John Sinclair Nr. 1575: Luzifers Angriff
Seine dunklen Augen starrten auf das düstere Haus. Er wusste darüber
Bescheid. Zwanzig Tote! Frauen, Kinder, Männer, auch Tiere waren in
den Mauern gestorben. Und das nicht auf eine normale Weise. Sie waren umgebracht
worden. Grausam ermordet. Seit dem Abtransport der Leichen hatte das Haus
niemand mehr betreten. Die Menschen fürchteten sich davor. Nicht wenige
behaupteten, dass der Teufel persönlich dort seine zweite Heimat gefunden
hatte. Jemand hatte das Haus als Satans neue Hölle bezeichnet ...
von Jason Dark, erschienen am 16.09.2008, Titelbild: Bondar
Rezension von
neo09:
Kurzbeschreibung:
Father Ignatius, Chef der Weißen Macht, informiert John Sinclair über
einen abtrünnigen Agenten, der in einem polnischen Ort die Lehre der
Hölle verbreitet. Doch nicht nur das, der Abtrünnige mit Namen
Matthias zwingt seine Opfer zur Höllenbeichte. Mit der Unterstützung
von Stephan Kowalski, ebenfalls Agent der Weißen Macht, ermittelt Sinclair
in dem kleinen polnischen Ort und wird Zeuge der unvorstellbaren Brutalität
von Matthias.
Meinung:
Wow! Das schon mal vorneweg: JD weiß zu überraschen. Da denkt
man nichts böses, erwartet einen unterhaltsamen Roman, dessen Titel
"Luzifers Angriff" durchaus auch Spannung verspricht. Und dann plötzlich
versinkt man quasi in den einzelnen Seiten und möchte das Heft nicht
mehr beiseite legen. Woran liegt das? Ganz einfach an einer sehr guten Story,
die definitiv an Handlung und Dramatik die letzten sagen wir mal gut 20 Romane
ohne weiteres an die Wand spielt. Der Hauptgegner ist dieses Mal kein
"Dämon der Woche", es handelt sich um den Urdämonen - um Luzifer.
Und anders als in den meisten anderen Romanen werden die Motive des Gegners
nicht erst auf den letzten Seiten beschrieben, sondern bereits direkt zu
Beginn nimmt Luzifer Kontakt mit Sinclair auf. Und zwar nicht nur in Form
eines belanglosen Dialogs, sondern garniert mit einer unheimlich schaurigen
Actionsequenz. Tatsächlich bildet dieser Kontakt nur den Aufgalopp zu
einem rasanten Roman, in dem unterschiedliche Charaktere gut dargestellt
werden (Stephan Kowalski, Adam Frantzek), überraschende Wendepunkte
den Leser in Atem halten und es JD zudem gelingt, ohne weiteres die
bedrückende Atmosphäre nach und nach zu steigern. Insbesondere
die Darstellung von Matthias, dem Gesandten Luzifers, ist absolut gelungen.
So gewissenlos, unbarmherzig, sadistisch wurde schon lange kein Gegner mehr
in die Serie eingeführt. Und was man kaum für möglich hält:
John Sinclair findet in Matthias seinen Meister. Und noch mehr: Es scheint,
als dass John Sinclair einen neuen "Supergegner" gefunden haben könnte...
Nichts desto trotz: Applaus für diesen Roman, er macht Lust auf mehr.
Besonderheiten:
Mit Matthias, dem Gesandten Luzifers, erscheint ein neuer ernstzunehmender
Gegner auf der Bühne.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Atmosphärisch. Im Vordergrund ist Matthias gut dargestellt. Gefällt
mir.
Coverbewertung:
Rezension von
René:
Kurzbeschreibung:
John erhält einen Anruf von Father Ignatius, dem Chef der Weißen
Macht. Bruder Matthias, ein (nun ehemaliger) Agent des Vatikan-Geheimdienstes,
ist augenscheinlich in die Fänge Luzifers geraten und predigt nun für
den Teufel. John reist nach Polen, wo er sich gemeinsam mit Bruder Kowalski
auf die Suche nach dem Abtrünnigen macht.
