John Sinclair Nr. 1456: Catwalk in die Hölle
Das Essen war gut gewesen. Ich leerte das Wasserglas und wollte Glenda Perkins
zulächeln, als uns das Klirren zusammenzucken ließ. Wir hörten
Luigi, den Wirt, italienisch fluchen und fuhren beide mit einer heftigen
Bewegung herum. Auf diese Art und Weise hatten Glenda und ich noch nie die
Mittagspause beendet. Die Frau war nicht zu übersehen. Sie war in das
Restaurant hereingekommen und stand nun einige Schritte vom Eingang entfernt.
Dabei wirkte sie wie ein Fremdkörper inmitten dieser angenehmen
mittäglichen Atmosphäre. Sie wurde auch von den anderen Gästen
gesehen, die sicherlich ebenso über den fremden Gast nachdachten wie
wir. Sie schien ziemlich unsicher auf den Beinen zu sein. Mir war das sehr
blasse Gesicht schon aufgefallen, und ich wollte Glenda darauf ansprechen,
als sich alles veränderte...
von Jason Dark, erschienen am 06.06.2006, Titelbild: E.J. Spoerr
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
In ihrer Mittagspause bei Luigi, werden John und Glenda Zeuge, wie eine Frau
verängstigt in das Lokal taumelt und dort zusammenbricht. Der Oberinspektor
und seine Sekretärin kümmern sich sofort um die verängstigte
Frau, welche immer wieder vom Teufel und der Hölle redet. Das veranlasst
John sich gemeinsam mit Glenda im Krankenhaus nach Marsha zu erkundigen.
Doch als die beiden dort eintreffen ist Marsha bereits tot, verbrannt von
einem höllischen Feuer. Bei der Sichtung der Überwachungsvideos
fällt Glenda ein Mann namens Lucius Frye auf, der als Modezar bekannt
ist. Die Sekretärin verabredet mit John und Suko, dass sie zunächst
allein der Modellagentur einen Besuch abstattet. Doch Lucius durchschaut
Glendas Tarnung und bald muss Johns Freundin selbst auf den Catwalk in die
Hölle laufen ...
Meinung:
Der Roman hat einen vielversprechenden, wenn auch nicht sonderlich neuen,
Beginn. Nach dem Besuch im Krankenhaus verliert sich die Handlung allerdings
in Belanglosigkeiten. Lucius ist zwar ein interessanter Charakter, aber was
in den paar Seiten aus ihm gemacht wurde reicht noch lange nicht aus, um
einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Dass Glenda auf dem Catwalk laufen
muss, konnte man sich denken. Die Aktion aber derart in die Länge zu
ziehen war unnötig und reine Seitenschinderei. Völlig unlogisch
auch Glendas und Johns Verdacht, dass Lucius Frye hinter dem Mord stecken
muss. Nur weil er allein auf der Überwachungskamera auftaucht und Glenda
ihn kennt, muss er noch lange kein Verbrecher und Mörder sein. Welche
Funktion die Models hatten bleibt ebenso unklar, genau wie die Ereignisse
hinter der Pforte des Catwalks. Angeblich hätten alle Models diesen
Weg beschritten und seien durch das Höllenfeuer verändert worden.
Aber am Ende waren es auch nur Menschen, die fehlgeleitet wurden. Hätte
Jason Dark auch aus ihnen Dämonen gemacht wäre wenigstens ein wenig
mehr Action zum Ende hin garantiert gewesen. So brauchte John nur sein Kreuz
zu zücken und die Hölle verschloss sich wieder. Glenda kommt wieder
mal davon, auch wenn ihre neue Fähigkeit dieses Mal versagte und das
Einzige, was diesen Roman von anderen abhebt, ist, dass der Dämon am
Ende scheinbar nicht vernichtet wurde. Ob sich der Autor allerdings noch
einmal auf diese Figur besinnt ist mehr als fraglich. Alles in allem ein
belangloser, unterdurchschnittlicher Roman, den man schnell vergisst.
Besonderheiten:
Erster Auftritt von Lucius Frye?
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Kommt so ähnlich auch im Roman vor, obwohl ich in der Frau eher ein
Asiatin sehe. Shao wäre also die bessere Wahl gewesen. Auch zeichnerisch
gibt es weitaus ansprechendere Titelbilder.
Coverbewertung:
Rezension
von Dämonengeist:
Kurzbeschreibung:
Vor den Augen von John Sinclair und Glenda bricht bei ihrem Stammitaliener
eine Frau zusammen. Nur ihren Namen, Wanda, und dass sie große Angst
vor Feuer und der Hölle hat, erfahren unsere Helden, dann wird die Frau
ins Krankenhaus eingeliefert. Dort erhält sie Besuch von einem Mann,
der sie mit Höllenfeuer verbrennt. Auf den Videobändern der
Überwachungskameras identifiziert Glenda ihn als Lucius Frye, der eine
Modelschule in London betreibt. Nun will die Sekretärin dem Mörder
einen Besuch abstatten, während sich John und Suko im Hintergrund halten.
Dabei wird Glenda jedoch von Fryes Helferinnen enttarnt und
überwältigt. Sie zwingen die Sekretärin, sich auszuziehen
und auf einem Catwalk zu einer Tür zu gehen, die zum Vorhof der Hölle
führt. Dort wartet bereits Lucius Frye, der in Wirklichkeit eine Kreatur
der Finsternis ist. Doch auch diesmal können John und Suko rechtzeitig
einschreiten. Während der Chinese Fryes Helferinnen ausschaltet, rettet
der Geisterjäger Glenda mit dem Silberkreuz. Lucius Frye bleibt in der
Vorhölle verschollen.
Meinung:
Nach dem Zwischenhoch im letzten Heft ist dieser Roman wieder ein Schlag
ins kalte Wasser. Dabei ist der Beginn, vor allem mit Wandas schnellem Tod,
noch recht interessant, und der Umstand, dass Lucius Frye offensichtlich
das Ende überlebt hat recht überraschend. Allerdings gibt es dazwischen
viel zu viele unnötige Labereien, deren einzige Existenzberechtigung
wohl Seitenschinderei ist. Dazu kommt der geradezu wahnwitzige Zufall, dass
Wanda ausgerechnet in Johns Stammlokal stolpert. Warum der Autor am Ende
schließlich mal wieder Glenda in Gefahr geraten lässt, obwohl
jedem Leser klar sein muss, dass ihr nichts passieren wird, wird man wohl
nie erfahren. So gibt es schlussendlich für diesen schwachen Roman nur
ein einsames Kreuzchen. Ob man von Lucius Frye allerdings noch etwas hören
wird, bleibt mehr als fraglich - vielleicht ja in TB Nr. 309 'Der
Feuer-Dämon'.
Besonderheiten:
Erster Auftritt von Lucius Frye.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Hm, außer einer Tür hat dieses äußerst hässliche
Bild nichts mit dem Roman gemein...
Coverbewertung: