Gespenster-Krimi Nr. 295: Aufstieg in die Hölle

Gespenster-Krimi Nr. 295: Aufstieg in die Hölle


Scarlington Manor lag schwarz wie ein riesiger Onyx hinter einer Reihe von hochragenden, fast militärisch ausgerichteten Pappeln in der grauenden Morgendämmerung. Dicke Nebelschwaden krochen über den einsamen Flächen der North York Moores dahin. Die Natur schlief noch. Nicht die Spur eines lebenden Wesens zeigte sich in der unendlichen Ödlandschaft. Hinter einem Parterrefenster des Schlosses schimmerte ein mattes Licht. Seine Quelle war eine mit einem Seidentuch verhängte Nachttischlampe, die neben dem altmodischen Eichenbett im Zimmer stand. Im offenen Kamin verglommen rotglühend die Reste eines Feuers, das schon kurz nach Mitternacht zu flackern aufgehört hatte. Lord William, der achtzehnte Lord Scarlington, lag mit aschfahlem Gesicht schlafend auf zwei dicken Kissen. Ein Buch lag mit dem Deckel nach oben halbgeöffnet auf dem Teppich. Es war ihm aus den greisenhaften Händen geglitten, als er endlich gegen vier Uhr morgens eingeschlafen war.


von Frank deLorca, erschienen am 08.05.1979