Meinung:
Ich lese zwar bereits seit mehr als zehn Jahren JS, dies ist jedoch mein
erster Roman, den ich zeitgleich mit seiner Erstveröffentlichung lese.
Und ich denke, es hätte deutlich schlimmer kommen können. Zwar
hatte ich immer wieder das Gefühl, dass der Roman durch
sinngemäße Wiederholungen in die Länge gestreckt wurde, konnte
jedoch keine gravierenden Logikfehler oder Ungereimtheiten ausfindig machen.
Nun gut, dass John Probleme bei der Einreise nach Polen hat, ist natürlich
Quatsch, aber da das nicht wesentlich den Gesamteindruck schmälert,
lass ich das mal beiseite. Die besten Seiten des Romans waren jene, als Matthias
Adam quält. Sehr boshaft. Überhaupt kommt Matthias charismatischer
rüber als so viele andere Gegner, so dass man froh sein kann, dass er
am Ende nicht drauf geht, sondern vielleicht zu einem ernsthaften Gegner
ausgebaut wird, der er ja - nicht zuletzt weil er unter besonderem Schutz
Luzifers steht - auch in der Tat ist.
Ich habe bereits ein paar Meinungen gelesen, in denen von einem der besten
Romane überhaupt die Rede ist. Nun ja, das hoffe ich mal nicht, denn
sooo berauschend fand ich ihn nun auch wieder nicht. Ein wenig zäh,
aber inhaltlich durchaus interessant und nicht so ganz unbedeutend. Und Auftritte
Luzifers scheinen ja auch nicht so oft vorzukommen, so dass man sich auch
darüber freuen kann. Insgesamt ein ordentlicher Einstieg in die aktuellen
Romane - hoffentlich geht's ähnlich interessant weiter.
Besonderheiten:
1. Auftritt von Bruder Matthias (einem "Projekt" Luzifers)
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Recht stimmungsvoll, auch mit den Augen im Himmel. Allerdings hätte
ich mir den bedrohlichen Matthias mit schwarzem Kreuz gewünscht, das
hier scheint ja noch der gute zu sein.
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Father Ignatius bittet John Sinclair um Hilfe. Scheinbar hat ein Agent der
Weißen Macht, Matthias, die Seiten gewechselt, nachdem er ein Haus
in Polen untersucht hat, in dem mehr als zwanzig Menschen im Namen Luzifers
starben. Unterstützt wird der Geisterjäger bei seinen Ermittlungen
von einem weiteren Agenten des Vatikans, Stephan Kowalski. Als John und Stephan
das Mordhaus betreten, in welchem Matthias umgepolt wurde, treffen sie bereits
auf den Feind, der zum Sturm auf die Weiße Macht geblasen hat:
LUZIFER
Meinung:
Mit diesem Roman schuf Jason Dark einen spannenden, kurzweiligen Horror-Thriller,
wie er schon lange nicht mehr in der Serie zu lesen war. Seit langer Zeit
ist wieder das absolut Böse, mit Namen Luzifer, der Urheber des Grauens
und nimmt sogar persönlich Kontakt mit John Sinclair auf. Dabei ist
es nur logisch, dass die Weiße Macht ins Visier des gefallenen Engels
rückt, ist sie es doch, die maßgeblich die Pläne der Hölle
zu sabotieren versucht. Gekonnt beschreibt Dark wieder das Gefühl der
Hilflosigkeit, dass den Geisterjäger immer dann befällt, wenn er
es mit Luzifer persönlich zu tun bekommt, gegen den selbst das Kreuz
des Geisterjägers vergleichsweise machtlos ist. Dabei scheut sich der
Autor dieses Mal auch nicht vor drastischen, teilweise ekligen Darstellungen,
welche die Rücksichtslosigkeit des Bösen perfekt unterstreichen.
