John Sinclair Nr. 1439: Totenfeld

John Sinclair Nr. 1439: Totenfeld


Einen Horror hatte Ernest Wyman hinter sich und auch recht gut überstanden. Der zweite lag noch vor ihm, nur ahnte er davon zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Wyman befand sich auf der Flucht. Aus guten Gründen hatte er sich für die alte Kawasaki entschieden, die er aus einem Hinterhof gestohlen hatte. In seiner Jugend hatte er einmal solch ein Modell besessen. Die Maschine war stets zuverlässig gewesen. Kurz vor Feierabend hatte er das Motorrad dann am Eingang einer kleinen Bank abgestellt. Danach war alles sehr schnell gegangen. Die Stoffmaske überstreifen, die Waffe ziehen, die Bank betreten und einen Kunden sowie zwei Mitarbeiter in die Mündung schauen lassen. Er brauchte nicht mal viel zu sagen. Die Sprache der Waffe war deutlich genug ...


Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 07.02.2006, Titelbild: E.J. Spoerr

Rezension von Serienjunkie:


Kurzbeschreibung:
Ernest Wyman gerät auf der Flucht eines Überfalls auf einen Acker, der ihm zum Verhängnis wird. Währenddessen besuchen John und Jane Collins in Hollow Field eine Frau namens Anna Bancroft, eine frühere Freundin der Horror-Oma. Sie will Jane eine antike Uhr der Horror-Oma geben, allerdings hat sie andere Motive. Jedes Jahr zu Halloween steigen Leichen aus einem nahegelegenen Acker. Dort finden John und Jane auch Vogelscheuchen, bei denen es sich um aufgestellte Leichen handelt. Offenbar steckt ein Ghoul hinter der Sache. Kurz darauf wird der Fotograf Ari, der gern Leichen fotografiert, auf den Acker aufmerksam, den er mit seiner Freundin Lizzy aufsucht. Dort schält sich ein klauenhafter Unhold aus der Erde. Sie springen ins Auto und fahren in Panik los. John und Jane kehren zu Anna zurück. Sie bewacht eine Drogentote, damit sie nicht weggebracht wird. Jane will mit Anna bei der Toten bleiben, während sich John noch einmal den Acker ansieht. (Ende Teil 1)


Meinung:
Ein entsetzlich langweiliger Roman, in dem sich allenfalls der Ghoul normal verhält. Anna holt unter einem Vorwand John Sinclair zu sich, weil es in Hollow Field einen Acker voller Leichen gibt. Sie will sich bei der Polizei nicht lächerlich machen. Mit anderen Worten: Wenn man eine Leiche findet, suche man gefälligst einen Geisterjäger, die Polizei hält sowas wie "tot sein" sicher für dummen Aberglauben! Anna findet es aber keineswegs lächerlich, die Eltern einer Drogentoten zu fragen, ob sie die Leiche mal schnell zu ihr ins Haus schaffen können, damit die Tote bewacht ist. (Denn sonst holt sie noch der Ghoul!) Und auch der Fotograf Ari ist kaum verwundert, als er entdeckt, dass die Vogelscheuchen aufgespießte Leichen sind. Es grenzt dann schon an Absurdität, wenn John angesichts von als Vogelscheuchen aufgestellten Leichen messerschart vermutet, das da etwas nicht stimmt! Was für ein grottenschlechtes, inhaltliches Nichts, das auch noch zu einem Zweiteiler aufgebläht wurde.


Besonderheiten:
Ein ganz spezieller Geruchssinn des Geisterjägers wird offenbart: Die Fähigkeit, Weihwasser zu erschnüffeln. "Weil ich plötzlich den Geruch von Weihwasser in meiner Nase spürte" heißt es auf Seite 46/47. Weihwasser ist aber chemisch mit normalem Wasser identisch (es wurde nur gesegnet) und ist daher geruchsfrei! :-)


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Der Künstler hat es sich wieder mal einfach gemacht. Langweiliger Durchschnitt.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Dämonengeist:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Jane Collins wollen in Hollow Field bei Anna Bancroft, einer alten Freundin von Sarah Goldwyn, ein Erbstück der verstorbenen Horror-Oma abholen. Kurz vor ihrer Ankunft wird die örtliche Bank Opfer eines Überfalls, bei dem der Täter flüchten kann. Doch als der Bankräuber, verfolgt von der Polizei, auf ein nahe gelegenes Feld kommt, wird er von einem unheimlichen Wesen in den Boden gezogen. John erfährt zwar von dem Raub, besucht aber trotzdem zunächst die Bancroft. Dabei erfahren er und Jane von dem unheimlichen Totenfeld und statten ihm sofort einen Besuch ab. Dort finden sie einige Leichen, die wie Vogelscheuchen aufgestellt sind. Da die Toten angefressen wurden, gehen unsere Freunde davon aus, es mit einem Ghoul zu tun zu haben. Dabei bemerken sie, dass sich der Boden unter ihren Füßen bewegt, den Leichenfresser entdecken sie jedoch nicht. Daraufhin fahren sie zurück in den Ort und befragen erneut Anna Bancroft. Nun will John noch einmal zum Feld, während die Detektivin bei der alten Frau bleibt. Auf dem Weg zum Totenfeld kommt John ein rasendes Auto entgegen. Darin befinden sich Ari Ariston, ein Fotograf, der Bilder von den aufgehängten Leichen machen wollte und seine Freundin Lizzy, die überstürzt vor dem mörderischen Ghoul fliehen wollen...


Meinung:
Tja, Jason Dark macht es mir als Rezensent wirklich nicht leicht. Der Roman hat zwar eine sehr düstere Atmosphäre, vor allem auf dem Totenfeld, und es spielt endlich wieder ein Vertreter einer meiner Lieblingsdämonenarten, den Ghouls, mit, aber irgendwie ist er dennoch etwas langweilig. Besonders das ewige Hin- und Her-Gefahre unserer Helden geht einem schon nach kurzer Zeit gehörig auf die Nerven. Dem steht Anna Bancroft in nichts nach: Dem geneigten Leser dürfte wohl schnell klar sein, dass sie Dreck am Stecken hat. Auch verheddert sie sich in Widersprüche: Einmal (S. 46) meint sie, sie hätte ihrer alten Freundin Lady Sarah nichts von dem Ghoul erzählt, auf S. 56 sagt sie sie hätte es doch getan. Da hat doch wohl nicht noch jemand Alzheimer im Frühstadium? Bei Fans der Halloween-Filmreihe dürften sich schon auf S. 20 die Zehnägel aufgerollt haben, als von einem 'Michael Mayers' die Rede ist. Dies alles wertet den Roman doch schon stark ab, von einer Nullnummer ist der Roman aber meiner Ansicht nach noch meilenweit entfernt. Dennoch, eine gute Atmosphäre ist eben nicht alles, daher gibt es auch nur zwei Kreuze.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover gehört zu den besten von Spoerr bisher, was allerdings nicht wirklich etwas heißen muss. Aber immerhin ist es recht atmosphärisch und stellt in etwa eine Szene aus dem Roman dar...


Coverbewertung:
3 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick
Im Eingangsbereich des Hamburg Dungeon, der schon als Schauplatz des John Sinclair-Romans Nr. 1186 diente, steht diese Vogelscheuche, welche wohl die Vorlage für das Titelbild von E. J. Spoerr lieferte:

Vogelscheuche im Eingangsbereich