John Sinclair Nr. 1475: Zombie-Katzen
Die Laute hörten sich an, als läge ein Mensch in den letzten
Zügen! War es ein Jammern, ein Schreien - oder kam da beides zusammen?
Waren es gequälte Seelen, die keine Ruhe fanden, selbst auf einem Friedhof
nicht? Emma Higgins wusste es nicht. Sie hatte die ungewöhnlichen Laute
gehört und ging keinen Schritt mehr weiter. Das Schreien wiederholte
sich. Diesmal noch klagender und scheußlicher, und sie wusste nun,
dass es nicht mit den letzten Lauten eines sterbenden Menschen zu vergleichen
war. Wer immer die Schreie und Klagelaute ausgestoßen hatte, es war
kein Mensch gewesen, sondern irgendetwas anderes. Ein Tier, ein Wesen, das
nicht auf diesen Friedhof gehörte...
von Jason Dark, erschienen am 17.10.2006, Titelbild: Koveck
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Als Suko und Shao noch einem Einkaufsbummel zu ihrem Wagen zurückkehren,
hören sie von einem nahe gelegenen Friedhof Hilfeschreie und kommen
gerade noch rechtzeitig, um die 55jährige Emma Higgins vor einer Horde
Katzen zu retten, von der sie angegriffen wurde. Zu Sukos Erstaunen handelt
es sich allerdings nicht um gewöhnliche Katzen, denn die Tiere zerfallen
beim Kontakt mit der Dämonenpeitsche zu Staub! Von Emma Higgins erfahren
Suko und Shao, dass es neben dem normalen Friedhof noch einen Tierfriedhof
gibt und als sie sich beim örtlichen Polizeirevier erkundigen, hören
sie von einer Frau namens Irina Zadok, die ein Katzenasyl betreibt. Suko
will sich dort umsehen, wird allerdings von Irinas Helfer Otto niedergeschlagen
und in eine Kiste gesperrt. Als Shao sich Sorgen um ihren Freund macht und
ebenfalls zum Katzenasyl will, trifft sie John Sinclair, der gerade aus Paris
zurückgekommen ist (s. Bände
1473 Sandrines Voodoo-Lehre'
und 1474 Der Schnitter') und
von Glenda Perkins erfahren hat, wo sich seine Freunde befinden. Gemeinsam
dringen die beiden zu Irina Zadok vor und erfahren, dass diese aus Albanien
stammt, von wo sie eine magische Kugel mitgebracht hat, die es ihr
ermöglicht, tote Katzen wieder zu einem neuen, untoten Leben zu erwecken.
John vernichtet die Macht in der Kugel mit dem Kreuz, wodurch auch die
Zombie-Katzen vernichtet werden. Suko konnte sich inzwischen selbst aus seinem
Gefängnis befreien und Otto ausschalten. Irina Zadok ist nach der
Vernichtung der Kugel wahnsinnig geworden.
Meinung:
In der ersten Hälfte sah es noch so aus, als sei dies ein Solo-Roman
mit Suko und Shao, doch dann ist John ja doch noch aus Paris zurückgekehrt,
um in das Geschehen eingreifen zu können. Allerdings betrifft das ja
nur das Ende, so dass im Verlauf der Geschichte auch Shao mal wieder Einsatz
zeigen kann, als sie eine weitere Friedhofsbesucherin vor den Zombie-Katzen
rettet. Sukos Befreiung ging mir irgendwie viel zu einfach vonstatten. Ansonsten
gibt es an diesem Roman nicht viel zu bemängeln, allerdings auch nicht
groß hervorzuheben. Und so bleiben die Zombie-Katzen ein Abenteuer,
das sich mal nett zwischendurch lesen lässt, das man aber nicht gelesen
haben muss. Nachdem es nun vor vielen Jahren schon einmal "Vampir-Katzen"
gegeben hat (s.
Band
584), fehlen nach diesen Zombie-Katzen ja eigentlich nur noch Ghoul-Katzen...
;o)
Besonderheiten:
Zeitpunkt der Handlung: Sommer 2006, keine konkrete Angabe.
Mit diesem Roman erschien das
Taschenbuch 307
Im Kerker der schönen Justine'.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Titelbild zeigt die Szene, in der John den Vorhang beiseite schiebt und
Irina inmitten ihrer Katzen und mit der magischen Kugel zeigt. Vom Motiv
her finde ich das Bild genauso trashig-schön wie den Titel und vom Stil
her ist ein gelungenes Bild von Koveck, das sehr realistisch wirkt.
Coverbewertung:
Rezension von
neo09:
Kurzbeschreibung:
Bei einem Friedhofsbesuch wird Emma Higgins von mehreren Katzen angegriffen.
Ihre Hilferufe alarmieren Shao und Suko, die sich in unmittelbarer Nähe
befinden. Bei ihrer Rettungsaktion wird beiden schnell deutlich, dass es
sich bei den aggressiven Tieren um keine normalen sondern um schwarzblütige
Katzen handelt. Im Zuge ihrer Ermittlungen stoßen sie auf einen direkt
an den normalen Friedhof anliegenden Tierfriedhof, entdecken dort frisch
aufgewühlte Katzengräber. Diese Gräber, wie sich später
herausstellt, wurden von Irina Zadok und ihrem Helfer Otto aufgewühlt.
Zadok, Besitzerin eines Katzenasyls, entwendet die toten Katzen um ihnen
mit Hilfe einer schwarzmagischen Beschwörungskugel neues, aber untotes
Leben einzuflößen. Schnell stoßen Shao und Suko auf die
Katzenfetischistin. Suko wird zunächst überwältigt. Shao trifft
mit John Sinclair zusammen, beide stellen die Zadok. Durch den Einsatz von
Sinclairs Kreuz wird die magische Kugel vernichtet und Zadok fällt als
Folge dem Wahnsinn zum Opfer.
Meinung:
Ein durchschnittlicher Roman! Ohne jeden wirklichen dramaturgischen
Höhepunkt kämpft man sich so Seite für Seite voran und ist
letztendlich doch etwas enttäuscht, da ein echtes Motiv für den
Katzenwahn der Irina Zadok ausbleibt. Tatsächlich kommt auch nicht wirklich
Spannung auf. Gut beschrieben ist jedoch die Szene, in der Suko sich
bemüht, sich aus dem Sarg zu befreien. Eher unfreiwillig komisch wirkt
hingegen die Szene direkt zuvor, in der Suko wie ein Laienschaupieler versucht,
sich in das Haus der Irina Zadok hereinzuschmuggeln, indem er den Besitzern
vorgaukelt, dass er im Auftrag der geschädigten Emma Higgins unterwegs
sei. Warum rückt er hier nicht gleich mit der Wahrheit heraus und behauptet
der Wahrheit gemäß er sei Inspektor und bittet um die entsprechenden
Auskünfte?? Genauso unternehmen es schließlich auch Sinclair und
Shao! Alles irgendwie unlogisch! Darüber hinaus greift John Sinclair
auch erst ziemlich spät in den Fall ein, quasi im Vorbeigehen löst
er diesen dann auch. Wobei sich eigentlich auch des Lesers Kernfrage stellt:
Warum lässt Jason Dark nicht Sinclair aus dem Spiel? Eine wirkliche
Bedeutung hat er nicht. Für den gesamten Fall ist er sowas von
abkömmlich. Suko und Shao hätten diesen Fall ohne Probleme allein
lösen können und es wäre auch mal eine wohltuende Abwechslung
gewesen. Na ja, trotz alledem lässt sich das Heft ganz gut lesen. Gewisse
Parallelen zu Stephen Kings "Friedhof der Kuscheltiere" lassen sich auch
nicht ganz wegdiskutieren.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Motiv kommt genauso im Roman vor. Ist auch ganz ansprechend gezeichnet.
Eine nette Abwechslung zu den öden Spoerr-Covern!
Coverbewertung: