John Sinclair Nr. 1643: Die Templer-Katakombe

John Sinclair Nr. 1643: Die Templer-Katakombe


Es sollte eigentlich nicht sein, aber in diesem Fall machten Ellen Radix die dunklen Mauern der Kirche Angst. Im Sommer hätte sie über dieses Gefühl sicherlich gelacht, aber jetzt im Herbst, wo die Tage kürzer wurden und der Wind das schon bunt gefärbte Laub durch die Luft trieb, sah alles irgendwie anders aus. Zumal die Kirche an einem etwas einsamen Platz stand und von einer kleinen grünen Lunge umgeben war. Genau an diese Stelle war sie hinbeordert worden. Hier sollte sie auf ihren Vater warten …


von Jason Dark, erschienen am 05.01.2010, Titelbild: Tom Tikulin
Rezension von TobiHa:


Kurzbeschreibung:
Ellen Radix muss den Mord an Ihrem Vater miterleben, der ihr kurz vorher noch einen geheimnisvollen Umschlag und den Rat "Finde John Sinclair.." gegeben hat. Gesagt, getan - führt John und Ellen die Spur nach Südfrankreich. Dort soll Ellens Vater das Geheimnis zur Goldherstellung entschlüsselt haben. Doch seine Mörder warten dort nur auf John und Ellen...


Meinung:
Der Anfang ist gut - die Wiedersehensszene mit Ellens Vater fast schon traurig rührend - Ihre Flucht vom Tatort spannend. Dann verliert sich die Geschichte in langatmigem Geplänkel. Ellen wird gekidnappt und John feiert Wiedesehen mit Godwin. Und, ach was für ein Zufall, hatte Godwin Ellens Vater noch kurz vorher auf einem Straßenfest kennengelernt und sich mit ihm über Goldherstellung unterhalten... Der Kidnapper und Bösewicht Orry van Dahl bringt Ellen nun zu der angeblichen Goldhöhle - geht aber nicht mit rein...? "Wenn Du Gold findest, dann sag sofort Bescheid!" Sie findet nix - kommt wieder raus - er geht nun doch mit rein - John und Godwin, die just in dem Moment die Höhle auch finden, hinterher. Nun erscheint doch noch eine flüssige Goldwand, die Orry van Dahl verschluckt und kurze Zeit wieder ausspuckt - allerdings mit flüssigem Gold angefüllt. John schafft kurzerhand mit seiner Baretta ein Ablaufloch - dann platzt der Bösewicht. Roman aus...


Besonderheiten:
Woher kannte der Vater John Sinclair?


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover ist eindeutig besser als die Geschichte. Der ominöse Brunnen, der zwar ausführlich beschrieben ist, aber keinerlei Sinn hat, ist auch auf dem Cover gut und goldig dargestellt.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair erhält Besuch von einer Frau namens Ellen Radix, die aus Hamburg gekommen ist und Brief ihres Vaters Roland Radix mitgebracht hat. Diesen Brief hat sie von ihrem Vater erhalten, bevor er von Killern umgebracht wurde. Ellen konnte den Mördern knapp entkommen. Roland Radix hat nach dem Stein der Weisen gesucht, der unedles Metall in Gold verwandeln können soll und ist dabei auf einen Templer gestoßen, dem dieses Wunder vor einigen Jahrhunderten gelungen sein soll.
Im Brief ist ein Hinweis auf eine Templerkatakombe im Süden Frankreichs enthalten und zusammen mit Ellen fährt John nach Alet-les-Bains zu Godwin de Salier ins Templerkloster. Die Spuren führen weiter zum Berg Montségur. Inzwischen wurden Ellen Radix allerdings von den Männern, die schon ihren Vater töteten, entführt und in die besagte Templer-Katakombe gebracht, wo sie auf einen Mann namens Orry van Daal trifft. Der handelt im Auftrage des südafrikanischen Goldimperiums "Aurum" und will ebenfalls den Stein der Weisen finden, um zu verhindern, dass unechtes Gold den Markt überschwemmt.
Urplötzlich verwandelt sich die Rückwand der Katakombe in Gold und als van Daal die Wand berührt, wird er in das Gold hineingesogen. John und Godwin haben unterdessen auch den Weg in die Katakombe gefunden. Als John die Wand berührt, hört er die Stimme des unbekannten Templers, der das Gold geschaffen hat. Dazu reichte allerdings nicht die Wissenschaft aus und er musste einen Pakt mit dem Teufel schließen, was er nun bereut. Dann taucht Orry van Daal aus der Wand auf. Er ist aber kein Mensch mehr, sondern in seinem Innern befindet sich flüssiges Gold. Mit dem Kreuz kann John den Südafrikaner erlösen. Die restlichen Killer sind inzwischen geflohen. John und Godwin beschließen, die Katakombe verschütten zu lassen, damit die goldene Wand kein Unheil mehr anrichten kann.


Meinung:
Wie immer, wenn es um das Gold der Templer geht, handelt es sich bei diesem Roman eher um einen Thriller und die Magie spielt eine untergeordnete Rolle. Die Geschichte ist aber spannend und rasant geschrieben und die Figur des Orry van Daal hat mir als Gegner gut gefallen. Besonders gelungen ist die Schilderung, als er angesichts der goldenen Wand alle Hemmungen fallen lässt und nur noch von seiner Gier geleitet wird. Fast hatte ich schon die Hoffnung, dass da ein neuer starker Gegner aufgebaut wird, aber dann gibt Orry den Löffel ab und seine Vasallen ziehen einfach von dannen. Alles in allem ein guter Roman, der mich gefesselt und Spaß gemacht hat.


Besonderheiten:
Eine magische Wand in Südfrankreich wird verschüttet, aber nicht vernichtet.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild soll die Katakombe mit dem Brunnen und der goldenen Wand darstellen. Das ganze sieht aber eher wie das Innere einer Kathedrale aus. Jason Dark hat versucht, das so gut wie möglich in den Roman einzubauen (mit durch Steinbögen abgetrennten Kammern). Der Stil wirkt auf mich aber eher kindlich…


Coverbewertung:
2 Kreuze