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Nur die Eingeborenen, die seit vielen Generationen am Moray Firth wohnten,
wußten von dem schrecklichen Geheimnis. Sie hatten es immer nur ihren
Kindern anvertraut, niemals den Touristen oder Zugewanderten. Denn sie waren
nicht davon bedroht, solange sie nicht am 3. Oktober ... Aber ich möchte
den Ereignissen nicht vorgreifen. Es war am 3. Oktober, kurz vor Mitternacht.
Der Nebel war aus dem Meer heraufgekrochen und schäumte als weiße
Brandung um die Felsblöcke des schottischen Hochlandes. Der Himmel
darüber war glasklar, durchsichtig wie schwarzes Eis, in dem Milliarden
Silberfunken eingefroren waren. Dort, wo der Fahrweg von der
Küstenstraße A 9 nach Cairn abzweigt und hinaufführt ins
Hochmoor, waren um diese Zeit Heidekraut und Erlenbüsche nur noch stumpf
und farblos wie Blei. Aber als die uralte Glocke in der Pfarrkirche von Culloden
mit dem zwölften Schlag den neuen Tag ankündigte, glommen zwei
phosphoreszierende Punkte im nebelverhangenen Gebüsch auf.