John Sinclair Nr. 1429: Totenkopf-Ballade

John Sinclair Nr. 1429: Totenkopf-Ballade


Mit einer lässigen Bewegung streifte Anita Koller den Bademantel von ihren Schultern. Sie schaute zu, wie der Stoff vor ihren Füßen zusammenfiel, und drehte sich dann um. Sie war allein in dieser türkisfarbenen Umgebung. Die Wände, der Boden, die hohe Decke, es gab nur diese eine Farbe der Kacheln. Und natürlich war auch die Außenwand der Wanne damit bedeckt. Ein Fenster existierte in diesem Baderaum nicht. Es gab einige Frischluftöffnungen. Die hatten schon vor hundert Jahren funktioniert, und sie taten auch weiterhin ihre Pflicht...


von Jason Dark, erschienen am 28.11.2005, Titelbild: E.J. Spoerr

Rezension von Dämonengeist:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair leistet seinen Freunden Harry Stahl und Dagmar Hansen bei einem Erholungsurlaub im tschechischen Marienbad Gesellschaft. Doch während die Psychonautin massiert wird, verbrennt eine Frau namens Anna Kohler in ihrer Badewanne durch magisches Feuer. Da sich die örtliche Polizei wenig umgänglich zeigt, besuchen Dagmar und Jana, die Masseurin, in Absprache mit John und Harry einen alten Pfarrer, der etwas über den Hintergrund des Mordes wissen könnte. Doch der Geistliche ist bereits dem magischen Feuer zum Opfer gefallen. In seinem Haus finden die hinzugerufenen John und Harry einige Bilder von dem Grab einer gewissen Malinka, einer mehrfachen Kindesmörderin. Kurze Zeit später entdecken sie auf einem Friedhof das echte Grab. Dort erscheint Malinkas Geist, der John mit brennenden Totenköpfen angreift. Der Geisterjäger kann die Attacke mit seinem Kreuz abwehren. Daraufhin schickt er Dagmar, Harry und Jana zu ihrer Sicherheit zurück ins Hotel. Nun testet er Malinkas Grab mit seinem Kreuz, wodurch er mit der Mörderin kommunizieren kann. Sie erklärt ihm, dass sie die Kinder für den Teufel getötet hat, der ihr daraufhin ein Leben als Dämonin schenkte. Jetzt will sie endgültig reinen Tisch machen und erscheint bei Johns Freunden im Hotel. Zwar kann John dort nicht mehr eingreifen, doch durch die Geister der ermordeten Kinder wird Malinka endgültig vernichtet, bevor sie weiteren Schaden anrichten kann. Dadurch werden auch die Geisterkinder erlöst.


Meinung:
Obwohl der Roman endlich wieder außerhalb des üblichen Sinclair-Einzugsgebietes spielt, kann er mich nicht recht überzeugen. Dafür ist er einfach viel zu ausgewalzt und macht natürlich wieder den Eindruck eines Lückenfüllers. Immerhin wird Anna Kohlers Ermordung am Anfang spannend geschildert. Malinka ist leider wieder eine 08/15-Gegnerin, bei der es mir lieber gewesen wäre, wenn sie durch das Kreuz ihr Ende gefunden hätte. Denn die Geister der Kinder tauchen am Ende so plötzlich auf, dass es schon wieder ärgerlich ist. Ein ähnliches Finale hatten wir erst kürzlich in JS 1427. Dabei frage ich mich auch, woher die Kinder eigentlich kamen. Wenigstens gibt es diesmal keine Logikfehler, das erspart mir viel Schreibarbeit. Viel Gutes zu erwähnen leider auch nicht. Daher gibt es für diesen arg durchschnittlichen Roman auch nur zwei Kreuze.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Wenn man nach dem Bildern der letzten Wochen geglaubt hat, es gehe nicht mehr schlechter, beweist dieses Cover eindeutig das Gegenteil. Auch der halbseidene Versuch des Autors, es irgendwie in den Roman einzubinden, ist ziemlich misslungen...


Coverbewertung:
0 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Tom:
Die "Idee" mit der Wanne wurde bereits auf dem Cover des Professor Zamorra Romans Nr. 774 verwendet.

Professor Zamorra Nr. 774: Vampirblut