John und sein neuer Kollege sind meistens in der schlechteren Position und
können eigentlich nur zusehen, wie Matthias im Namen Luzifers Tod und
Verderben verbreitet. Das Finale in einer abgelegenen, entweihten Kapelle
punktet mit einigen Überraschungen und jeder Menge Spannung. Dabei gibt
es in diesem Roman wenig Action-Szenen, tatsächlich wird sogar kein
einziger Schuss abgefeuert. Die Geschichte bezieht ihre bedrückende
Atmosphäre aus der subtilen Spannung und der Übermächtigkeit
des Bösen heraus. Ein Roman wie er nur selten innerhalb der Serie zu
lesen war und daher ein echtes Highlight darstellt. Schade nur, dass Father
Ignatius nur eine relativ kleine Rolle spielte. Dafür hat mit Stephan
Kowalski ein sehr sympathischer Charakter seinen ersten Auftritt. Hoffentlich
ist er demnächst wieder mit von der Partie. Stilistisch betrachtet ist
diese Geschichte natürlich kein Meisterwerk, aber dennoch wurde sie
sehr flott geschrieben, ohne lästige Wortwiederholungen.
Besonderheiten:
Erster Auftritt von Stephan Kowalski.
Erster Auftritt von Matthias, einem ehemaligen Agenten der Weißen Macht,
der umgepolt wurde und zu einem mächtigen Diener Luzifers wurde.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Düster, bedrohlich und unheilschwanger. Der Teufelsdiener Matthias vor
der entweihten Kapelle und im Hintergrund die Augen des absolut Bösen:
Luzifers. Genau diese Szene bekommt der Geisterjäger als Vision zu sehen.
Ein sehr stimmungsvolles Cover, welches ideal zum Layout passt.
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird von Father Ignatius, dem Leiter der Weißen Macht,
gebeten, nach Polen zu reisen und dort mit dem Agenten Stephan Kowalski nach
einem ehemaligen Mitglied der Weißen Macht zu suchen. Dabei handelt
es sich um einen Mann namens Matthias, der ein Spukhaus untersuchen sollte,
in dem sich 20 Menschen im Namen des Satans getötet haben. Allerdings
wurde Matthias in diesem Haus vom Geist Luzifers beeinflusst und ist nun
ein Diener des gefallenen Engels.
Der ehemalige Agent der Weißen Macht reist nun durch Polen und nimmt
dabei Menschen eine satanische Beichte ab, bei der sie ebenfalls in den Bann
Luzifers geraten.
John und Stephan nehmen die Spur Matthias' auf und werden gleich zu Beginn
ihrer Ermittlungen ebenfalls in dem Spukhaus mit einer Luzifer-Erscheinung
konfrontiert, bei der John schon spürt, dass dieser Fall anders wird
als alle anderen.
Währenddessen zieht Matthias weiterhin durch Polen, um Menschen im Namen
Luzifers zu beeinflussen, und schließlich können John und Stephan
den Satansdiener in einer entweihten Kapelle stellen.
Meinung:
Ein spannender Roman, der eine neue Figur einführt und gleichzeitig
mit einem Auftritt Luzifers aufwarten kann. Auch wenn es kaum Actionszenen
im Roman gibt, ist er sehr spannend und unheimlich geworden und bezieht vor
allem durch die Kaltblütigkeit und Brutalität von Matthias seinen
Reiz.
John und Stephan Kowalski können nichts anderes tun, als dem Satansdiener
hinterherzulaufen, und als es schließlich zu einer Konfrontation der
Gegner kommt, behält John das Nachsehen, als er erleben muss, dass Matthias
unter dem Schutz Luzifers sogar dem Kreuz trotzen kann.
Johns Gefühlswelt und Gedankengänge sind dabei nachvollziehbar
beschrieben und so bekommt dieser gute Roman 4 Kreuze.
Besonderheiten:
Erster Auftritt des neuen Satansdieners Matthias.
Erster Auftritt von Stephan Kowalski, Agent der Weißen Macht.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt Matthias vor der entweihten Kapelle unter den Augen Luzifers.
Der Teufelsdiener wird genauso im Roman beschrieben und im Original kommt
die dämonische Ausstrahlung der Augen noch besser zur Geltung.
Coverbewertung: