John Sinclair Nr. 1567: Der russische Rambo

John Sinclair Nr. 1567: Der russische Rambo


Mit Suko war abgemacht worden, dass er in dieser ungemütlichen Kantine blieb. Ich war den Flur weiter durchgegangen bis zu der Stelle, wo Wladimir Golenkow auf mich wartete. Sein Gesicht hatte ich selten so ernst gesehen, und durch meinen Körper schoss eine heiße Welle, und das zum wiederholten Male. Wir hatten uns schon vorher gesprochen, doch als ich das Gesicht meines russischen Freundes sah, fiel es mir schwer, die entscheidende Frage zu stellen. "Ist sie tot?" Wladimir schüttelte den Kopf. "Nein, sie lebt noch. Aber ist das Koma ein Leben?"


von Jason Dark, erschienen am 22.07.2008, Titelbild: Korij

Rezension von neo09:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Suko werden von Wladimir Golenkow um Hilfe gebeten. Seine Partnerin Karina Grischin liegt in einem Krankenhaus in Moskau in einem schwarzmagisch beeinflussten Komazustand. Tatsächlich war die Agentin auf der Jagd nach ihrem ehemaligen Kollegen Gogol, der als so genannter russischer Rambo sich auf die andere Seite gestellt hatte. Sinclair gelingt es mithilfe des Kreuzes Karina aus dem Koma zu befreien. Gogol selbst scheitert bei dem Versuch Karina zu einer Vasallin zu machen und plant letztendlich ein Attentat auf die Agentin.


Meinung:
Laaaaaaaaaaaaangweilig!! Jason dark proudly presents in der Rolle des dumpfen "Dämons der Woche": Gogol, den russischen Rambo. Nun, der geneigte periphär Film interessierte Leser stellt sich unter dem Begriff Rambo tatsächlich eine Person vor, die eher aktiv zu den Waffen greift und sich weniger passiv auf ein Bett bzw. einen anderen Untergrund legt um mit einem Feind Kontakt aufzunehmen. Wenn wir den Begriff Rambo aber einfach mal ersetzen durch das Wörtchen Valium kommen wir dem, was uns inhaltlich in diesem Roman erwartet, schon viel näher. Gogol ist in seiner Dumpfheit einfach unübertroffen. Auf 63 Seiten wird dieser Bösewicht in seiner Lethargie und Unbeholfenheit dargestellt, erst in den letzten Abschnitten zieht er seine Waffe und wird sofort von Suko überwältigt. Geschlagene 40 Seiten präsentiert uns JD sozusagen ein Kammerspiel - und zwar das Krankenzimmer, in dem Karina Grischin liegt. Und es passiert nichts - bis auf einige kurze Rückblenden, endlosen Gesprächen ihrer Besucher und einen Verweis auf Gogol, der selbst irgendwo liegend auf mentalem Wege versucht, zu Karina Kontakt herzustellen.
Nächster Schwachpunkt: Der Roman dreht und dreht und dreht sich immer und immer und immer (und immer) wieder um die drei Begrifflichkeiten "blaues Licht", "Luzifer", "Rasputins Loge". Für die Schüler der 5. Klasse gibt es als Aufsatzthema die Aufgabe, aus drei Schlüsselwörtern eine Geschichte zu schreiben. Und selbst die Storys von den schwächeren Schülern sind dramatischer und spannender. Denn diese drei vorliegenden Begriffe werden von JD einfach in den Raum geworfen und immer wieder nur THEORETISCH erklärt, ohne dass auch nur der Ansatz von Action oder Handlung spürbar ist. Karina Grischin spricht im Koma von einem "blauen Licht" - John Sinclair vermutet sofort und natürlich richtigerweise, dass es sich dabei um die Kraftquelle "Luzifers" handelt, der demnach wohl im Hintergrund die Fäden zieht. Darüber hinaus ist zusätzlich von einem Anatol Ruffo die Rede. Und wieder wissen die Geisterjäger sofort und ohne nur einen Finger zu krümmen Bescheid. Der böse böse Ruffo gehört zu der finsteren Loge Rasputins, einem Geheimclub. Ohne diesen Faden weiterzuspinnen und in die Tiefe zu gehen, wird dieser Geheimclub zwar immer mal wieder erwähnt, aber zum Schluss vollkommen unter den Tisch fallen gelassen. Was soll das denn? Und warum warnt Ruffo telefonisch zunächst den Geisterjäger und danach Golenkow? Okay, Gogol soll vermutlich sein Handlanger werden. Aber reicht dieses als Motiv für eine spannende Geschichte?? Nein! Fazit: Was uns JD mit diesem Roman präsentiert ist einfach nur schlecht. Sollte dieser Roman tatsächlich mal vertont werden, wäre dieses ein Hörspiel mit einer Laufzeit von maximal 5 Minuten. Gott wie öde!


Besonderheiten:
Wer schreibt eigentlich die Ankündigungen für den jeweils kommenden Roman? Ich möchte hier mal den folgenden Satz ZITIEREN: "Was so nett begonnen hatte, führte danach zu einem Bestatter, der fast vor ihren Augen ermordet worden war und danach einen bestimmten Weg der für die drei Conollys an einem mörderischen endete. Nämlich der Schreckenskammer." Bitte???? Vielleicht wurden hier ja doch einige Zeilen von Fünftklässlern verfasst.... (obwohl - diese schreiben besser!). So etwas ist peinlich!


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Gutes Cover - schlechter Roman. Es wird Gogol dargestellt.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Suko sind auf Bitte von Wladimir Golenkow nach Moskau geflogen, da dessen Partnerin und Freundin Karina Grischin in einem Koma liegt, das nach Wladimirs Meinung auf magische Weise hervorgerufen wurde. Karina war einem Verbrecher namens Gogol auf der Spur, der ebenfalls einmal im Koma gelegen hat und daraus verändert wieder aufgewacht ist - als Amok laufender Killer, der den Beinamen ‚Der russische Rambo' bekommen hat. Bei seiner Verfolgung muss etwas geschehen sein, denn man hat Karina auf einem Baugrundstück in eben diesem komatösen Zustand aufgefunden.
Als John mit Wladimir die russische Agentin besucht, fängt Karina an zu sprechen und erwähnt ein blaues Licht, das der Geisterjäger mit Luzifer in Verbindung bringt.
Nachdem John Karina mit dem Kreuz berührt hat, wacht diese auf und berichtet, dass sie während des Komas große Angst gehabt hat und gespürt hat, dass jemand mit ihr Kontakt aufnehmen wollte. Dabei handelt es sich tatsächlich um Gogol, der mit sich mit Luzifer verbündet hat und für den russischen Geschäftmann Anatol Ruffo arbeitet. Ruffo selbst ist Mitglied eines Geheimordens, der "Rasputins Loge" heißt und durch schwarzmagische Hilfe zu mehr Macht gelangen möchte.
Gogol versucht, auch Karina auf die Seite der Hölle zu ziehen, was durch das Kreuz verhindert wurde. In einem ehemaligen "Gästehaus" des KGB wird Karina in Sicherheit gebracht, doch auch Gogol kennt das Gebäude und versucht, die Agentin zu töten. Suko kann das mit dem Stab Buddhas verhindern und John vernichtet den zombiegleichen Killer mit der Kreuzformel.


Meinung:
Absolut langweilig - mehr kann man über diesen Roman nicht sagen. Die Gegner treffen erst auf den letzten drei Seiten aufeinander und vorher wird nur geredet und Geschehnisse wiedergekaut, die schon zur Genüge dargestellt wurde.
Dass die Loge Rasputins am Ende so gar keine Rolle gespielt hat, hat mich etwas enttäuscht, auch wenn ich die Hoffnung nicht aufgebe, dass sie noch mal aufgegriffen wird, denn immerhin weiß Wladimir nun, dass er und Karina einen neuen Feind haben.
Einen Pluspunkt gibt es noch für die Idee mit Karinas Koma, von dem man als Leser zu Beginn der Geschichte gar nicht weiß, wie sie in diesen Zustand geraten ist.


Besonderheiten:
Wladimir Golenkow und Karina Grischin haben einen neuen Todfeind: den Geschäftsmann Anatol.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt Gogol, wie er in das Gästehaus eindringt. Zeichnerisch ist nichts gegen das Bild zu sagen, auch Gogol wirkt richtig brutal und gruselig.


Coverbewertung:
4 Kreuze