John Sinclair Nr. 1527: Phantom der Hölle
Von irgendwoher erklang ein Grummeln. Nicht laut, fast einschläfernd,
mehr wie ein leichter Trommelwirbel. Das Geräusch nahm an Stärke
zu. Aus dem Grummeln wurde ein Donnern. Hätte es jetzt ein Mensch
gehört, er wäre in wilder Panik geflohen, denn in der Erde bahnte
sich etwas an, etwas Fürchterliches...
1. Teil von Jason Dark, erschienen am 16.10.2007, Titelbild: Alexius
Rezension von
Dämonengeist:
Kurzbeschreibung:
Seit einiger Zeit spüren Fahrer auf der A3 vor Nürnberg schon ein
seltsames Grummeln im Boden. Auch der Lastwagenfahrer Max Schwarzer erlebt
dieses Phänomen, und als er an einem kleinen Parkplatz anhält,
erlebt er auch den Grund: Vor ihm am Boden öffnet sich ein schwarzes
Trichterloch und entlässt ein engelartiges Wesen, dass sofort in den
Wolken verschwindet. Die von Schwarzer alarmierte Poilzei ruft sofort Harry
Stahl zu Hilfe, bei dem zufällig gerade John Sinclair zu Besuch ist,
um mit seinem deutschen Freund dessen 50. Geburtstag zu feiern. Als sie gemeinsam
das Loch begutachten, entschließt sich John, in den Trichter hinab
zu steigen. Dort trifft er auf schwarze Geistwesen, die er mit seinem Kreuz
vertreiben kann. Inzwischen werden Harry und die beiden zuständigen
Polizeibeamten Rico Appelt und Stefanie Kirchner von dem Engelwesen angegriffen,
wobei Rico in das Loch geschleudert wird. Als John ihn dort findet, aktiviert
er sein Kreuz, wodurch die Geister vernichtet und er und Rico befreit werden.
Das Loch schließt sich dadurch. Daraufhin wollen der Geisterjäger
und Harry Max Schwarzer befragen, doch als sie im Krankenhaus, in das er
eingeliefert wurde, ankommen, erfahren sie, dass Schwarzer gestorben ist.
Da die Leiche von einer schwarzen Schicht überzogen ist, setzt John
sein Kreuz ein, wodurch die Schwärze verschwindet. Dadurch wird ihnen
klar, dass der Engel wohl alle Zeugen beseitigen will. Seine nächsten
Opfer sind Rico Appelt und Stefanie Kirchner, die gemeinsam zu Ricos Wohnung
nach Fürth gefahren sind. Dort wird Rico von der Schwärze
übernommen und greift seine Kollegin an. Inzwischen erreichen auch Harry
und John die Wohnung, doch sie scheinen zu spät zu kommen...
Meinung:
Endlich mal wieder gibt es bei 'John Sincair' wieder einen Zweiteiler, und
diesmal offenbar auch einen waschechten. Den Fall um den Hexenbrunnen und
den letzten Engel möchte ich einmal nicht als wirklichen Doppelband
sehen. Wie dem auch sei, der vorliegende Roman ist ein wirklich guter Auftakt
in den Zweiteiler. Vor allem liegt das daran, dass es Jason Dark gelingt,
in dem Höllentrichter eine richtig schaurige Atmosphäre aufzubauen.
Dies wirkt überhaupt nicht langatmig, sondern einfach spannend. Eine
gelungene Überraschung ist danach der Tod von Max Schwarzer. Und
schließlich wäre da noch das düstere Ende, welches endlich
mal wieder einen sehr guten Cliffhanger bietet. Zugegeben, ohne Mehrteiler
ist es gelinde gesagt auch etwas schwierig, einen solche einzubauen, aber
man sollte es zumindest mal erwähnt haben. Ebenso freut es mich
persönlich, dass wieder auf den Spuk, Dagmars-Psychonauten-Fähigkeiten
und Johns vorherige Fälle in Bamberg - mal mehr, mal weniger - eingegangen
wird. Leider gibt es wie so häufig auch ein paar störende Elemente,
die den Lesefluss etwas stören. Gleich zu Beginn feiert Harry Stahl
nämlich seinen 50. Geburtstag - genau wie schon im TB
Nr.
281 'Die gläserne Gruft'. Dazu kommen einige unnötige Dialoge,
die aber diesmal nicht ganz so schwer ins Gewicht fallen. Somit gibt es diesmal
auch vier Kreuze und die Hoffnung auf eine spannende Fortsetzung. Allerdings
bin ich diesbezüglich von der Vorschau etwas enttäuscht. Darin
wird bereits Asmodis als Verursacher erwähnt, obwohl in diesem ersten
Teil noch mehrfach über den Spuk als Hintergrundfigur spekuliert wird.
