Grusel-Schocker Nr. 59: Ortrus, der Verfluchte

Grusel-Schocker Nr. 59: Ortrus, der Verfluchte


Seine schweren Schritte knirschten auf dem steinigen Boden. Mächtig stakste Ortrus durch den breiten Höhlengang. Finster war es hier und kalt. Feuchtigkeit lag in der Luft, und das Atmen fiel schwer.Ortrus war ein hünenhafter Mann. Fast zwei Meter war er groß. Er trug Fellstiefel und eine Hose aus braunem Wildleder. Sein Oberkörper war unbekleidet und zeigte dicke Muskelpakete. Ortrus war ein Mann voller Kraft, ein Mann, den niemand im Kampf bisher hatte besiegen können. Sein braunes Haar war schulterlang, ein dichter Vollbart wallte bis über seine mächtige Brust. In der einen Hand hielt Ortrus ein Schwert mit blutverschmierter Klinge. In der anderen einen abgeschlagenen Kopf...


von Steve Salomo, erschienen am 28.11.2000, Titelbild: Nikolai Lutohin
Rezension von 
Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
In einer nicht allzu fernen Zukunft haben Dämonen und andere Schergen der Hölle die Erde überrollt, die Menschen leben in Angst und Schrecken. Aber es gibt eine Gruppe von Männern, die sich dem Bösen entgegenstellen und die Höllenkreaturen bekämpfen: die Reverends. Fromme Männer, die ihren festen Glauben an GOTT, den HERRN, leben und mit dem Kreuz und Lasergewehren kämpfen…
Ortrus, dessen Mutter als Hexe verschrien ist, muss mit ansehen, wie diese auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird. Er selbst wird als Sohn des Teufels bezeichnet und von der Dorfgemeinschaft geschnitten. Die einzige Person, die zu ihm hält, ist Melisa, die er von Herzen liebt. Doch er wird für diese Liebe aus dem Dorf gejagt. So wendet er sich Orcavus zu, dem Orc-Dämon. Dieser herrscht über die Orc, echsenähnliche Monster, die teilweise auch Flügel haben. Unter der Führung von Ortrus fallen die Orcs über das Dorf her, töten viele der Bewohner und versklaven den Rest im Namen von Orcavus. Als Ortrus als Beweis seiner Treue dann Melisa töten soll, kann er dies nicht übers Herz bringen und wendet sich gegen Orcavus. Dieser bestraft Ortrus, indem er selbst Melisa tötet und Ortrus in einen Zentauren verwandelt. Dazu verflucht er ihn noch, dass er weder von Menschen noch von Dämonen akzeptiert wird. Die Schreckensherrschaft von Orcavus und den Orc dauert inzwischen einige Jahre, als Reverend Pain vom Abt des Klosters des heiligen Antonius, wo er die Verletzungen vom Kampf gegen den Blutgrafen auskuriert hat, losgeschickt wird, um gegen Orcavus und Ortrus zu kämpfen. Auf seinem Weg trifft Pain auf den jungen Tom Jackson, der nach dem Tod seines Vaters gegen Ortrus kämpfen will. Im Dorf wird Ortrus nämlich noch immer für einen Verbündeten des Dämons gehalten, weil niemand den Fluch kennt. Dann müssen Pain und Tom mit ansehen, wie Toms Freundin Jenny von geflügelten Orcs entführt wird. Als die beiden Kämpfer in einen Hinterhalt der Orcs geraten und es so aussieht, als würden sie den Monstern unterliegen, greift Ortrus ein und vernichtet die Bestien. Nun erfahren auch Pain und Tom von dem Fluch, der erst gelöscht werden kann, wenn ein Priester Ortrus seine Sünden vergibt. Gemeinsam dringen die drei in den Unterschlupf des Dämons Orcavus ein. Der will Ortrus nun endgültig vernichten, muss ihm dazu allerdings seine menschliche Gestalt wiedergeben. Orcavus ist gegen Silberkugeln resistent, doch als der Dämon abgelenkt ist, gelingt es Tom, ihn mit seinem eigenen magischen Schwert, das er einst Ortrus geschenkt hat, zu köpfen. Nach dem Tod des Dämons vergibt Pain Ortrus seine Sünden, so dass er fortan wieder ein normales Leben führen kann.


Meinung:
Dies ist die bislang längste Inhaltsangabe zu einem Pain-Roman und bei mir bedeutet das immer, dass mir der Roman gefallen hat. Dies war der beste Pain bisher, mit einer spannenden und tragischen Geschichte und auch der Reverend bekam dieses Mal einen richtig sympathischen Zug, als er Ortrus seine Sünden vergeben hat. Alles in allem ein Roman, der richtig Spaß gemacht hat.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover zeigt, wie Ortrus am Schädelberg auf einen Orc einschlägt. Diese Szene kommt genau so im Roman vor. Und ich muss gestehen, dass ich auf den ersten Blick gar nicht erkannt habe, dass dies ein Bild von Lutohin ist, dessen Stil ich eigentlich gar nicht mag.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Grusel-Schocker Romans war auch schon auf dem Cover des Vampir Horror Romans Nr. 313 verwendet worden:

Vampir Horror Roman Nr. 313: Vampire gehören gepfählt