John Sinclair Nr. 1519: Das Leichenbild

John Sinclair Nr. 1519: Das Leichenbild


"Du willst mich killen, Amy? Du willst mich tatsächlich zum Teufel schicken, du kleine Schlampe? Das kann ich nicht glauben. Das ist einfach zu hoch für mich." Ein blutunterlaufenes Augenpaar starrte den Mann an. "Ja, das werde ich", flüsterte Amy Jackson, "und zwar noch heute! Ich habe es lange genug hier ausgehalten." Ebby grinste nur. "Dann musst du dich beeilen. In zwei Stunden haben wir Mitternacht." Amy Jackson sagte nichts mehr. Zwei, drei Sekunden gönnte sie sich noch Ruhe, dann stand sie auf und verließ das Wohnzimmer mit kleinen, schnellen Schritten. Wenig später wurde die Tür zum Schlafraum mit großer Wucht zugeschlagen. Es klang wie ein Schuss...


von Jason Dark, erschienen am 21.08.2007, Titelbild: E.J. Spoerr

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Ebby Jackson wurde zu acht Jahren Zuchthaus wegen Mordes an seiner Frau Amy verurteilt und bittet John Sinclair um Hilfe, weil der Tod Amy Jacksons ein Unglück war. In Wahrheit wollte nämlich Amy ihren Mann erschießen, da sie sich dem Teufel zugewandt hatte und während eines Handgemenges löste sich ein Schuss, der Amy traf. Zusätzlich hat man Ebby Jackson anonym ein Foto seiner Frau in die Zelle geschickt, durch das Amy zu ihm gesprochen und mit seinem Tod gedroht hat. Als John das Bild mit dem Kreuz berührt, zerreißt es in zwei Teile und in dem Riss ist Amys verzerrte Fratze zu sehen. Es gelingt Sir James, Jackson für eine kurze Zeit aus dem Gefängnis zu befreien, damit dieser zusammen mit John in den irischen Ort Blackwater reisen kann, Amys Heimat, in der sie auch begraben wurde. Dort werden die beiden von Pfarrer Archer feindlich empfangen, bis dieser während des Gottesdienstes von Amys Geist angegriffen wird, den John mit dem Kreuz vertreiben kann. Nun öffnet sich der Pfarrer und erzählt, dass die Dorfbewohner wussten, welchen Weg Amy gegangen ist und sie nicht christlich, sondern mit einem schwarzmagischen Ritual begraben haben, um ihre Seele dem Teufel zu opfern und diesen so von Blackwater fernhalten wollten. Doch durch dieses Ritual fand Amy keine Ruhe und will sich nun rächen. Als erste Opfer hat sie ihre Eltern auserkoren und es gelingt ihr auch, ihren Vater zu töten. Als der Geist von Amy ihre Mutter erwürgen will, erreicht John Sinclair das Haus und kann Amy mit dem Kreuz vernichten.


Meinung:
Im Grunde ist die Idee, dass John Sinclair einem unschuldig Inhaftierten helfen soll, ja gut und auch mal nicht so ausgelutscht wie andere Themen, doch leider wurde diese Grundidee mal wieder völlig zerredet. Ständig führen die Protagonisten Gespräche über die gleichen Themen - mal erzählt Ebby John, dass Amy sich dem Teufel zugewandt hat, dann erzählt John Ebby, dass sich Amy dem Teufel zugewandt haben muss (weil dieser sich scheinbar nicht mehr daran erinnert). Der Höhepunkt dieser Gespräche ist ein Satz des Pfarrers: "Ich habe da einen Verdacht, aber ich will niemanden verdächtigen." Aha… was denn nun?!? Johns Gedächtnis lässt ihn auch mal wieder im Stich, als er bei Amys Vernichtung sagt: "Jetzt sah ich Amy zum ersten Mal." Gesehen hatte er sie aber schon in Ebby Jacksons Zelle und in der Kirche. Und halt - gerade mal zwei Sätze später kann sich John auch wieder an die Szene in der Zelle erinnern…
Es tut mir echt leid, gerade weil ich das Grundthema so gut finde, aber da kaum etwas in dem Roman passiert, kann ich nur ein Kreuz geben…


Besonderheiten:
Suko macht Urlaub, um sein Abenteuer mit Ai Wei (s. Band 1518 ‚Sukos Albtraum') zu verarbeiten.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


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