John Sinclair Nr. 1534: Weg der Verdammten

John Sinclair Nr. 1534: Weg der Verdammten


Das ewige Klappern machte Alain Roi nervös. Es stammte von der Ladefläche des alten Lasters, denn dort stand das, was er transportierte. Es waren zwei Kisten. Gut, kein Problem, nur den Inhalt kannte er nicht. Aber der klapperte so laut, dass er das Motorengeräusch übertönte. Alain Roi lebte davon, dass er alle möglichen Dinge oder Waren fuhr. In der Regel wandten sich die Leute bei Umzügen an ihn, denn er war preiswert und verzichtete oft auf eine Rechnung. Er tat den Menschen eben einen Gefallen, wie er immer so schön sagte. Doch mit dem Transport der beiden Kisten war das etwas anderes. Schon das Abholen bei Nacht und Nebel hatte ihn gestört...


von Jason Dark, erschienen am 04.12.2007, Titelbild: E.J. Spoerr

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Ein alter Templerfriedhof in dem französischen Dorf Lauville wird geschändet. Es wurden allerdings nur die knöchernen Schädel entwendet. Wenig später wird ein Mann nahe einer alten Komturei ermordet und der Templerführer Godwin de Salier wird durch den Würfel des Heils auf eine Gestalt mit einem blutigen Totenschädel aufmerksam gemacht. All dies veranlasst Godwin John Sinclair zu informieren, der sich sogleich auf den Weg nach Frankreich macht. Als sie den Friedhof begutachten erscheint ein alter Totengräber, der beobachtet hat, wer die Gräber aufbuddelte. John und Godwin fahren zu dem Haus der drei Aussteiger. Doch was sie dort zu Gesicht bekommen, ist Grauen pur. Zwei grausam hingerichtete Leichen. Nur die junge Claudine konnte dem Killer entkommen. Doch der grausame Mörder mit seiner Sense hat noch lange nicht aufgegeben ...


Meinung:
In dem vorliegenden Roman beschäftigt sich der Autor Jason Dark wieder einmal mit Templern, die aus dem Totenreich zurückgekehrt sind. Endlich ist auch wieder mal Frankreich Schauplatz des Geschehens. Nur spielt die Geschichte dieses Mal nicht in Alet-les-Bains sondern in einem anderen Ort in Südfrankreich. Die Handlung beginnt sehr stimmungsvoll und der brutale Mord an dem Lieferwagenfahrer wurde hervorragend in Szene gesetzt. Danach geht es spannend weiter, bis Seite 25. Anschließend plätschert die Handlung vor sich hin, ohne viel Neues zu bieten oder Hintergründe aufzuklären. John und Godwins Begegnung mit den Geistern der Templer wird nicht gerade fesselnd beschrieben, zumal die Andeutung einer Zeitverschiebung für die Story unerheblich ist und nur zu Verwirrung führt. Alldieweil beschrieben wird, dass die Geister plötzlich verschwanden, während John kurz darauf behauptet, dass er gesehen hat, wie die Geister in den Ort gewandert sind. Typisch ist darüber hinaus, dass der Titel an jeder unpassenden Stelle in die Gespräche und Gedanken eingeflochten wurde. Die Dialoge wurden sehr auswalzend beschrieben und natürlich benutzt der Autor eine seiner beliebten Phrasen um Gespräche künstlich am Leben zu erhalten: "Und weiter?" Diese beiden Wörter findet man fast in jedem Roman und häufig sogar mehr als einmal. Auch in der Beschreibung des sensenschwingenden Mörders beweist Dark wenig Fantasie. Ein Skelett in einer Kutte mit Sense gab es bei Sinclair nun schon wirklich zur Genüge. Die dünne, blutverschmierte Haut macht die Erscheinung zwar ein wenig ekliger, aber nicht unbedingt origineller. Etwas unglücklich beschrieben wurde auch der Gesinnungswandel des Totengräbers, ansonsten bietet der Roman aber recht kurzweilige Unterhaltung, wenn man wenig Wert auf Logik und eine gut durchdachte Story legt.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ein unschön am Computer zusammengestückeltes Werk, welches unzulänglich in der Romanhandlung seinen Platz fand. Gezeigt wird der Prior mit seinem toten Gefolge vor der alten Komturei.


