John Sinclair Nr. 1413: Aufstand der Toten

John Sinclair Nr. 1413: Aufstand der Toten


Die zerlumpte Gestalt schwankte beim Laufen von einer Seite zur anderen. Hin und wieder sackte sie zusammen und schien von der Erde verschluckt zu werden, raffte sich aber immer wieder auf und torkelte weiter. Über der einsamen Gegend lag der graue Himmel wie ein breites Band. Die Dämmerung hatte ihre ersten Vorboten geschickt und sorgte für ein ungewöhnliches Zwielicht. Menschen waren weit und breit nicht zu sehen. Dafür der dunkle Saum eines Waldes und in der Ferne ein Gehöft. Die einsame Gestalt schien ohne Ziel zu sein. In ihr schien ein Motor zu stecken, der sie antrieb und auch die Bewegungen ihrer Beine und Arme übernahm.


von Jason Dark, erschienen am 08.08.2005, Titelbild: Koveck

Rezension von The Fox:


Kurzbeschreibung:
In der Nähe des kleinen Ortes Hullbridge kehren die Mitglieder einer Teufelssekte als Zombies zurück. Sie machen Jagd auf die Lebenden, werden dabei aber von wildgewordenen Raben und Krähen angegriffen und zerhackt. Als ein so vernichteter Zombie auf einem Acker gefunden wird, wird Suko in den Ort gerufen. Auf dem Grundstück vernichtet er einige weitere Zombies und rettet dem dort wohnenden Bauern dabei das Leben. Dessen Sohn hat sich allein aufgemacht die Zombies zu verfolgen. Er gelangt dabei an eine alte Kapelle, die auf magische Art erschienen ist, und aus deren Altar weitere Zombies klettern. Suko kann ihn gerade noch rechtzeitig retten und vernichtet mit der Peitsche mehrere Zombies. Auch John ist inzwischen eingetroffen. Er hatte bereits in Deutschland von der Hellseherin Anna Lebrun den Tipp bekommen, dass in dem Ort die Toten wieder auferstehen. Mit seinem Kreuz vernichtet er den Altar und die Kapelle verschwindet wieder.


Meinung:
Die Idee mit den Vögeln als Zombievernichter gefällt mir überhaupt nicht. Das Verhalten der Vögel wird damit begründet, dass sie ihren Lebensraum vor dem Bösen schützen wollen. Naja, das könnten sie dann ja überall auf der Welt tun und John eine Menge Arbeit abnehmen. Ansonsten hätte ich es besser gefunden, wenn Suko den Fall allein gelöst hätte, denn sämtliche Passagen mit John, allen voran der dümmliche Dialog am Anfang mit der Hellseherin, sind reine Seitenschinderei. Ich bin ja froh, dass die Hellseherin überhaupt nochmal erwähnt wurde. Komisch, dass John sie so einfach laufen lässt, obwohl sie doch eine Tochter des Teufels ist. Die machen erfahrungsgemäß doch sonst ne Menge Ärger. Die Story gibt allgemein nicht viel her. Ich finde Zombies sehr gruselig, aber bei JD sind sie einfach nur strunzdoof und stolpern erstmal über ihre eigenen Füße, bevor sie Schaden anrichten können. Der Roman ist wie die vorangegangen flüssig geschrieben, aber aufgrund der mehr als dürftigen Story vergebe ich nur ein Kreuz.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:
Das Cover gefällt mir hingegen sehr gut, im Roman kommen aus dem Altar allerdings die Hände der Zombies, hier scheinen es eher Geister zu sein. Davor liegt der verängstige Sohn des Bauern.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
In Hullbridge wird eine lebende Leiche von Rabenvögeln zerhackt und teilweise aufgefressen. Inspektor Suko wird auf den Fall angesetzt und stattet dem Landwirt, der die Leiche gefunden hat, einen Besuch ab. Dessen Haus wurde in der Zwischenzeit von Zombies angegriffen, nur Ethan Scott der Hausherr ist zurückgeblieben, nachdem er zusammen mit seinem Sohn Peter die Untoten zurücktreiben konnte. Peter Scott hat sich an die Verfolgung eines der Zombies gemacht. Im nahegelegenen Wald wird der Zombie von den Vögeln vernichtet, doch Peter Scott ist am Ziel: An einem einsamen See erscheint eine Kapelle, die vor über 50 Jahren von den Anhängern einer Teufelssekte erbaut wurde und die später spurlos verschwand. Doch jetzt kehren die Teufelsanbeter aus der Hölle zurück, um als Zombies auf der Jagd nach Menschen zu gehen.....


Meinung:
Die Zombies sind zurück! Und dieses Mal treffen sie direkt auf "Die Vögel", welche sich den Untoten entgegenstellen und einen regelrechten Hass gegen die Zombies entwickeln. Da fragt man sich direkt, warum sie das nicht öfters tun, da am Ende nur erwähnt wird, dass sie das Böse aus ihrem Lebensraum vertreiben wollten. Ich nehme mal einfach an, dass John und Suko schlichtweg keine Ahnung hatten, warum die Vögel nur die Zombies angriffen, aber als "Experten", kann man sich nicht so schnell die Blöße von Unwissenheit geben und erzählt also irgendeinen Schmarrn, um gut dazustehen. Allerdings sind die Szenen sehr eindringlich beschrieben worden und auch ungewohnt brutal, was natürlich daran liegt, dass nur "Zombies" dran glauben müssen. Der Verdacht, dass Jason die Vögel nur mit eingebunden hat, um mal ein bisschen härter in die Tasten greifen zu können, kommt fast von selbst. Aber die Idee ist mal was neues. Die Story an sich ist dabei so dünn, wie der Kaffee im Seniorenheim, aber das sind wird ja mittlerweile schon gewohnt. Ein wenig überrascht war ich von der Masse der Zombies, die am Ende auftreten und auch der Kollektivangriff der Raben war genial. Nur John hat das Finale wieder mal versaut. Anstatt mal wieder einen anständigen Soloauftritt von Suko hinzulegen, muss der unvermeidliche Sohnemann des Lichts mit seinem Kreuz auftauchen und alles ist in Butter. Dabei kann man Johns Auftritt in diesem Heft wirklich unter den Tisch fallen lassen. Einzig das Gespräch mit Anna Lebrun, war lesenswert. Aber auch nur, weil damit die Figur der Hellseherin nicht gänzlich vergessen wurde und dem Leser auch klargemacht wird, dass sie eigentlich immer noch Feinde sind. Irgendwie interessant, dass Johns Gegner immer "menschlicher" werden. Bei Dämonen braucht er nur hinzugehen und sie umzulegen, ohne, dass ein Staatsanwalt oder ein Richter dagegen vorgehen würde. Aber bei Menschen wie Saladin oder Anna Lebrun, benötigt er Beweise, um sie festzusetzen. Vom Stil her, sind die Dialoge allerdings wieder echt einseitig und vollgestopft mit Phrasen und Wiederholungen. Weiterhin getrübt wird der Lesefluss durch die unmöglichen Druckfehler wie z.B. Kiemen statt Riemen. Leider bleibt auch dieses Heft vor Logikfehlern nicht verschont: Zum einen steht in Johns Büro plötzlich Gepäck, dass er aus Deutschland mitbrachte, obwohl er auf dem Hinweg mit Glenda dort hin teleportiert wurde, und beide keine Zeit hatten, einen Koffer zu packen. Natürlich hätte sie noch ordentlich shoppen können, doch dann kann man das auch erwähnen und lässt dafür mal die eine oder andere Wiederholung sausen. Des Weiteren verstehe ich nicht wieso in Hullbridge zunächst vereinzelt Untote planlos durch die Gegend torkeln und die restlichen alle auf einmal aus der Truhe krabbeln. Sehr merkwürdig.


Besonderheiten:
"Die Nacht der lebenden Toten" vs. "Die Vögel".


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Eines der besseren Cover. Koveck sollte öfter mal für Sinclair den Pinsel schwingen. Dass die Szene im Roman fast genauso vorkommt erhöht die Freude über dieses hervorragende Titelbild.


Coverbewertung:
4 Kreuze