchene Erklärungsversuche, weshalb Celina den jungen Mann getötet hat und weshalb nun auch der "Hausmeister" Otto dran glauben soll. Erst zum Ende hin, als John erneut nach Aibon reist, steigert sich das Tempo. Schade nur, dass nirgends erwähnt wird, in welchem Roman John bereits dem Friedhof der Feen und Elfen einen Besuch abstattete. Der Verdacht liegt nahe, dass Jason Dark die Infos aus dem Lexikon entnommen hat und sich selbst gar nicht mehr an diesen Ort erinnert. Immerhin spielt das geheimnisvolle Land zwischen Himmel und Hölle wieder eine größere Rolle und es besteht die Hoffnung, dass der Kampf zwischen dem Roten Ryan und dem Druidenfürsten Guywano wieder mehr in den Vordergrund rückt.
Fazit: Solider Gruselkrimi mit Fantasy-Touch. Im Mittelteil sackt die Spannung rapide ab, doch insgesamt betrachtet ist der Roman durchschnittliche Kost für Zwischendurch.


Besonderheiten:
John besucht ein weiteres Mal das Hexenland in Aibon und den darauf befindlichen Friedhof der Elfen und Feen.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Die Szene wird im Roman genauso beschrieben. Allein die Düsternis des Hintergrunds und die filigrane Darstellung von Celina sorgen für eine ansprechende Atmosphäre.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Rezension von TobiHa:


Kurzbeschreibung:
Eine verbrannte Leiche vor einer Kirche ist der nächste Job für John und Suko. Der Küster, der die Tat beobachten konnte, beschreibt ein elfenhaftes Wesen, welches auch kurze Zeit später in der Kirche auftaucht, dann jedoch fliehen kann. In der Wohnung des Opfers treffen John und Suko auf den selbsternannten Hausmeister Otto, der beiden den Zugang zu einem Kellerraum ermöglicht. Dort befindet sich ein Dimensionstor nach Aibon. Aus diesem ersteigt bereits bekanntes Elfenwesen und möchte nun mit Hausmeister Otto abrechnen? Nach erfolgreichem Mord an diesem, beschließt John das kleine Monster an die Hand zu nehmen und nach Aibon zurückzubringen.


Meinung:
Die kleine, böse Elfe hat dem Roman wirklich einen guten Start gegeben. Den Rest fand ich zu unschlüssig. Die Beziehung zwischen Adrian (beliebter Name: Adrian Block, Adrian Cox..), Celina und Otto ist ziemlich schwammig dargestellt und warum John oder Suko das kleine Biest nicht in Ottos Wohnung kaltmachen, will mir auch nicht in den Kopf. So sehr ich Aibon schätze, so sinnlos fand ich diesen Ausflug dorthin.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Bis auf die Flügel, sehr gut gelungen. Die Flügel auf dem Cover erinnern mich eher an einen Drachen und nicht an die einer durchscheinenden Elfe.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John und Suko werden von Chiefinspektor Tanner zu der Leiche eines gewissen Adrian Cox gerufen, der ermordet vor einer Kirche aufgefunden wurde. Der Küster, ein Mann namens Frank Gruber, hat nämlich den Mörder gesehen und spricht von einer fliegenden Gestalt. Als John mit Gruber sprechen will, wird der Küster von genau dieser Gestalt, eine engelsgleiche Frau mit Flügeln, bedroht. John kann das Wesen vertreiben und es entkommt schließlich aus der Kirche.
Die einzige Spur ist Adrian Cox, der der Polizei als Dealer bekannt war. In einem Kellerraum, der zu Cox' Wohnung gehört, und zu dem die Geisterjäger von einem Hausbewohner namens Otto geführt werden, stoßen John und Suko auf einen Kreis mit magischen Zeichen. Und in dem Kreis erscheint plötzlich die Mörderin, die von Otto als Celina identifizier wird, Adrians Freundin!
Es stellt sich heraus, dass Celina eine böse Fee aus Aibon ist, die den Wunsch hatte, mit Adrian Cox zusammen zu sein. Als dieser Angst vor ihr bekomme hat, hat sie ihn getötet. John kann nicht verhindern, dass Celina auch Otto umbringt, weil dieser von Adrian und einigen anderen Hausbewohnern Schutzgeld erpresst hat.
Dann nimmt die böse Fee den Geisterjäger durch den Hexenkreis mit nach Aibon und führt John zum Hexenfriedhof; einem Ort, den John von einem früheren Abenteuer her kennt. Hier werden die gestorbenen Feen und Elfen begraben, woraufhin ihre Körper zu Kristallen werden, die dann wie glänzende Grabsteine aus der Erde wachsen. Hier will Celina auch John töten, der kommt ihr jedoch zuvor und erschießt das Wesen mit drei Silberkugeln. Dann erscheint der Rote Ryan und bringt John zurück auf die Erde.


Meinung:
Trotz eines spannendes Auftakts und eines ebenso fesselnden Endes bleibt nach der Lektüre des Heftes leider trotzdem der Eindruck zurück, einen durchschnittlichen Roman gelesen zu haben. Das liegt für mich zum einen daran, dass der Auftakt in der Kirche nach einem gelungenen Einstieg doch etwas zu lang geraten ist, zum anderen aber auch an den zweifelhaften Motiven für die Morde an Adrian Cox und Otto. Nach der Entdeckung des Hexenkreises wird für meinen Geschmack zu viel geredet und planlos hin und her gelaufen.
Dass John schon einmal auf dem Hexenfriedhof in Aibon gewesen ist, kann ich mich leider nicht mehr erinnern und unglücklicherweise fehlt ihm Roman auch jeglicher Hinweis auf die Geschichte, in der das schon mal passiert ist. Erwähnt wird der Friedhof im ersten Lexikon, also muss es vor Band 1000 gewesen sein.


Besonderheiten:
John besucht erneut den Hexenfriedhof in Aibon.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt Celina, auch wenn ich die Flügel nicht mit einer Elfe oder Fee assoziieren würde. Der Gesamteindruck des Bildes ist allerdings schön unheimlich und handwerklich einwandfrei gestaltet.


Coverbewertung:
4 Kreuze