Coverbewertung:
1 Kreuz
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Ein geschändetes Templergrab, ein ermordeter LKW-Fahrer und ein blutiger Skelettschädel, den Godwin de Salier im Würfel des Heils gesehen hat - diese drei Elemente gehören zu einem Fall, der John Sinclair nach Frankreich in das Städtchen Lauville geführt hat. Als der Geisterjäger zusammen mit seinem Freund, dem Templerführer de Salier, das geschändete Grab untersucht, erscheint der pensionierte Totengräber Magnin, der weiß, wer die Schädel gestohlen hat. Die drei Mitglieder einer stadtbekannten Kommune wurden für den Raub bezahlt. In der Behausung der Aussteiger erwartet John und Godwin allerdings ein furchtbares Bild. Zwei Männer wurden getötet, in dem man ihre Körper zweigeteilt hat. Nur die junge Claudine Petit konnte sich vor dem Täter verstecken, den sie als Kuttengestalt mit einer Sense und einem blutigen Totenschädel beschreibt - eben jene Gestalt, die Godwin im Würfel gesehen hat. Zum Ort gehört eine Komturei, in der die Templer einst gelebt hatten, und hier wollen sich John und Godwin nun umsehen. Dabei gelingt es John, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und er erlebt mit, wie die Templer, die nur als Kuttengestalten zu sehen sind, einen mit ihren Köpfen gesäumten Weg entlang gehen, durch den sie von der Sensengestalt angeführt werden. John kann sogar einen der Templer mit dem Kreuz vernichten, bevor die Zeiten sich wieder trennen. Claudine wurde inzwischen von Magnin, der mit dem Sensenmann gemeinsame Sache macht, entführt und der Horrorgestalt übergeben. John und Godwin erfahren von dem alten Mann die Geschichte der Templer. Diese lebten einst in der Komturei und suchten dann während der allgemeinen Templerverfolgung Schutz bei den Bürgern von Lauville. Dieser wurde den Mönchen jedoch verwehrt und so wurden sie auf dem Friedhof schließlich getötet und vergraben. Einzig der Prior des Klosters, La Roche, konnte entkommen und sorgte dafür, dass seine und die Seelen der anderen Templer noch vor ihrem Tod dem Teufel anvertraut wurden. So wurde aus dem Prior die Skelettgestalt und aus den Templern Geister, die nun wieder mit ihrem Schädeln vereint werden wollen. John kann La Roche mit Silberkugeln vernichten, bevor es ihm gelingt, Claudine zu töten. Daraufhin verschwinden auch die Geister der anderen Templer.


Meinung:
Dieser Roman beginnt mal wieder sehr spannend und vielversprechend, denn die Eingangsszene, in der der LKW-Fahrer Alain Roi von dem Sensenmann getötet wird, weil er seine Neugierde nicht bezwingen kann, ist gruselig und effektvoll beschrieben worden. Danach tritt der Gruselfaktor leider in den Hintergrund die Geschichte zieht sich etwas durch das Hin- und Hergefahre von einem Schauplatz zum nächsten. Dabei ist auch die Zeitverschmelzung völlig überflüssig und verwirrt den Leser eher, als dass sie Spannung erzeugt, weil man das Bild des "Schädelweges" eher in die Gegenwart gesetzt hätte, vor allem nachdem Magnin als Helfer des Priors geoutet wurde. Das einzige, was den Leser während der letzten Phase des Romans noch zu fesseln vermag, ist das Rätsel, was die Templergeister mit ihren Schädeln vorhaben. Leider löst sich dies in der dümmlichen Aussage auf, dass die Templer ihre Schädel sehen wollten, um zu erfahren, wie sie gestorben sind… Na super… Insgesamt kann ich diesem Roman leider nur zwei Kreuze geben.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
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Coverbewertung:
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