Vielleicht gibt es ja stattdessen noch einen Auftritt des Höllenherrschers,
der in letzter Zeit wieder überraschend häufig dabei ist. Dass
dieses Engelwesen, das in diesem Heft noch etwas blass bleibt, ein neuer
wiederkehrender Gegner werden könnte, will ich mal gar nicht zu hoffen
wagen.
Besonderheiten:
Harry Stahl wird 50 - zum zweiten Mal. Wer kann das schon von sich behaupten?
:-)
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Dieses Cover ist einfach spitze. Abgesehen davon, dass der Autor nicht alles
abgebildete in den Roman übernommen hat, gibt es eigentlich keine
Kritikpunkte. Der Zeichenstil ist super, die Szenerie stimmungsvoll dargestellt.
Dafür gibt es die volle Wertung. Schade, dass Koveck nicht Stammzeichner
der JS-Serie ist...
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair befindet sich in Deutschland, um den 50. Geburtstag seines
Freundes Harry Stahl zu feiern. Deshalb erfährt er am Tag nach der Party
von Harrys neuestem Auftrag und beschließt, ihn zu begleiten. Auf einem
Autobahnparkplatz ist ein mysteriöser Trichter erschienen, und ein
LKW-Fahrer hat behauptet, dass diesem Trichter ein unheimlicher Engel entstiegen
ist. Der Fahrer liegt nun mit einem Schock im Krankenhaus. John Sinclair
will den Trichter untersuchen und steigt in die Tiefe. Hier findet er nur
eine schwarze, neblige Substanz vor, in der er mit seinem Kreuz Geisterwesen
sichtbar machen kann. Oben vor dem Trichter werden Harry Stahl und die beiden
Polizisten Rico Appelt und Stefanie Kirchner, die den Trichter bewachen sollten,
von dem unheimlichen Engel angegriffen. Das geflügelte Wesen reißt
Rico Appelt mit sich und lässt ihn in den Trichter fallen. Doch statt
zerschmettert am Grund zu liegen, wird der Polizist von der schwarzen Masse
aufgefangen und trifft dann auf John Sinclair. Der kann die Masse und die
Geistwesen mit dem Kreuz vertreiben, was auch dazu führt, dass die beiden
Männer wieder auf dem Parkplatz landen und der Trichter sich schließt.
John Sinclair und Harry Stahl wollen als nächstes den LKW-Fahrer Max
Schwarzer befragen, erfahren im Krankenhaus jedoch, dass der Mann gestorben
ist. Auf seiner Leiche befindet sich ein schwarzer Film, der an die Masse
im Trichter erinnert und mit dem Kreuz vertrieben werden kann. Es scheint,
dass der Engel alle Spuren seines Auftauchens verschwinden lassen will und
John befürchtet, dass sich auch Rico und Stefanie in Gefahr befinden.
Die beiden befinden sich in Ricos Wohnung, und als Stefanie die Veränderung
ihres Kollegen bemerkt, ist ihr klar, dass er in den Bann des Engels geraten
ist
Meinung:
Dieser Roman war mal wieder richtig gut. Im Verlauf der Geschichte wird
ständig Spannung aufgebaut, von dem leisen Grummeln unter der Autobahn,
das zuerst die Autofahrer irritiert bis hin zum Auftauchen des Engels und
der Erkundung des Trichters durch John Sinclair. In der Tiefe kommt echte
Gruselatmosphäre auf und ich war wirklich gespannt, wie es weitergeht.
Die Herkunft und Motive des Engels bleiben vorerst (wortwörtlich *g*)
im Dunkeln, auch wenn John den Spuk als Drahtzieher hinter den Ereignissen
vermutet. Der Cliffhanger des Romans ist zwar ein wenig anders als in meiner
Rezi, und wie Dämonengeist schon angemerkt hat, eigentlich sehr gut.
Leider wird die dort aufgebaute Spannung schon zum großen Teil in der
Vorschau wieder zunichte gemacht, und das gefällt mir gar nicht. Zum
zweiten 50. Geburtstag hat Dämonengeist ja schon alles gesagt. Interessant
wäre vielleicht noch, dass das Taschenbuch
Nr.
281 Die gläserne Gruft' im Februar spielt (wenn man meiner
eigenen Rezension glauben darf
*g*) und dieser Roman ja im
Sommer.
Besonderheit:
Harry Stahl wird 50 (obwohl er inzwischen 53 Jahre alt sein
müsste).
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Dieses Bild ist einfach nur toll. Auch wenn es nicht 100 % zum Roman passt,
ist der Engel super getroffen und die Szenerie wirkt unheimlich und
mysteriös.
Coverbewertung: